[1040] Zwerchfell (Diaphragma), die an den Rändern muskulöse, in der Mitte sehnige Haut, die bei den Säugetieren quer (»zwerch«) zwischen Brust- und Bauchhöhle ausgespannt ist und beide voneinander trennt. Beim Menschen (s. Tafel »Eingeweide I«, Fig. 2, und II, Fig. 4) hat es in der zentralen Sehnenplatte (centrum tendineum, speculum Helmontii) eine Öffnung, durch welche die untere Hohlvene hindurchgeht. Weiter hinten wird es von der Speiseröhre durchbohrt, und ganz hinten längs der Wirbelsäule tritt die Aorta in die Bauchhöhle, ebenso gehen zwei Venen aus dieser in die Brusthöhle. Das Z. unterstützt Herz und Lungen, die auf ihm ruhen. Bei der Atmung spielt es eine große Rolle, indem sich nämlich durch die unwillkürliche Zusammenziehung der Muskelfasern seine konvexe Wölbung verflacht. Hierdurch wird die Brusthöhle erweitert, und damit tritt die Luft in die sich ausdehnenden Lungen (Einatmung). Läßt die Kontraktion nach, so steigt es nach oben und bewirkt so die Ausatmung. Durch die Senkung des Zwerchfells und die gleichzeitige Zusammenziehung der in der Wandung des Bauches liegenden Muskeln erleidet der gesamte Inhalt der Bauchhöhle einen Druck (sogen. Bauchpresse), der einesteils zur Entleerung des Darms und der Blase dient, andernteils aber auch beim Erbrechen mithilft. Auf meist örtlichen Erkrankungen des Zwerchfells beruht der Zwerchfellkrampf oder das Schluchsen (s. d.). Über Zwerchfellbrüche s. Bruch, S. 472; über Zwerchfellentzündung (Phrenitis) bei Rindern s. Herzbeutel-Zwerchfellentzündung. Den Fischen und Amphibien fehlt das Z. gänzlich, den Reptilien und Vögeln zum Teil und steht auch bei diesen nicht quer, sondern schräg.