1. Dolmen mit Steinsetzung und Plattenkreis, Algerien. Es ist eine der Ebene häufige Form. Der der Steinsetzung konzentrisch verlaufende Plattenkreis diente als Umgang in dem oftmals sumpfigen Gebiete.
2. Dolmen mit zwei konzentrischen Steinkreisen. Hauptverbreitungsgebiet dieser Formen ist Algerien, besonders das Gebiet zwischen Bona und Batna und die Umgegend von Setif und Bougie. Sie finden sich dort zu vielen Tausenden und sind geradezu bestimmend für das Landschaftsbild. Ihre Abmessungen schwanken beträchtlich; neben solchen von 1,21,5 m Höhe gibt es andre, deren Decksteine 10 und mehr Meter an Länge, bis 8 m an Breite und 13 m an Dicke aufweisen.
3. Monolith von einer rechteckigen Steinsetzung Algeriens. Eckstein. Über Ursprung und Zweck der Vertiefung an der Seite ist nichts Bestimmtes bekannt.
4. Steinsetzung, Algerien. Häufige Form. Auch ovale und rechteckige Steinsetzungen sind nicht selten. Sie alle treten entweder selbständig oder in Verbindung mit Dolmen auf.
5. Grabbau, sogen. Bazina. In den Ebenen Nordalgeriens ungemein häufig. Besteht aus zwei bis drei konzentrischen Steinkreisen, die in Stufenform übereinander liegen; manchmal auch nur aus einem einzigen Kreis. Die Mitte des Kreises wird von drei oder mehr aufrecht stehenden Steinen derart eingenommen, daß sie drei Seiten eines Rechtecks bilden. Der übrige Raum ist mit Gesteinstrümmern und Kieseln ausgefüllt. Kreisdurchmesser 810 m.
6. Grabbau, sogen. Schuscha (Plur. Schuschet). Sie gleicht einem Turm von 212 m Durchmesser und 1,53 m Höhe, dessen Wandung regelmäßig aus Steinen aufgemauert ist. Den hohlen Raum deckt ein einziger großer flacher Stein von oft überraschend geringer Dicke. Kommt nur auf Bergspitzen und an Abgründen vor; ist ebenfalls auf das nördliche und mittlere Algerien beschränkt. Bazina und Schuscha sind häufig mittels doppelter Steinreihen verbunden, die geradlinig oder im Zickzack durch das Land ziehen. Zweck dieser Steinreihen unbekannt.
7. Höhlengrab, sogen. Bit-el-Hadjar (Steinkammer). Im östlichen Algerien und in Tunis häufige vor- und frühhistorische Bestattungsform. Alle Höhlen sind künstlich ausgehauen; die Leichen wurden in seitlichen Nischen aufgebahrt.
8. u. 9. Trilithen, sogen. Senam. Tripolitanien und Barka. Torartige Bauten aus Stein, die entweder isoliert oder in Verbindung mit großen würfelförmigen Steinen vorkommen. Anscheinend ebenfalls Grabbauten altberberischen Ursprungs.
10. Gesamtansicht der Ruinen von Simbabye. Die Ruinen bestehen aus zwei gesonderten Teilen, deren einer auf einem 50 m hohen Granithügel, der andre am Fuße desselben liegt. Das Ganze ist von einer niedrigen, heute von Gras und Gestrüpp überwucherten Mauer umschlossen. Der Bau auf dem Berge besteht aus 10 m hohen, aus Quadern ohne Mörtel zusammengefügten Mauern, der Rundbau im Tale hat 70 m Durchmesser und eine bis 8 m hohe Umfassungsmauer. Sein Inneres ist labyrinthartig mit Mauern durchsetzt.
11. Simbabye. Gesamtansicht des Rundbaues am Fuße des Hügels.
12. Steinskulptur aus Simbabye. Neuerer Fund. Die fußhohen Vögel bildeten die Spitzen der senkrecht aus den Mauern emporragenden Steinpfeiler.
13. Holzschüssel, sogen. Simbabye-Zodiacus, im Besitz von Cecil Rhodes. Angeblich 3000 Jahre alt, in Wirklichkeit von geringem Alter. Fig. 12 u. 13 sollen für das Heraufreichen der Bauten von Simbabye in vorchristliche semitische Zeit sprechen.
14. Steinring. Süd- und Ostafrika. Heute nur bei den Buschmännern in Gebrauch, als Beschwerer und Hebel an deren Grabstöcken. Einst weit verbreitet. Er wird auch vielfach östlich vom Tanganjika gefunden, in Landschaften, deren Bewohner nichts mit ihm anzufangen wissen, ihn vielmehr als großes Heiligtum verehren.
15. Steinringe auf Eisenblech, Ufipa. Die heutigen Bantu kennen den Zweck der Steinringe (Fig. 14) nirgends mehr und benutzen ihn beim Kultus.
16. Steinbeil, Sahara.
17. Steinbeil, Monbuttu. Schön geschliffene Beile aus Hämatit gelten bei der heutigen Bevölkerung, die von ihrer Herstellung nichts weiß, als Donnerkeile.
18. Drei Aggriperlen. Durch Vorkommen, Alter und Gebrauchsweise ausgezeichnete Art von Perlen aus Glas oder Stein. Aus Afrika seit dem 17. Jahrhundert bekannt. Äußeres einfach oder gemustert. Fundort: meist in alten Gräbern. Dienen als Schmuck und Wertgegenstand.
19. Geschnitzter Elefantenzahn aus Benin. 16. oder 17. Jahrhundert; mit vielen figürlichen Darstellungen meist mythologischer Art, z.B. Wesen mit menschlichem Oberkörper, aus deren Haupt sich zwei Krokodile oder Eidechsen loslösen, während die Hände eine jederseits in einen Kopf endigende Schlange tragen, deren Beine durch Fische dargestellt werden. Die rohere Ausführung ist auf Rechnung des Materials zu setzen, das der Bearbeitung mit primitiven Werkzeugen große Schwierigkeiten bereitet.
20. Bronzener Flügelkopf, einen Neger darstellend, mit helmartiger Kopfbedeckung, Stirntätowierung und hohem Perlenhalsband.
21. Bronzeplatte aus Benin, einen Großen mit zwei Pagen darstellend. 16. oder 17. Jahrhundert. Die Bronze besteht aus Kupfer, Blei, Zink mit geringfügigen Beimengungen von Zinn und Nickel. Spuren von Arsen und Antimon deuten auf die Iberische Halbinsel als Ursprungsland des Materials. Bemerkenswert ist, daß die Pupillen der Augen und die Tätowiernarben der Köpfe aus Eisen bestehen, das bei der Herstellung mit der Bronze umgossen ist. Die Farbe der Bronzen wechselt vom reinsten Messinggelb bis zum sattesten Bronzeton. Fetischbäume enthalten einen kompakten Eisenkern, alle andern Gegenstände sind nach dem Verfahren der sogen. verlornen Form gegossen; nur die Ziselierung ist nachträglich aufgepunzt. Die Platten, 5070 cm hoch, dienten in ungeheurer Anzahl zur Bekleidung der Wände und Pfeiler im Palast zu Benin. Die Benutzung der Köpfe ist noch unbestimmt.
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