Vulkanische Gesteine

[277] Vulkanische Gesteine, im engern Sinne gleichbedeutend mit Laven (s. Lava) und mit den zu diesen gehörigen klastischen Gebilden, die in losem Zustand als Bomben, Lapilli, Sand und Asche oder verkittet als Tuff vorkommen; im weitern Sinn auch die Gesteine älterer Entstehung, die durch die chemische und mineralogische Zusammensetzung oder durch die Art des Vorkommens (in Form von Strömen, Decken, Kuppen, häufig auch in Verbindung mit Tuffen) oder durch beide Merkmale Analogien mit den Laven darbieten und sich wie diese über andre präexistierende Gesteine ergossen und ausgebreitet haben (Ergußgesteine, Effusivgesteine). Für viele v. G. sehr charakteristisch ist die porphyrische Struktur, bei der sich in einer dichten, erst nach der Ausstoßung der Lava aus dem Krater (in der sogen. Effusionsperiode des Gesteins) festgewordenen Grundmasse eingesprengt größere Kristalle vorfinden, die in den meisten Fällen in der Lava bereits vor ihrer Ausstoßung aus dem Krater (in der sogen. intratellurischen Epoche der Gesteinserstarrung) sich gebildet haben. Vgl. Eruptivgesteine und Plutonische Gesteine.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 277.
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