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Wien

Namen-Register zum Übersichtsplan von Wien.

Die Buchstaben und Zahlen zwischen den Linien | B1 | bezeichnen die Quadrate des Planes. Bei dem durch das Format bedingten kleinen Maßstab ist es nicht möglich, auf den Stadtplänen des Konv.-Lexikons sämtliche Seitenstraßen etc. zu geben.

Übersichtplan von Wien.

Namen-Register zum Plan von Wien (innere Stadt).

Die Buchstaben und Zahlen zwischen den Linien | B3 | bezeichnen die Quadrate des Planes. Bei dem durch das Format bedingten kleinen Maßstab ist es nicht möglich, auf den Stadtplänen des Konv.-Lexikons sämtliche Seitenstraßen etc. zu geben.

Die großen römischen Zahlen im Plan bezeichnen die Stadtteile: I. Innere Stadt, II. Leopoldstadt, III. Landstraße, IV. Wieden, V. Margareten, VI. Mariahilf, VII. Neubau, VIII. Josephstadt, IX. Alsergrund.

Wien. Innere Stadt.

Wiener Denkmäler I.

Wiener Denkmäler II.

Die hervorragendsten weltlichen Bauten Wiens.

Die kaiserliche Hofburg ist ein Komplex von Gebäuden aus den verschiedensten Zeiten. Der älteste Teil ist der zwischen dem Frankens- und dem Josephsplatz gelegene Schweizerhof aus dem 13. Jahrh., im 16. Jahrh. umgestaltet; außerdem wird der Franzensplatz südwestlich vom Leopoldinischen Trakt, nach dem Brande von 1668 von Leopold I. neu aufgebaut, seither mit neuen Anbauten, dem Ritter- und Zeremoniensaal, versehen, nordwestlich von dem im 17. Jahrh. erbauten Amalienhof und nordöstlich von dem unter Kaiser Karl VI. (1728) von Fischer von Erlach erbauten schönen Reichskanzleipalast (mit den Wohnräumen des Kaisers), mit Herkulesgruppen von Matthielly, begrenzt. Die unvollendet gebliebene Front gegen den Michaelerplatz wurde nach Demolierung des alten Burgtheaters nach den Plänen Fischers von Erlach 1893 ausgeführt; sie enthält über der Einfahrt eine mächtige Kuppel und ist mit zwei Monumentalbrunnen (›Die Macht zur See‹ von Weyr und ›Die Macht zu Lande‹ von Hellmer) versehen. Von Fischer von Erlach stammen auch die prachtvolle Winterreitschule (1735) und die Hofbibliothek (1722) am Josephsplatz. An letztere, die von einer achteckigen Kuppel mit Skulpturengruppe gekrönt wird und einen 78 m langen, 17 m breiten Büchersaal mit Marmorstatuen österreichischer Regenten und Fresken von Dan. Gran enthält, schließen sich zwei Seitenflügel an, von denen der eine (1767) die Redoutensäle enthält. Von der 1449 im gotischen Stil erbauten Burgkapelle hat sich nur der Chorschluß erhalten. In neuester Zeit wird nach den von Semper und Hasenauer entworfenen Plänen ein Neubau der Hofburg, und zwar zunächst ein Flügel auf dem äußern Burgplatz vor dem Kaisergarten ausgeführt (im Außenbau vollendet, Tafel I, Fig. 3)._– An dem die Verlängerung des äußern Burgplatzes bildenden Maria-Theresienplatz erheben sich der Hofburg gegenüber das Hofstallgebäude (1725 nach dem Entwurf Fischers von Erlach gebaut, 1825 ergänzt), mit großer Reitschule, sehenswertem Marstall, Jagd- und Sattelkammer; dann das kunsthistorische und das naturhistorische Museum (Tafel I, Fig. 7), nach den Plänen von Semper und v. Hasenauer 1872–89 im Renaissancestil ausgeführt, mit je einer Kuppel, auf der sich die bronzenen Kolossalstatuen der Pallas Athene und des Helios von Benk erheben, gekrönt und mit Decken- und Wandgemälden und plastischen Werken geschmückt, darunter Theseus, den Kentauren besiegend, von Canova (s. Tafel ›Bildhauerkunst X‹, Fig. 2), im Treppenhause und die Kunstindustrie von Kundmann (Tafel XVII, Fig. 6) an der Südfassade des kunsthistorischen Museums sowie zahlreiche Standbilder von Künstlern und Forschern auf den Dachbrüstungen.

Andre bemerkenswerte Paläste sind in der innern Stadt: die Paläste des Erzbischofs am Stephansplatz (1640), des Fürsten Lobkowitz am Lobkowitzplatz (1690 im Barockstil erbaut), des Grafen Harrach auf der Freiung (von 1689), des Fürsten Liechtenstein in der Bankgasse (Renaissancebau von Hildebrand, 1694), des Fürsten Kinsky auf der Freiung (1710 von Hildebrand erbaut), des Markgrafen Pallavicini am Josephsplatz (1784, mit kolossalen Karyatiden von Zauner), des Erzherzogs Friedrich auf der Augustinerbastei (1804), des Herzogs von Koburg auf der Seilerstätte, des Fürsten Montenuovo in der Strauchgasse (1852, jetzt der Anglobank gehörig, mit bronzener Reiterstatue des heil. Georg als Brunnengruppe, von Fernkorn, s. Tafel ›Bildhauerkunst XV‹, Fig. 4), des Erzherzogs Ludwig Viktor am Schwarzenbergplatz (1865 von Ferstel in italienischer Renaissance erbaut), des Erzherzogs Eugen am Parkring (1867 in italienischer Renaissance von Hansen erbaut), des Grafen Larisch in der Johannesgasse (1867 von van der Nüll und Siccardsburg erbaut), des Dankiers Todesco in der Kärntner Straße (1861 von Förster im Renaissancestil erbaut, mit Fresken von Rahl), des Freiherrn Sina am Hohen Markt (restauriert von Hansen, mit Fresken von Rahl) u.a._– In den Vorstädten befinden sich: das kaiserliche Lustschloß Belvedere am Rennweg (1693–1724 für den Prinzen Eugen von Savoyen von Hildebrand erbaut), mit terrassenförmig angelegtem Garten; der Palast des Fürsten Schwarzenberg am Rennweg (1706 von Fischer von Erlach erbaut); der Gartenpalast des Fürsten Liechtenstein im Alsergrund (1712 von Martinelli erbaut, mit Gemäldegalerie) und der neue Palast desselben Fürsten an der Nordseite des Parkes (von Ferstel erbaut); der Palast der ungarischen Leibgarde in der Hofstallstraße (1730 von Fischer von Erlach für den Fürsten Trautson erbaut, mit reichem Figurenschmuck); der Palast des Fürsten Auersperg in der Auerspergstraße (1724 von Fischer von Erlach erbaut); die Villa Metternich, die Gebäude der deutschen, der englischen und der russischen Botschaft, sämtlich am Rennweg und in der Reisnerstraße; die beiden Rothschildschen Palais auf der Wieden u.a.

Hervorragende Bauwerke sind ferner mehrere öffentliche Gebäude: das Ministerium des kaiserlichen und königlichen Hauses und des Äußern am Ballhausplatz (von 1767) mit dem angrenzenden Neubau des Hof- und Staatsarchivs; das Ministerium des Innern in der Wipplinger Straße (1716 von Fischer von Erlach als Gebäude der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei erbaut); das Finanzministerium in der Himmelpfortgasse (1703 von Fischer von Erlach als Palast des Prinzen Eugen von Savoyen im Barockstil erbaut); das Gebäude der niederösterreichischen Statthalterei in der Herrengasse (1845), mit Deckengemälde von Kupelwieser im großen Saale; das niederösterreichische Landhaus in der Herrengasse (1838); das Gebäude des Korpskommandos in der Alserstraße (1875), am Portal mit Atlanten von Pilz; das alte Rathaus in der Wipplinger Straße (teilweise von 1455), im Hofe mit schönem Brunnen von Donner (Perseus und Andromeda); das bürgerliche Zeughaus am Hof (1732), an der Fassade mit Figurengruppe von Mathielly.

Das hervorragendste öffentliche Gebäude ist gegenwärtig das neue Rathaus (Tafel II, Fig. 3), von Fr. Schmidt auf dem Rathausplatz 1872–83 im gotischen Stil ausgeführt, mit 107 m hohem, von einem Bannerträger gekröntem Turm, großem Arkadenhof, einem Festsaal mit vorgelegter offener Loggia, einer Volkshalle, schönen Sitzungssälen und dem mit Wandgemälden geschmückten Rathauskeller. Die südliche Seite des Rathausplatzes nimmt das von Hansen im griechischen Stil erbaute, 1883 vollendete Reichsratsgebäude ein. Der Bau ist mit Skulpturwerken (darunter die Zentralgiebelgruppe ›Die Verleihung der Verfassung‹ von Helmer, Quadrigen von Pilz etc.) reich ausgestattet. Von der Ringstraße führt zum Gebäude eine Rampe, vor der sich ein prächtiger, mit allegorischen Figuren geschmückter und von einer Minerva gekrönter Brunnen (von Kundmann und Härdtl) erhebt und von der man in die mit einer Doppelreihe von Marmorsäulen und den Büsten hervorragender Parlamentarier geschmückte Halle gelangt. Zur Rechten befinden sich die Räume des Abgeordneten-, zur Linken die des Herrenhauses, darunter die schönen, mit Gemälden von Eisenmenger und Griepenkerl und Standbildern geschmückten Sitzungssäle. Gegenüber dem Parlamentsgebäude erhebt sich auf der nördlichen Seite des Rathausplatzes das Universitätsgebäude (1874–84 von Ferstel im Renaissancestil erbaut), mit schönem Festsaalbau an der Fassade gegen die Ringstraße (Giebelgruppe von Tautenhayn), großem Stiegenhaus mit dem Standbild Franz Josephs I. (von Zumbusch), weitem Arkadenhof mit den Denkmälern berühmter Universitätslehrer und mustergültiger Bibliothekanlage. Rückwärts vom Parlamentsgebäude erhebt sich auf dem Schmerlingplatz der von v. Wielemans 1875–81 erbaute Justizpalast (Tafel II, Fig. 2) im deutschen Renaissancestil, mit von zwei sitzenden Löwen flankierter Freitreppe und großartiger Eintrittshalle mit der Justitia von Pendl. Bemerkenswerte Gebäude für Unterrichtszwecke sind noch: das chemische Laboratorium in der Währinger Straße (1871 von Ferstel erbaut), ein Ziegelrohbau mit Medaillons, Sgraffiten etc.; das neue anatomische Gebäude in der Währinger Straße; die Technische Hochschule auf der Wieden (1815 erbaut, seither erweitert); die Akademie der bildenden Künste am Schillerplatz (von Hansen im Renaissancestil erbaut, 1877 vollendet), mit schöner Säulenhalle (Gipsmuseum); die Handelsakademie in der Akademiestraße (1862 von Fellner erbaut); die Theresianische Ritterakademie in der Favoritenstraße (ehemals kaiserliches Lustschloß, 1747 der Akademie eingeräumt); die Hochschule für Bodenkultur auf der Türkenschanze (1896) und das dazu gehörige Studentenheim (von Bach, Tafel III, Fig. 1). Hervorragende Gebäude für Sammlungen, für musikalische und andre Produktionen sind noch: das Österreichische Museum für Kunst und Industrie am Stubenring (1871 von Ferstel in italienischer Renaissance im Ziegelrohbau ausgeführt, Tafel III, Fig. 4), mit Sgraffitomalereien, Majolikamedaillons und schönem Arkadenhof, hieran anstoßend die Kunstgewerbeschule; das Musikvereinsgebäude am Karlsplatz (1870 von Hansen in italienischer Renaissance erbaut); der Kursalon im Stadtpark (1867 in italienischer Renaissance ausgeführt). Das Hofopernhaus am Opernring wurde von van der Nüll und Siccardsburg 1861–69 in französischer Renaissance erbaut; es enthält ein prachtvolles Vestibül und Treppenhaus, große Bühnen- und Zuschauerräume (letztere für 2263 Personen), ein schönes Foyer mit offener Loggia und reiche künstlerische Ausstattung (Bronzefiguren von Hähnel, Wandgemälde von Schwind, Vorhanggemälde von Rahl und Laufberger u.a.). Das Hofburgtheater am Franzensring (Tafel II, Fig. 1, und Tafel I, Fig. 2) wurde nach den Plänen von Semper und v. Hasenauer erbaut und 1889 vollendet. Es ist ein schöner, im Renaissancestil gehaltener Bau mit zwei Seitenflügeln, welche die prachtvollen Treppenhäuser enthalten, reich ausgestattetem Zuschauerraum (für 1530 Personen), schönem Foyer mit Loggia und zahlreichen Kunstwerken, darunter der einen Bacchuszug vorstellende Fries an der Hauptfassade von Weyr (s. Tafel ›Bildhauerkunst XVIII‹, Fig. 2), der die Fassade krönende Apollon von Kundmann, die Deckengemälde von Charlemont, Klimt, Matsch, Karger etc., die Statue der Klytia von Benk (s. Tafel ›Bildhauerkunst XVIII‹, Fig. 5) u.a. Andre Theater sind: das Theater an der Wien (1845 umgestaltet); das Carl-Theater (1847 nach den Plänen von van der Nüll und Siccardsburg erbaut), mit Figuren von H. Gasser an der Fassade; das deutsche Volkstheater in der Bellariastraße (1887–89 von Fellner und Helmer erbaut, Tafel I, Fig. 5), vor dem sich das Denkmal des Dichters Raimund (von Vogl, s. Tafel ›Wiener Denkmäler I‹, Fig. 5) erhebt; das Raimundtheater in Mariahilf (1894 von Roth erbaut); das Jubiläumsstadttheater in der Währinger Straße (1898) und das Bürgertheater auf der Landstraße (1905).

Sonstige hervorragende Gebäude sind: der Palast der Akademie der Wissenschaften am Universitätsplatz (1755, ehemals Universitätsgebäude); das Gebäude des Ingenieur- und Architektenvereins und des Gewerbevereins in der Eschenbachgasse (1872 von Thienemann erbaut); das Künstlerhaus am Karlsplatz (1868 im Renaissancestil erbaut, 1881 erweitert); das Gebäude der Österreichisch-Ungarischen Bank in der Herrengasse (1820) und das gegenüberliegende neue Gebäude derselben Bank (1860 von Ferstel im italienischen Renaissancestil ausgeführt), mit Figuren an der Fassade von Gasser, Bronzebrunnen (Donaunixe) von Fernkorn, großem Treppenhaus und Saal; das Gebäude der Kreditanstalt am Hof (1860), mit Statuen von Gasser; die Börse am Schottenring (1872–77 von Hansen und Tietz im Renaissancestil gebaut, s. Tafel ›Börsengebäude I‹, Fig. 2), mit Freitreppe, Säulenvorhalle, Vestibül und großem Börsensaal; das Gebäude der Börse für landwirtschaftliche Produkte in der Taborstraße (von König); die neuen Gebäude der Länderbank (mit dem Standbilde der Austria von Benk) der Bodenkreditanstalt, der Verkehrsbank und des Versatz- und Versteigerungsamtes (Dorotheum, 1901); der Bahnhof der Ferdinands-Nordbahn (1858–65 im Rundbogenstil erbaut); die Bahnhöfe der Staatseisenbahn, der Südbahn (seit 1868 umgebaut), der Westlichen Staatsbahnen, mit dem Marmorstandbild der Kaiserin Elisabeth (von Gasser) im Vestibül, der Staatsbahnlinie Wien-Prag (1872), der Österreichischen Nordwestbahn (1873) etc.; das Invalidenhaus auf der Landstraße, mit zwei Gemälden von P. Krafft (Schlachten von Aspern und Leipzig); das Artilleriearsenal vor der Belvederelinie (1849–54 in Ziegelrohbau errichtet), ein Rechteck von 33 Hektar Fläche bildend, mit der Geschützgießerei und der Gewehrfabrik sowie dem Heeresmuseum. Das letztgenannte, in byzantinischem Stil von Hansen ausgeführte Gebäude enthält die Ruhmeshalle mit Fresken von Blaas und Marmorstandbilder von österreichischen Feldherren, dann die reichhaltigen Waffensäle. Schließlich sind noch zu erwähnen: das Grand Hôtel (1871) am Kärntner Ring, das Hôtel Métropole am Franz Josephs-Kai, das Hôtel Impérial am Kärntner Ring (ehemals Palast des Herzogs von Württemberg) und das Hotel Meißl u. Schaden (Tafel I, Fig. 4); das von Fr. Schmidt an Stelle des am 8. Dez. 1881 abgebrannten Ringtheaters im Auftrage Franz Josephs I. im gotischen Stil erbaute Stiftungshaus (Sühnhaus) am Schottenring (Tafel I, Fig. 6), mit schöner Kapelle, ferner das Warenhaus von Ph. Haas u. Söhne am Graben von van der Nüll, der Heinrichshof auf der Ringstraße von Hansen, die Gebäude der Versicherungsgesellschaften Azienda, Equitable, New York, das Postsparkassenamt (von Otto Wagner, 1907), die Gebäude der Konsularakademie und der Handels- und Gewerbekammer (von Baumann, 1903 und 1907), das alte und das neue militärgeographische Institut im 8. Bezirk, die neuen Kasernen (am Donaukai, im 13. Bezirk etc.), das neue Gemeindehaus im 21. Bezirk (von Drexler, Tafel III, Fig. 3), die Arkadenhäuser beim neuen Rathaus, einige Wohn- und Geschäftshäuser von Fellner u. Helmer, Hasenauer (Tafel III, Fig. 2), v. Wielemans (Tafel I, Fig. 1) u.a.

Wiener Bauten I.

Wiener Bauten II.

Wiener Bauten III.

Umgebung von Wien.