1. Plutonite und zugehörige Ganggesteine.
Granit; Gemengteile: Orthoklas, Quarz, Glimmer (beiderlei); häufig Oligoklas, auch Hornblende, Turmalin etc.
Greisen; Gemengteile: Quarz, Zinnwaldit.
Syenit; Gemengteile: Orthoklas und Hornblende, zuweilen auch Augit, Biotit etc.
Eläolithsyenit; Gemengteile: Orthoklas, Eläolith, Augit, zuweilen auch Hornblende, Biotit, Leucit (Leuciteläolithsyenit).
Granitporphyr: feinkörnige Grundmasse von Orthoklas, Quarz, Glimmer; in dieser große Kristalle von Orthoklas und Quarz.
Syenitporphyr: feinkörnige Grundmasse von Orthoklas, Hornblende oder Glimmer, wenig Quarz; in dieser große Kristalle von Orthoklas.
Eläolithsyenitporphyr: feinkörnige Grundmasse von Orthoklas, Eläolith, Augit; große Kristalle von Eläolith und Orthoklas; selten mit Leucit (Leucitsyenitporphyr).
Minette: feinkörnige Grundmasse von Orthoklas, Biotit, Hornblende oder Augit; größere Kristalle von Biotit, Hornblende oder Augit.
2. Rhyotaxite oder Ergußgesteine.
Quarzporphyr (Felsitporphyr): Grundmasse teils aus Quarz und Feldspat, teils aus/einer gleich zusammengesetzten amorphen oder sogen, felsitischen Substanz bestehend; Ausscheidungen: Orthoklas, Quarz, Glimmer. Hierher: Felsitfels, felsitische Grundmasse mit spärlichen Einsprenglingen.
Quarzfreier Orthoklasporphyr: Grundmasse vorherrschend aus Orthoklas und Biotit (oder Hornblende, Augit) bestehend; Ausscheidungen: Orthoklas, Glimmer (Hornblende).
Pechstein (Felsitpechstein): glasartige Modifikation des Porphyrs, namentlich des Quarzporphyrs, oft sphärolithisch, mitunter porphyrisch (Pechsteinporphyr) durch Feldspat oder Biotit.
Quarztrachyt oder Liparit, auch Rhyolith: Grundmasse von Sanidin und Quarz mit Ausscheidungen von denselben, auch von Oligoklas, Biotit und Hornblende.
Sanidin- und Sanidin-Oligoklastrachyt: Sanidin, in ersterm mit wenig, in letzterm mit mehr Oligoklas in Grundmasse lind Ausscheidungen; selten mit Leucit (Leucittrachyt).
Phonolith, dicht, oft porphyrisch, meist hellgrau; Gemengteile: Sanidin, Nephelin, Hornblende, Magneteisen, sehr oft Nosean (Noseanphonolith); auf Adern und durch die ganze Masse durch Zersetzung des Nephelins: Zeolithe; mitunter Leucit führend (Leucitophyr zum Teil).
Obsidian, Perlstein (Perlit), Bimsstein, Trachytpechstein: glasartige Modifikationen der Trachytgruppe; Obsidian, schwer schmelzbar und wasserfrei bis wasserarm; Perlit, Emailmasse mit Körnern von kugeliger Struktur, auch porphyrartig mit Sanidinkristallen; Bimsstein, schaumig-schlackig; Trachytpechstein, leichter schmelzbar und in der Hitze Wasser abgebend.
1. Plutonite und zugehörige Ganggesteine.
Diorit; Gemengteile: Oligoklas oder Labrador, Hornblende, Biotit oder Augit; im Kugeldiorit (Corsit) Anorthit und Hornblende in radial-stängeliger Anordnung.
Tonalit oder Adamellogranit; Gemengteile: trikliner Feldspat, Quarz, Hornblende, Biotit.
Dioritporphyrit: feinkörnige Grundmasse von Kalknatronfeldspat, Quarz, Hornblende oder Glimmer; in dieser größere Kristalle von denselben Mineralien.
Kersantit: feinkörnige Grundmasse von Kalknatronfeldspat, Biotit oder Hornblende, etwas Quarz; größere Kristalle von Biotit, Augit oder Hornblende.
2. Rhyotaxite oder Ergußgesteine.
Porphyrit: Grundmasse vorherrschend aus Oligoklas und mehr oder weniger Quarz bestehend, selten felsitisch; Ausscheidungen: Kalknatronfeldspat mit oder ohne Quarz (Feldspatporphyrit, Quarzporphyrit), oder Hornblende mit Kalknatronfeldspat (Hornblendeporphyrit) oder Biotit mit Kalknatronfeldspat (Glimmerporphyrit) etc.
Andesit: Kalknatronfeldspat, Hornblende oder Augit (auch wohl Biotit), mitunter Quarz als Ausscheidungen in einer z.T. aus denselben Mineralien, z.T. aus Glas bestehenden oder ganz glasigen Grundmasse; mehrere Varietätengruppen: quarzführender Hornblende-Andesit (Dacit, Quarzpropylit), quarzfreier Hornblende-Andesit (Propylit), Augit-Andesit (meistens quarzfrei), Hypersthen-Andesit, Biotit-Andesit.
Obsidian, Andesit-Bimsstein: glasartige Modifikationen der Andesite.
1. Plutonite und zugehörige Ganggesteine.
Gabbro: körniges Gemenge von Labrador (oder Saussürit) und Diallag, im Olivingabbro (Forellenstein, Serpentinfels) noch Olivin, oft zersetzt in Serpentin.
Hypersthenfels (Hyperit), Schillerfels: körniges Gemenge von Labrador und Hypersthen, bez. Enstatit, mit oder ohne Olivin.
Lherzolith oder Olivinfels (Peridotit, Dunit): körniges Gemenge von Olivin, Bronzit, Diallag nebst Pikotit.
Pikrit: körniges Gemenge von Olivin, Augit, Hornblende, Magneteisen.
Labradorporphyr zum Teil: feinkörnige Grundmasse aus Labrador und Augit; in dieser größere Kristalle von Labrador.
Pikritporphyrit zum Teil: dichte, z.T. amorphe, z.T. aus Plagioklas und Augit bestehende Grundmasse; in dieser größere Kristalle von Olivin, Augit, Hornblende und Kalknatronfeldspat.
2. Rhyotaxite oder Ergußgesteine.
Diabas: körnig, Labrador oder Oligoklas und Augit; dichte Varietät Aphanit; im Olivindiabas noch Olivin.
Melaphyr: dichte, seltener feinkörnige Masse, oft mit Mandelsteinstruktur; Gemengteile: trikliner Feldspat, Augit, Olivin, Glasbasis, Magnet- und Titaneisen. Hierher: Palatinit, ein grobkörniger (intrusiver) Melaphyr.
Basaltgesteine, und zwar:
Feldspatbasalt, Anamesit und Dolerit; die Dolerite sind die gröberkörnigen, die Anamesite die feinkörnigen, die Basalte die dichten Varietäten; Gemengteile: trikliner Feldspat, Augit, Magnet- oder Titaneisen, Glasbasis, meist etwas Olivin.
Nephelinbasalt und Nephelinit (Nephelindolerit): Gemengteile: Nephelin, Augit, Olivin, Magneteisen, auch wohl Glasbasis, akzessorisch zuweilen Feldspat, Leucit, Nosean (Hauynophyr); der Nephelinbasalt dicht, der Nephelinit (Nephelindolerit) grobkörnig und oft glasfrei; an Stelle des Nephelins oder neben demselben zuweilen Melilith (Melilithbasalt).
Leucitbasalt und Leucitit (Leucitophyr zum Teil); Gemengteile: Leucit, Augit, Magneteisen, Glasbasis, akzessorisch Nephelin, Hauyn, Olivin; Leucitbasalt dicht, Leucitit oft porphyrartig durch größere Leucite.
Magmabasalt (Limburgit, Augitit): vorwaltend Glassubstanz, in derselben Augit mit oder ohne Olivin; bildet den Übergang zu den basaltischen Gläsern.
Hyalomelan, Tachylyt, Basaltobsidian, Basaltbimsstein: glasartige Modifikationen der Basaltgesteine; Hyalomelan in Säuren schwer, Tachylyt leicht löslich.
Gneis; Gemengteile: Quarz, Orthoklas, Glimmer; Abarten mit Oligoklas, Hornblende, Graphit, Cordierit, Augit, Granat.
Granulit; Gemengteile: Orthoklas, Quarz, Granat; akzessorisch Glimmer, Augit, Disthen, Turmalin.
Glimmerschiefer; Gemengteile: Glimmer, Quarz; hierher auch Sericitschiefer, Paragonitschiefer.
Kalkglimmerschiefer; Gemengteile: Kalkspat, Muskovit, Quarz.
Quarzitschiefer; Gemengteile: Quarz, Muskovit; übergehend in Quarzit, Quarzfels.
Chloritschiefer, bestehend aus Chlorit u. etwas Quarz.
Talkschiefer, bestehend aus Talk und etwas Quarz.
Graphitschiefer, bestehend aus Graphit und Quarz.
Turmalinschiefer (Turmalinfels), bestehend aus Quarz und Turmalin, akzessorisch Orthoklas.
Hornblendeschiefer (Amphibolit, Hornblendefels, Strahlsteinschiefer), bestehend aus Hornblende, Quarz, auch wohl Biotit und Plagioklas.
Eklogit und Granatfels, bestehend aus Smaragdit (oder gemeiner Hornblende), Omphacit (oder Diopsid) und Granat; akzessorisch Glimmer und Cyanit.
Phyllit (Tonglimmerschiefer); Gemengteile: Quarz, Glimmer, Chlorit, Rutil, zuweilen auch klastische Elemente und dann Übergang zum Tonschiefer. Hierher Garben-, Fleck-, Knoten-, Frucht-, Ottrelith- und Chiastolithschiefer.
Anhydrit.
Gips (gemeiner Gips, Alabaster, Fasergips).
Steinsalz.
Kieselgesteine: Quarzit, Kieselschiefer, Hornstein.
Eis.
Erzgesteine: Roteisenstein, Brauneisenstein, Magneteisenstein, Spateisenstein, Galmei, Phosphorit.
Kalksteine (körnige, oolithische, dichte, poröse), Dolomit.
1. Zementierte.
Tuffe: zertrümmertes und wieder verkittetes Material der Eruptivgesteine; Bindemittel: Bestandteile der zertrümmerten Gesteine, fein zerrieben, auch wohl durch Wasser verändert; dahin porphyrischer oder felsitischer Tuff (Tonstein), Diabastuff nebst dem kalkhaltigen Schalstein, Trachyttuff, Bimssteintuff, Traß, Phonolithtuff, Basalttuff, Peperin, Palagonittuff, Leucittuff.
Konglomerat: Fragmente von rundlicher Gestalt, durch irgend ein Bindemittel zementiert.
Breccien: die Fragmente sind eckig.
Sandsteine: Sandkörner, durch ein Bindemittel (kalkig, tonig, mergelig, kieselig) zu festem Gestern verbunden.
2. Lose.
Blöcke, Gerölle ohne Bindemittel, loser Grus, loser Sand (Quarzsand, Dolomitsand, Glaukonit- und Grünsand, Magneteisensand, vulkanischer Sand etc.),
Vulkanbomben, Lapilli, Asche etc.
3. Ton und Tongemenge.
Ton: durch Silikate, kohlensaure Verbindungen, mitunter auch Gips, Eisenkies etc. verunreinigter Kaolin.
Schieferton: verhärteter Ton, oft mit Glimmer etc.; Übergang zum Tonschiefer.
Lehm: Ton, mit feinem Quarzsand etc. gemengt; hierher Laterit, stark eisenschüssig.
Löß: Ton, mit feinsten Quarzkörnchen und mit Kalk gemengt, locker, porös, nicht plastisch.
Mergel: Ton, mit Kalk oder Dolomit, auch mit Quarz (Steinmergel), Gips etc.
Roter und brauner Toneisenstein: Gemenge von Ton mit Rot- und Brauneisenstein; zu ersterm Rötel, zu letzterm Sumpferz (Raseneisenstein, Ortstein), Bohnerz etc.
Toniger Sphärosiderit: Gemenge von Ton mit Eisenspat.
1. Kohlen.
Anthrazit oder Kohlenblende.
Schwarzkohle oder Steinkohle; Varietäten: Pechkohle, Kännelkohle, Grobkohle, Rußkohle, Schieferkohle, Faserkohle etc.
Braunkohle; Varietäten: Lignit, Pechglanzkohle oder Gagat, Erdkohle, bituminöses Holz, Blätter-, Papierkohle etc.
Torf.
2. Kohlenwasserstoffe.
Bogheadkohle (wegen ihres Reichtums an amorpher Kohle den Übergang zu den Kohlen bildend).
Asphalt.
Erdöl oder Petroleum.
3. Kiesel- und Kalkgesteine.
Diatomeenerde (Kieselgur, Tripel etc.).
Korallenkalk, Littorinellenkalk etc.
Muschelbreccien.
Knochenbreccien.
Fig. 1. Granit aus dem französischen Departement Nièvre. Etwa 60fache Vergrößerung, in polarisiertem Licht bei gekreuzten Nicols. Der Quarz, in zwei größern Partien (die eine oben, die andre rechts), erscheint licht bräunlichgelb; Orthoklas (oben, nahe der Mitte und unten) ist durch graubraune Färbung und Scheidung in breite Bänder, entsprechend der Zwillingsbildung, ausgezeichnet, während bei dem intensiv blauen Plagioklas (rechts oben und links unten) die zahlreichen parallelen Zwillingsstreifen klar hervortreten. Der Biotit zeigt dunkelgrüne, auch rötliche und gelbe Farbentöne und bei seiner guten Spaltbarkeit feine parallel verlaufende Spaltungsrisse. Außerdem sind noch akzessorische Mineralien bemerkbar, unter denen Epidot durch seine intensiv gelbe Färbung auffällt. (Nach Fouqué und Michel-Lévy.)
Fig. 2. Quarzporphyr von Würzen in Sachsen, in gewöhnlichem Licht, bei etwa 150facher Vergrößerung. Besonders beachtenswert ist die Grundmasse, in der Kristalle von Quarz, Feldspat und Glimmer (grün) liegen. Dieselbe war ursprünglich glasig, ist aber durch allmähliche Umänderung entglast, d.h. in zarte Kristallelemente aufgelöst. Man sieht in der Grundmasse deutlich die Fluidalstruktur, d.h. die Strömungsrichtungen, in denen sich während des Erstarrens die Teilchen bewegten. (Nach Vogelsang.)
Fig. 3. Obsidian aus Nevada, glasig, mit ausgezeichneter Fluidalstruktur. (Nach Zirkel.)
Fig. 4. Propylit, eine Andesitvarietät, aus Nevada, in gewöhnlichem Licht. In der Grundmasse weißer Plagioklas und grüne und braune Hornblende. (Nach Zirkel.)
Fig. 5. Hornblende-Andesit aus Frankreich (Cantal). In polarisiertem Licht, bei etwa 60facher Vergrößerung. In einer aus winzig kleinen Feldspatkriställchen, Oligoklas-Mikrolithen, bestehenden Grundmasse liegen große, gestreifte Kristalle von Plagioklas und kleine, lebhaft gefärbte Kristalle von Augit und Hornblende. (Nach Fouqué und Michel-Lévy.)
Fig. 6. Basalt aus Nevada, in gewöhnlichem Licht. In einer aus feinen Körnern von Augit und Magneteisen gebildeten Grundmasse liegen größere Kristalle von Olivin (gelb) und kleinere, farblose Kristalle von Plagioklas. (Nach Zirkel.)
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