[706] Fünf und funfzigstes Schreiben.

Von den römischen Alterthümern.

Es haben so viele den Zustand der Stadt Rom, wie er vor Zeiten gewesen, beschrieben, daß ich für unnöthig halte, mich hiebey aufzuhalten, und kann man sich desfalls aus[706] ROSSI, PINAROLI, DE SEINE und anderer Schriften Raths erholen. Meine Absicht ist anitzt nur, das Merkwürdigste, so einem Reisenden noch heute zu Tage davon in die Augen fällt, und in meinen vorhergehenden Schreiben nicht berühret ist, kürzlich anzuzeigen.

Von Titi Vespasiani Amphitheatro schreibt MARTIALISlib. I Epigramm. Rand rechts: Amphitheatrum Vespasiani.


Omnis Cæsareo cedat labor Amphitheatro

Vnum pro cunctis, fama loquatur opus.


Ob es gleich durch die Länge der Zeit sehr großen Schaden gelitten, so kann man es doch noch nicht ohne Verwunderung betrachten. Das ganze Werk ist aus Travertini aufgeführet mit vier über einander stehenden Galerien, deren Seulen von dorischer, jonischer, korinthischer und zusammengesetzter Ordnung sind. Eutropius und Cassiodorus melden, daß bey seiner Einweihung fünf tausend, oder, wie DIOlib. 66 meldet, neun tausend wilde Thiere von allerley Arten auf seinem Kampfplatze umgebracht worden. Rand rechts: Größe und Umfang. Zur Zeit Paulus des dritten, im Jahre 1534, war es noch in gutem Stande mit achtzig gewölbten Bogen, davon viere, die im Kreuze einander gegenüber stunden und etwas größer als die andern waren, zu Hauptpforten dienten. Sein Umfang war von tausend sechs hundert und zwölf geometrischen Fußen, von außen rund, innenher aber oval. Titus ließ zwölf tausend gefangene Juden mit daran arbeiten und wendete unglaubliche Summen Geldes dazu an. Die Eintheilung solcher Werke kann man aus VITRVVIO und LIPSIO oder am besten ausMAFFEI gelehrtem Werke de Amphitheatris nehmen1, welcher zeiget, daß dergleichen Schauplätze, die beständig unterhalten oder von Steinen aufgeführet worden, bey weitem nicht so häufig gewesen, als man sich insgemein einbildet, und daß außer Rom, Verona und Capua sich vielleicht keine Stadt in ganz Italien solcher Ehre zu rühmen habe. Rand rechts: Die Alten hatten wenige steinerne Amphitheatra. Amphitheatrum, Theatrum, Circus, Stadium, Arena, werden von den Geschichtschreibern öfters vermischet, und eines für das andere gesetzet. Daß hölzerne Amphitheatra hie und da erbauet worden, sieht man aus TACITIAnnal. IV, c. 63, da er meldet, wie bey Fidena nicht weit von Rom unter dem Kaiser Tiberius ein solches Werk wegen der Menge und Last der Zuseher eingefallen,non fundamentis per solidum subditis neque lignea compage firmis nexibus superstructa, (wie seine Worte lauten) und dadurch funfzig tausend Menschen theils beschädiget theils getödtet worden, oder wieSVETONIVSin Tiberio c. 20, nebst OROSIO setzet über zwanzig tausend Menschen um das Leben gekommen. Beyderley Erzählungen können die Wahrheit zum Grunde haben.

Die wilden Thiere wurden nicht in den untersten Gewölbern der Amphitheatrorum aufbehalten, wie etliche wollen, als wozu diese sehr schlecht angeleget und nicht zulänglich gewesen wären, sondern von entfernten Plätzen in ihren Gehäusen auf den Kampfplatz gebracht, und alsdann aus ihren Caveis losgelassen. Rand rechts: Wo die wilden Thiere verwahret worden? Das römische Amphitheater wird auch Coliseo oder im Latein Colosseum wegen seiner Größe und Last vielmehr als wegen des großen Colossi, so vor dem goldenen Hause Nerons gestanden, genennet. Rand rechts: Namen des Colisei. Denn dieser war nicht so nahe hiebey, als man insgemein vorgiebt. Der Cav. Carlo Fontana hat im Jahre 1725 in groß Folio mit vielen Kupfern im Haag herausgegeben das vom Flavius[707] Vespasianus angefangene und vom Titus vollendete römische Amphitheater2, aus welchem erhellet, daß seine Länge von 564 Fuß, die Breite von 467, die Höhe von 140, die Länge des innersten Platzes von 273, die Breite von 173, und der äußerste Umfang des ganzen Werkes von 1566 Fuß sey. Rand links: Geometrische Ausmessung desselben. Andere nehmen die Höhe von 222 palmi, die Länge von 820, die Breite von 700, und den Umfang von 2388 palmi. Rand links: Ruinirung desselben. Zu den Pallästen Farnese, S. Marci und der Cancellariæ sind viele Steine aus diesem Werke genommen worden, welches etliche damit einigermaßen entschuldigen wollen, daß sie vorgeben, man habe deswegennichts mit Fleiße abgebrochen, sondern nur diejenigen Steine genommen, welche ohnedem durch Sturm, Wind, Regen oder Erdbeben auseinander geschmissen herum lagen. Der mittelste Platz ist anitzt ganz mit Grase und Unkraute bewachsen, und läßt man auch das übrige Mauerwerk verfallen, wie es will. An der einen Seite gegen das Capitolium liest man die neuere Inscription: Rand links: Inscription.


Amphitheatrum Flavium

Non tam operis mole & artificio

ac veterum spectaculorum

memoria

Quam sacro innumerabilium Martyrum

Cruore illustre

Venerabundus hospes ingredere

Et in augusto magnitudinis Romanæ monumento

Execrata Cæsarum sævitia

Heroës fortitudinis Christianæ

Suspice & adora

Anno Jubilæi MDCLXXV.


Auf der andern Seite:


Amphitheatrum hoc vulgo

Colosseum

Ob Neronis Colossum

Illi appositum

Verius ob immmerabilium SS. Martyrum

In eo cruciatorum memoriam

Crucis Trophæum

Anno Jubilæi MDCLXXV.


Es halten sich etliche Franciscaner allhier auf, über deren Kapelle die Worte zu lesen sind:


Societas Confalonis.


In den meisten Steinen sind aufder äußern Seite des Amphitheaters Löcher von der Größe einer Faust und theils kleiner. Rand links: Woher die Löcher in den äußern Steinen. Etliche Gelehrte glauben, daß zu denen Zeiten, dadie Päbste den lateranischen Pallast bewohnet, auf diesem Platze viele Märkte gehalten worden, und daß die Kaufleute besagte Löcher in die Mauer gemachet, um das eine Ende der Stangen,[708] worauf sie ihre Zelter und Bedeckungen der Kramläden machten, darein zu stecken und also einen Widerhalt in der Mauer des Colossei zu finden. Allein dieser Muthmassung ist der Umstand zuwider, daß die Löcher auch hoch oben in der Mauer zu sehen sind, allwo sie zu Aufrichtung der Zelter und bedeckten Gänge nichts hätten nutzen können. Andere halten dafür, daß gedachte Löcher vom Anfange her in dem Werke gewesen, und die eisernen Klammern, womit man die Quadersteine zusammen hielt und verband, mit Bley darein eingelötet worden. Von dieser Bauart und Verbindung der Steine reden THVCYD. lib. 1, nebst VITRVVIOlib. II, c. 8, und hat der Marchese Maffei nicht nur auch in dem Triumphbogen zu Susa dergleichen Löcher bemerket, sondern auch in noch unberührten oder unberaubten Steinen desselben, nachdem er mit einem Meißel die benöthigte Oeffnung machen lassen, die eiserne Klammer nebst dem Bley, womit sie eingelötet war, angetroffen und zu deutlichem Beweise seiner Meynung von dem Ursprunge dieser Löcher herausgenommen. Ob bey den vielen Verwüstungen, welche die Stadt Rom betroffen, die Feinde so sehr dem Metalle und Eisen nachgesuchet, oder ob etwan arme Hirten, die in der Nähe ihr Vieh gehütet und sonst nichts zu thun gehabt, dergleichen Mühe sich gegeben haben, ist nicht leicht zu entscheiden. Aus des CASSIODORIlib. III, 31 erhellet, wie schon der König Theodorich für nöthig erachtet, Strafen wider diejenigen, so Metall und Bley aus den Mauren raubeten, zu verordnen.

Das römische Amphitheater hatte achtzig Arkaden oder Eingänge, wie Maffei angemerket hat; Statuen, die im Mauerwerke befestiget gewesen wären, scheinen niemals zu seiner Zierde gedienet zu haben, weil man weder an denen noch übrigen Steinen einige Merkmaale von basibus oder piedestalli wahrnimmt, noch dergleichen Alterthümer aus seinen ruderibus ausgegraben worden sind. Nach genauer Ausrechnung mögen höchstens vier und dreyßig tausend Menschen Platz zum Sitzen gefunden haben, ohne diejenigen, welche die oberste Galerie oder die Zinne besetzet haben: und weis ich nicht, wo viele Scribenten hin denken, wenn sie ihre Leser glauben machen wollen, es melde Ammianus Marcellinus in seinem sechszehnten Buche, daß sechs und achtzig tausend Personen sitzend und noch zwanzig tausend andere stehend denen darinnen gehaltenen Lustbarkeiten hätten zusehen können. Rand rechts: Anzahl der Zuseher, welche Platz gefunden. Obgedachte Zinne oder Galerie ist nicht mit begriffen in der Höhe des Colisei, welche oben von hundert und vierzig Fuß angegeben worden, kann aber wenig oder nichts austragen, und bleibt es allezeit eine große Pralerey, wenn AMMIANVS MARCELLINVSlib. XVI, c. 16 schreibt: Amphitheatri molem solidatam lapidis Tiburtini compage, adcujus summitatem ægre visio humana conscendit.

Zwischen dem Amphitheatro und dem Arcu Constantini M. ist eine Seule, welche, wegen des daraus springenden Wassers Meta Sudens genennet wird. Rand rechts: Meta Sudans Daß das gemeine. Volk, so den amphitheatralischen Spielen zugesehen, daselbst seinen Durst gelöschet, ist leicht zu erachten: man kann aber auch aus einem Orte des Seneca in seinen Briefen urtheilen, daß diese Fontaine schon zu Zeiten Neronis im Staude gewesen. Man hat siezwar in neuern Zeiten ein wenig von dem Verfalle, in welchen sie gerathen, ausgebessert, sie ist aber doch noch von schlechtem Ansehen.

Der Arcus Triumphalis Constantini M. der nahe hiebey liegt, dienet zum Zeugnisse, wie die Bildhauerkunst schon zu dieses Kaisers Zeiten, und also schon hundert Jahre vorher, ehe sich die barbarischen Völker der Stadt Rom bemeisterten, in großen Abfall gerathen,[709] gleichwie auch die Medaillen, welche nach den Zeiten des Caracalla gepräget worden, denen vorhergehenden an Schönheit der Arbeit bey weitem nicht gleich kommen. Rand rechts: Arcus Constantini M. Es sind indessen etliche Stücke an diesem Triumphbogen zu sehen, welche wegen ihrer Schönheit aus einem vorhergehenden Jahrhunderte, und von einem andern Monumente, dergleichen zum Exempel die Arcus Trajani oder Domitiani gewesen sind, nothwendig seyn müssen. Daß wenigstens etliche bas-reliefs eigentlich zu den Triumphbogen Trajans gehöret haben, ist fast außer allen Streit, und müssen dahin auch die acht gestümmelten Statuen gerechnet werden, denen Laurentius de Medicis, nach Pauli IOVII Berichte, die Köpfe heimlich hat abnehmen und solche nach Florenz bringen lassen. ItztgedachterArcus steht in der Via Appia, wo der Mons Celius und Palatinus sich nähern. Unter dem Hauptbogen liest man:


Liberatori Urbis.


und auf der andern Seite:


Fundatori Quietis.


Ueber dem Architrave auf beyden Seiten findet sich die Inscription:


Imp. Cæs: F. Constantino Maximo

P. F. Augusto. S. P. Q. R.

Quod instinctu divinitatis mentis

Magnitudine cum exercitu suo

Tam de Tyranno quam de omni ejus

Factione uno tempore justis

Rempublicam ultus est armis

Arcum Triumphis insignem dicavit.


Auf der einen Seite liest man auch:


Votis X. Votis XX.


und auf der andern:


Sic X. Sic XX.


Von den bas-reliefs dieses und anderer Triumphbogen der Stadt Rom handelt am weitläuftigsten das Werk: Admiranda Romanarum Antiquitatum ac veteris sculpturæ vestigia anaglypho opere elaborata etc. zu welchem Pietro Santi Bartoli die drey und achtzig Kupferstiche, und Giov. Pietro Bellori die gelehrten Anmerkungen verfertiget hat. Es kostet solches fünf und einen halben Scudi. Rand links: Von andern Triumphbogen. Ein anderes hieher gehöriges Werk, welches einen Scudo wohlfeiler kömmt, führet den Titel: Veteres Arcus Augustorum triumphis insignes, ex reliquiis, quæ Romæ adhuc supersunt, cum imaginibus triumphalibus restituti, antiquis nummis notisqueJoh. PetriBELLORIIillustrati, zu welchen gleichfalls Pietro Santi Bartoli zwey und funfzig Kupferstiche gemachet hat. Es ist solches im Jahre 1690 zu Rom herausgekommen. Von dem Triumphbogen Konstantins sind insbesondere nachzulesen: Bassi rilievi antichi nell' arco di Constantino e in Campidoglio, intagliati in acqua forte daMatteoPICCIONI so für sechszig bajocchi verkaufet werden.

Wenn man von hier über den Campum Vaccinum in das Capitolium will, muß man nothwendig durch den Triumphbogen des Titus Vespasians, welcher wohl erhalten und auf der Seite gegen das Coliseum mit folgender Schrift versehen ist: Rand links:Arcus Titi
[710]

Senatus

Populusque. Romanus

Divo. Tito. Divi. Vespasiani. F.

Vespasiano. Augusto.


Woraus deutlich zu sehen, daß solches Werk erst nach dem Tode des Kaisers zu Stande gekommen. In den bas-reliefs des einzigen Bogens, welchen es hat, erscheint der Jordan, der goldene Leuchter mit seinen sieben Aermen, die Tafeln des Gesetzes, zwo Jubelposaunen, die Tafel der Schaubrodte, und etliche andere Stücke des hierosolymitanischen Tempels, aus welchen die jüdischen Alterthümer einiges Licht bekommen, wie solches Adrian Reland in einer besondern zu Utrecht im Jahre 1717 herausgekommenen Schrift, de Spoliis Templi Hierosolymitani in Arcu Titiano Romæ conspicuis, mit mehrerm dargethan hat. Rand rechts: giebt die Erläuterung etlicher jüdischen Alterthümer. Auf diesen Sieg gründet sich eine andere zu Rom gefundene Inscription, welche vielleicht ehemals an diesem Arcu gewesen, und in folgenden Worten verfasset ist:


S. P. Q. R.

Imp. Tito. Cæs. Divi. Vespasiani. Filio.

Vespasiano. Aug. Pont. Max. Tr. Pot. X.

Imp. XVII. XIIII. P. P. Principi. suo. qui.

Præceptis. Patriæ. consiliisque.

&.

Auspiciis. gentem. Judæorum. domuit.

&. urbem. Hierosolymam.

omnibus. ante

se Ducibus. Regibus. Gentibus.

aut. frustra. petitam.

Aut intentatam. delevit.


Der Arcus Triumphalis Septimii Severi & M. Aurelii in Campo Vaccino liegt nahe an der hintersten Seite des Capitolii, und hat drey gewölbte Durchgänge. Rand rechts: Arcus Septimii Severi. Er ist von marmore Græco; und ungeachtet der vielen Beschädigungen, die er erlitten, sieht man noch gute Arbeit daran. An beyden Frontispiciis liest man:


Imp. Cæs. Lucio. Septimio. M. Fil. Severo. Pio. Pertinaci. Aug. Patri. Patriæ Parthico. Arabico & Parthico Adiabenico Pontif: Maximo Tribunic. Potest. XI. Imp. XI. Cos: III. Procos. &Imp. Cæs. M. Aurelio L. F. Antonino Aug. Pio. Felici. Tribunic. Potest. V. Cos. Procos. P. P. Optimis fortifsimisque Principibus ob Rempublicam restitutam Imperiumque Populi Romani propagatum insignibus virtutibus eorum domi forisque S. P. Q. R.


Eben diesen zween Prinzen und der Julia Augusta, der Gemahlinn Septimius, haben die Argentarii undNegotiantes Boarii nicht weit von hier, nämlich bey der Kirche S. Georgii in foro boario (der nach dem Berichte TACITIAnnal. lib. XII, und LIVIIlib. XXXII ehemals von dem daselbst gestandenen metallenen Ochsen seine Benennung bekommen) einen Bogen aufgerichtet, woran ein Opfer des Septimius und seiner Gemahlinn,[711] wie auch ein anderes vom Marcus Aurelius Antoninus, nebst folgender Inscription zu sehen: Rand rechts: Arcus in fore boario.


Imp. Cæs. L. Septimio. Severo. Pio. Pertinaci. Aug. Arabic. Adiabenic. Parth. Max. fortissimo felicissimo Pontif. Max. Trib. Potest. XII. Imp. XI. Cos. III. Patri Patriæ & Imp. Cæs. M. Aurelio Antonino Pio Felici Aug. Trib. potest. VII. Cos. III. P. P. Procos. fortissimo felicissimoque Principi & Juliæ Aug. Matri Aug. N. & Castrorum & Senatus & Patriæ & Imp. Cæs, M. Aurelii Antonini Pii felicis Aug. Parthici Maximi Britannici Maximi ArgentarI & Negotiantes BoarI hujus loci (qui invehent) devoti Numini eorum.


Des Galiens Triumphbogen, so ohne alle Zierrathen ist, hat heute zu Tage von der ihm benachbarten Kirche den Namen L' Arco di S. Vito, und liest man daran folgende Worte: Rand links: Arcus Galieni.


Gallieno. Clementissimo. Principi

Cujus. invicta. virtus.

Sola. pietate. superata. est

Et. Saloninæ Sanctissimæ. Aug.

M. Aurelius. Victor.

dedicatissimus

Numini Majestatique

eorum.


In dem Foro Romano oder, wie es heute zu Tage genennet wird, Campo Vaccino, sieht man außer dem überbliebenen Mauerwerke derer Tempel, von welchen gehandelt werden soll, die größte Schale oder Gefäß, so aus einem Stücke Marmore Granito in Rom gefunden wird, indem es rund und zwanzig römische Fuß in seinem Diameter hat. Rand links:Forum Romanum. Man muthmaßet, daß es in den alten Bädern gebraucht worden, anitzt aber dienet es zur Tränke für die Ochsen und Schafe.

Man zeiget allhier auch den Platz, wo in uralten Zeiten der Lacus oder Abgrund gewesen seyn soll, worein sich Markus Curtius nach der bekannten Fabel3 gestürzet, um sein Vaterland von der Pest zu befreyen. Rand links: Lacus Curtii. Schon zu des Ovidius Zeiten war nichts mehr davon zu sehen, wie aus dem sechsten Buche seiner Fastorum erhellet4.

Campus Martius fing an auf dem Platze vor derRotonda; wie weit sich aber seine[712] Gränzen nach der heutigen Lage der Straßen und Häuser ehemals erstreckt haben, darüber können sich die Antiquarii noch nicht vereinigen. Rand links: Campus Martius.

Der Circus Maximus war zwischen dem Monte Palatino und Aventino angeleget, in einer solchen Weite, daß nach Plinius Berichte lib. XXXVI, c. 15 zweymal hundert und sechszigtausend Personen sitzen und denen darinnen gehaltenen Spielen bequem zusehen konnten. Rand rechts: Circus Maximus. Heut zu Tage erstrecket sich dieser Platz von St. Anastasia bis gegen St. Gregorii, und findet man in itztgedachter Gegend nichts als Felder und Gärten. Wenn man in denselben etwan anderthalb Fuß tief gräbt, kömmt man auf ein so festes und gleiches Estrich, alswann es gegossen wäre. Die Kaiser konnten aus ihren Pallästen vomMonte Palatino denen hiesigen Lustbarkeiten zusehen.

Die rudera vom Circo Antonini Caracallæ finden sich bey S. Sebastiano in Via Appia, und nahe dabey ein viereckigtes Mauerwerk il Spogliatore oder Spoliarium genannt, in welchem sich ehemals die Ritter, so auf den Schauspielen des Circi erschienen, mit ihrem Staate oder Gefolge an- und auskleideten, und wohin auch die im Kampfe umgekommene oder hart verwundete gebracht wurden. Rand rechts: Circus Caracallæ.

Von der Cloaca maxima, welche Tarquinius Priscus anlegen lassen, findet man die besten Ueberreste linker Hand beym Templo Jani Quadrifrontis in foro boario. Rand rechts: Cloaca Maxima. Sie war sechszehn Fuß breit, zwölfe hoch und flossen in dieselbe viele anderekleinere Canäle zusammen. Daß diese Anstalten vieles zur Gesundheit der Luft beygetragen haben, ist außer Zweifel; ob aber die gemeine Schatzkammer auch einen Vortheil davon gezogen, und wie etliche vorgeben, aus der übelriechenden Materie, welche als guter Mist in die Gärten und Weinberge soll verkauft worden seyn, jährlich ein tausend Talente gelöset habe, lasse ich dahin gestellet seyn, und finde vielmehr beym DIONYSIOHalicarn. lib. III, daß, als man eine Zeitlang die Cloaken gehörigermaßen zu reinigen verabsäumet, hernach die dazu erfoderten Unkosten auf einmal tausend Talente ausgemacht.PLINIVSlib. XXXVI, c. I nennt die Cloacasoperum omnium dictu maximum, suffossismontibus atque Urbe pensili subterque navigata, und l. c. cap. 15 meldet er, wie ihre Gewölber so geräumig gewesen, daß ein stark geladenes Fuder Heu darinnen hätte fortgebracht werden können.

Ein Abfluß davon geht unter der Kirche S. Stefano alle Carozze durch den Garten des Sign. Tiberio Genci in die Tiber. Rand rechts: Garten des Sign. Genci. In diesem Garten hat man vor etlichen Jahren ein Stück von schwarzem Schieferstein gefunden, welches itzt zu einer Tafel zugerichtet ist, und wegen seiner außerordentlichen Größe (die zwey und zwanzig Spannen in der Länge und fünftehalb Spannen in der Breite beträgt) auf hundert Scudi geschätzet wird. An der Galerie des Gartens bemerket man vermittelst eines Zeichens und einer Beyschrift, wie hoch im[713] Jahre 1686 das Wasser der Tiber gestiegen. Man kann auch aus diesem Garten die Ueberreste des abgebrochenenPontis Senatorii am besten betrachten. Was die itztberührten Ueberschwemmungen des Tiberflusses anlanget, so hat Rom sowohl in alten als neuern Zeiten öfters vieles davon erlitten, und kommen solche nach des päbstlichen Leibarztes Lancisii Berichte vornehmlich 1) von der Gewalt des Meeres, welche den Einfluß des Stroms zurück halt; 2) vom starken und anhaltenden Südwinde; 3) vonden halbverstopftenOstiis oder Ausflüssen des Stroms; 4) von vielen Brücken, wodurch der Fluß mehr in die Enge getrieben worden; 5) von vielen ruinirten Brücken und andern Werken, deren Steine und Lasten in die Tiber gefallen sind und ihren Grund ungleich gemacht haben; 6) von vielen im Strome angelegten Mühlen; 7) von einer gewissen Zähe des Tiberwassers etc. Rand links: Ursachen der Ueberschwemmungen von der Tiber.

Die Columna Antonina, so auf der Piazza di Colonna steht, ist hundert und fünf und achtzig Fuß hoch, und mit bas-reliefs, welche die vornehmsten Thaten des M. Aurelius vorstellen, gezieret. Rand links: Columna Antonina. Sie ist fünf und dreyßig Fuß hoher als die Columna Trajani, und steigt man hundert und zwey und neunzig Stufen innen in einer Schneckentreppe (welche durch zwey und funfzig kleine Fenster hell gemacht wird) hinauf, bis man auf einen viereckigten mit eisernen Geländern versehenen Umgang kömmt, woraus man einer schönen Aussicht genießt. Rand links: Ihre Höhe. Von hier an ist sie noch zwölf bis vierzehn Fuß hoch, bis an die vierzehnpalmi hohe und aus verguldetem Metalle verfertigte Statue St. Pauli, welche Sixtus der fünfte, der die ganze Columnam ausbessern lassen, aufgerichtet hat. Rand links: Statue Pauli. Auf dem Umgange liest man die Schrift: Rand links: Inscriptionen.


Eques Dominicus Fontana Architectus instaurabat Carolo Maderno ejus ex sorore nepote operis executore. MDLXXXIX.


An dem Piedestal dieser prächtigen Seule hat Sixtus der fünfte folgende Inscriptionen eingraben lassen:


(I.)


Sixtus V. Pom. Max.

Columnam hanc

Cochlidem

Imp. Antonino dicatam

misere laceram

ruinosamque primæ

formæ restituit

A. M. D. LXXXIX. Pont. IV.


(II.)


Sixtus V. Pont. Max.

Columnam hanc

Ab omni impietate

expurgatam

S. Paulo Apostolo

ænea ejus statua

inaurata in summo[714]

vertice posita DD.

A. M. D LXXXIX. Pont. IV.


(III.)


M. Aurelius Imp.

Armenis Parthis

Germanisque bello

maximo devictis

triumphalem hanc

Columnam rebus

gestis insignem

Imp. Antonino Pio

Patri dedicavit.


(IV.)


Triumphalis

& sacra nunc sum

Christi vere pium

Discipulum ferens

Qui per Crucis

Prædicationem

de Romanis

Barbarisque

triumphavit


Im Jahre 1670 schlug der Blitz ein Stück vom bas-relief herunter, so aber wieder angefüget worden.

Die ganze Seule besteht nur aus acht und zwanzig Stücken, woraus man von der Größe ihrer Steine urtheilen kann. Rand rechts: Größe ihrer Steine. Die obersten Bilder der Seule sind größer als die untersten, welches fast das einzige ist, so man aus den Regeln der Perspective, wovon die Alten nicht viel wußten, in Acht genommen hat. Montfaucon hat viele bas-reliefs davon seiner Antiquité expliquée, Tom. IV, P. I, einverleibet. Die vollkommenste Nachricht aber giebt La Colonna di Marco Aurelio, ove è scolpita l'historia della guerra e vittoria Marcomannica, disegnata e intagliata in acqua forte daPietro SantiBARTOLI ed esposta con brevi note daGio. PietroBELLORI libro in 78. mezzi fogli Imperiali per traverso, so fünf Scudi kostet.

Man hätte aus den bas-reliefs dieser Seule, welche unter andern etliche Umstände des marcomännischen Krieges vorstellen, wohl abnehmen können, daß dieses Monument nicht dem Antoninus Pius, sondern dem Marcus Aurelius zu Ehren aufgerichtet worden: allein man blieb immer bey dem einmal gefaßten Irrthume, welchen die zu Sixtus des fünften Zeiten verfertigten Aufschriften bekräftigten, bis erst unter Clemens dem eilften im Jahre 1704 in dem Monte Citorio diejenige Seule völlig zum Vorscheine kam, welche eigentlich dem Antoninus Pius nach seinem Tode gesetzet worden. Rand rechts: Daß diese Seule fälschlich dem Antonino zugeschrieben werde. Rand rechts: Wahrhafte Rand rechts: Seule Antonini in Monte Citorio gefunden. Der Schutt und Unrath, womit diese Seule über die Hälfte bedeckt war, zeiget genugsam an, daß dieser Mons Citorius oder Cita[715] torius nicht von Alters her daselbst gewesen, und man solchergestalt den Ursprung seiner Benennung vergeblich in den römischen Alterthümern suche. In dem Kabinette des Hn. Fouquet findet sich zwar eine kupferne Münze medii moduli, auf deren einer Seite der Kopf Antoninus mit Stralen umgeben erscheint, mit der Umschrift: Antoninus Aug. Pius P. P. T R. P. Cos. III. auf der andern eine Seule mit den Worten: Felicitas Aug. S. C. woraus man fast schließen sollte, daß obgedachtes Denkmaal bey Lebzeiten des Antoninus Pius aufgerichtet worden sey; allein da dieser Kaiser auf dem Monumente selbst Divus genennt wird, so fallt solche Muthmaßung hinweg, und kann es seyn, daß zwar der Entschluß zu Aufrichtung besagter Seule bey seinem Leben gefaßt, und zu solcher Zeit die Medaille geschlagen worden, das Werk aber erst nach seinem Tode zu Stande gekommen. Es ist solches aus rothemGramto orientale 66 und einen halben palmi hoch, hält im Umfange 26 Zweydrittheil palmi, und sein Diameter ist ohngefähr von 8 und einem halbenpalmi, welches 44 Fuß und 3 Zoll in der Höhe, 17 Fuß und 9 Zoll im Umfange, und 5 Fuß nebst 8 Zollen im Diameter beträgt, wenn man den römischenpalmo zu 8 Zollen rechnet.

Itzt angeführte Ausmessung giebt Joh. VIGNOLIVSletilianensis, in seiner im Jahre 1705 desfalls zu Rom herausgegebenen Dissertation. Der erste, so seine Gedanken davon 1704 an den Tag legte, warMons. le Chevalier de la Chausse, französischer Consul zu Rom, und die Abzeichnung findet man besonders in dem Werke: Piedistallo co i bassi rilievi e iscrizione della Colonna d' Antonino Pio Imperatore, cavato dalle ruine del Campo Marzo dalla Santa Mem. di Papa Clemente XI. intagliato in acqua forte daFrancescoAQVILAin cinque mezzi fogli Imperiali per traverso. Die Seule ist rund, ohne Zierrathen, und liegt noch unter einem hölzernen Bedecke mit einem eisernen Geländer umgeben. Das treffliche und wohl erhaltene Piedestal steht unter einem andern besondern Bedecke, und ist aus einem Stücke vonMarmore Pario, zwölf Fuß lang und eilf breit. An der einen Seite derselben liest man: Rand links: Inscription.


Divo Antonino Aug. Pio

Antoninus Aug.

Et Verus Augustus Filii.


Die bas-reliefs der andern Seiten stellen die Consecrationem oder Vergötterung des Antoninus und seiner Gemahlinn Faustina nebst etlichen Pferderennen vor. Von dem Orte der Findung wird diese Seule insgemein Columna Citatoria genennt.

Die Columna Trajani, welche viel dicker als die andern ist, und mit ihren mehr erhabenen Figuren sehr prächtig in die Augen fällt, zumal da sie auf einem als von großen Felsen zusammen gesetzten und mit Panzern und Schilden gezierten Piedestal ruhet, steht in einem viereckigten ausgemauerten Graben, der durch seine Tiefe von sechs bis acht Fuß, die Veränderung des Grundes und Bodens, und wie durch die vielfältigen Verwüstungen der Stadt die Gassen und Plätze sehr erhöhet worden, deutlich anzeiget. Rand links:Columna Trajani. Die bas-reliefs stellen die Kriegszüge Trajans wider die Dacier und ihren König Decebalus in drey und zwanzig Kreisen oder giris vor, welche sich von unten bis an das oberste der Seule schneckenweise oder in linea spirali winden und beynahe zweytausend und fünfhundert Figuren in sich fassen; die Perspective aber ist dabey so schlecht in Acht genommen, daß die Personen, welche am hintersten und entferntesten in einer Reihe gehen, noch größer und eben so völlig als die vordersten erscheinen, gleichsam als wären sie auf Stühle oder Bänke gestiegen, um sich[716] recht sehen zu lassen. Rand links: Fehler daran. Die innen hinauf gehende Wendeltreppe besteht aus hundert und vier und achtzig Stufen, und bekömmt ihr Licht durch drey und vierzig kleine Fenster. Rand rechts: Inwendig Treppe. An dem obersten Umgange liest man: Sixtus V. Pont. M. B. Petro Apost. Pont. A. III. An statt der Urne mit Trajans Asche, welche voralters auf dem Gipfel stund5, sieht man itzt die von Sixtus dem fünften darauf gesetzte Statue St. Petri von verguldetem Metall.

Die Seule ist von Marmor, und besteht in allem nur aus vier und dreyßig Stücken, davon das Piedestal eines ausmachet, die basis achte, der Fuß oder Toro eines, die Seule selbst drey und zwanzig und das Capitello eines. Rand rechts: Größe der Steine.

An dem Piedestal liest man:


SENATVS. POPVLVSQVE. ROMANVS.

IMP. CAESARI DIVI. NERVAE. F. NERVAE

TRAIANO. AVG. GERM. DACICO. PONTIF.

MAXIMO. TRIB. POT. XVII. IMP. VI. COS. VI. PP.

AD. DECLARANDVM. QVANTAE. ALTITVDINIS

MONS. ET LOCVS: TANTIS. OPERIBVS. SIT. EGESTVS.


In der letzten Zeile ist zwar die Inscription etwas verstümmelt; allein es ist leicht zu zeigen, daß die Buchstaben Tanti – – ibus nichts anders als Tantis operibus sagen können.

Wer mehrere Nachricht von dieser Seule verlanget, findet solche in folgenden Werken:

1) AlphonsiCIACCONIIHistoria utriusque belli Dacici a Trajano Cæsare gesti ex simulacris, quæ in columna ejusdem Romæ visuntur, collecta. Adjecta hujus columnæ explanatio. Romæ, 1576, fol.

2) Raph. FABRETTIde Columna Trajani Syntagma cum fig. Rom. 1683 & 1690, fol.

3) Colonna Trajana, con tutta l'historia della querra Dacica, e della Vittoria contro i Daci ottenuta da Trajano, scolpita nella medesima Colonna nuovamente disegnata, e accresciuta di medaglie, iscrizioni, e trofei, e intagliata in acqua forte da Pietro Santi BARTOLI coll' indice, ed esposizione Latina d' Alfonso CIACCONIO, compendiata nella volgar Lingua sono ciascuna immagine da. Gio. Pietro BELLORI, libro in 128 mezzi fogli Imperiali per traverso, welches neun Scudi kostet.


Ich füge hier nur die von Angelo Bargeo gemachten Verse bey:


Quam quondam posuere Patres Populusque columnam

Trajano, ob victos, pectora sæva, Getas,

Hanc Sixti pietas Quinti, ter maxima sanctis

Subegit pedibus, Petre beate, tuis.

Ut quæ barbaricis Urbem testata potentem est,

Gentibus imposito colla gravasse jugo,

Hæc eadem parere tibi testetur & Utbem

Terrarum & quidquid maximus orbis habet
[717]

Auf dem Platze um diese Columnam liegen große Stücke von Granitseulen, so zwar zerbrochen sind, aber von der Last der ganzen Werke, zu welchen sie gehört haben, ein augenscheinliches Zeugniß ablegen. Rand links: Fragmenta einergroßen Seule.

Von der Columna vor der Kirche di S. Maria Maggiore ist anderwärts schon gehandelt worden.

Von der Curia Hostilia, und dem goldenen Hause Nerons, sieht man wenige und gar ungewisse rudera in Monte Celio. Rand links: Curia Hostilia.

Hinter der Kirche St. Bartholomäi auf dem PlatzePietra stehen in der Wand eines Hauses eilf schöne canetirte oder gestreifte korinthische Seulen aus Marmor, welche für die Ueberreste der Curiæ oder des Pallastes Antonini Pii ausgegeben werden. Rand links: Curia Antonini Pii.

Von dem Palatio Augustorum ist bey den Hortis Farnesianis Erwähnung geschehen.

Vom Foro Nervæ stehen noch drey gesprungene korinthische Seulen und ein Thurm unten am Monte Quirinali gegen Mittag, bey der Kirche St. Blasii. Rand links: Forum Nervæ.

Das Mausoleum Augusti in der Strada de' Pontefici, hinter der Kirche di S. Rocco besteht heut zu Tage in einem runden, hohen und ausgefüllten Mauerwerke, dessen mittlerer Platz zu einem Garten dienet. Rand links: Mausoleum Augusti.

Des Kaisers Augustus antique Statue steht in dem Mittelpuncte, das äußerste Mauerwerk ist noch wohl unterhalten, die untersten gewölbten Kammern aber gehen sehr ein. Von seiner ehemaligen Schönheit kann man aus dem übriggebliebenen sich keinen Begriff machen.

Die rudera des Grabes Alexandri Severi sind außerhalb der Porta di S. Giovanni an dem Wege nach Frascati, und das Begräbniß der Ceciliä, einer Tochter Q. Cretici Metellæ und der Gemahlinn des reichen Crassus in Via Appia, über die Kirche St. Sebastiani hinaus. Rand links: Grab Alexander Severus, der Cecilia. Dieses sieht einem alten eingefallenen Thurme nicht unähnlich, und wird heut zu Tage Capo di Bove genennt, von den vielen Ochsenköpfen, welche man an seinenbas-reliefs bemerket hat. Rand links: Capo di Bove. In den innerlichen Kriegen dieser Provinz hat itztgedachter Thurm den feindlichen Parteyen öfters zur Schutzwehr und Fortresse gedienet. Zu Anfange des Jahres 1726 hat man in der Via Appia ein weitläuftiges Grabmaal der Freygelassenen Augusti entdeckt, von welchem Franc. Bianchini, Antonius Franciscus Gori und Ant. Maria Salvini verschiedene Untersuchungen und Anmerkungen herausgegeben haben. Rand links: Ein anderes Grabmaal. Die darinnen gefundenen Monumente und Alterthümer sind meistentheils an den Kardinal Albani gekommen.

An der Seite der Porta Ostia oder St. Pauli, istCaji Cestii, Septemviri Epulonum Begräbnißpyramide, deren innerstes Mauerwerk von Backsteinen, die äußern Seiten aber mit Marmor überzogen sind. Rand links: Cestius Pyramide. Sie hat hundert und zehn Fuß oder hundert und vier und sechszig Palmi Romani in ihrer Höhe, und die basin jeder Seite von sechs und achtzig und einem halben Fuß. Auf der Seite gegen Morgen, oder außer der Stadtmauer, liest man:


C. Cestius L. F. Poh. Epulo Pr. Tr. Pl.

VII. Vir Epulonum.
[718]

Das ist: Cajus Cestius, Lucii filius, Poblilia, Epulo, Prætor, Tribunus Piebis, Septemvir Epulonum.

Auf der andern Seite gegen Abend und nach der Stadt zu:


Opus absolutum ex Testamento diebus CCCXXX.

arbitratu

Ponti P. F. Clau. Melæ heredis & Pothi L.


und heißen die Worte der letzten Zeile: arbitratu Pontii Publii filii, Claudii, Melæ heredis & Pothi Liberti.

Weil Alexander der siebente dieses Monument erneuern lassen, so liest man noch ferner hierunter:


Instauratum Anno Domini MDCLXIII.


Vor dem Eingange in diese Pyramide stehen zwo gestreifte marmorne Seulen, und inwendig findet sich ein längliches Gewölbe, indessen vier Winkeln vierVictoriæ gemalet sind. Was man sonst inwendig und außen an diesem Monument bemerket, hat Falconieri in einer Dissertation, die des NARDINIRomæ Antiquæ angehängt ist, untersuchet.

Nicht weit von hier gegen die Stadt zu, ist Mons testaceus oder Doliolum, und wie ihn das gemeine Volk nennet il Testaccio, so aus den vielen zusammen geworfenen Scherben irdener Gefäße, welche man aus der Stadt und aus den Töpferfabriken hieher auf einen Haufen brachte, entstanden ist. Rand rechts: Mons testaceus oder Doliolum. Er hat in der Höhe hundert und sechszig Fuß und im Umfange eine halbe italienische Meile. Heut zu Tage haben etliche Weinhändler in selbigem gute Keller angeleget, und weil der Wein sich darinnen gar kühl erhält, so fehlet es ihnen in der Sommerzeit nicht an Zulaufe.

Von den Obeliscis beym Lateran, S. Maria Maggiore, S. Maria sopra Minerva, im Vatican, vor derRotunda, alla Piazza Navona, in villa Medicea, in villa Mattei und andern habe ich schon oben gehandelt. Rand rechts: Von vielen Obeliscis. Sie sind alle vonMarmore Granito und einer unglaublichen Größe, daher man sich nicht genug verwundern kann, daß man solche ungeheure Lasten, in den Zeiten, da man in der Mechanik noch nicht so weit, als in den neuern Jahrhunderten, gekommen war, regieren können6. Rand rechts: Wie man diese große Lasten habe regieren können. Von denen großen Schiffen oder Flößen, worauf sie aus Aegypten nach Italien gebracht worden, können Plinius und Suetonius nachgelesen werden. Etliche Gelehrte sind auf die Gedanken gerathen, daß diese Monumente nicht in einem Stücke aus dem Felsen gehauen worden, sondern die Alten das Geheimniß gehabt hätten, sie gleichsam zu gießen oder eine Masse zu verfertigen, welche erst an der Luft oder vermittelst des Feuers gehärtet worden, wenn sie in ihrer völligen Größe und Gestalt auf dem Orte, wo sie stehend bleiben sollte, gebildet gewesen. Rand rechts: Daß die Alten die Kunst nicht besessen so große Lasten Steine zu verfertiaen. Allein wenn diesem also wäre, so hätte den Heliogabal von seinem Anschlage, eine sehr hohe Seule, worinnen eine Treppe angelegt wäre, aus einem einzigen Steine aufzurichten, nichts abhalten können, und Aelius Lampridius nicht schreiben können, daß der Mangel eines so großen Steines die ganze Sache krebsgängig gemacht habe7. Rand rechts: Heliogabals Anschlag.[719]

Ich kann hiebey den sonderbaren Rath der Weiber, welchen dieser Kaiser angelegt hatte, nicht unberühret lassen. Rand links: Senat der Weiber. Seine Gewalt erstreckte sich auf alle das weibliche Geschlecht angehende Polizeysachen, und schreibt LAMPRIDIVS davon in vita Heliogabali: Fecit & in colle Quirinali Senatulum, id est, mulierum Senatum, in quo ante fuerat conventus matronalis – – – Sed Semiramica facta sunt Senatusconsulta ridicula de legibus matronalibus: quæ quo vestitu incederent; quæ cui cederet; quæ ad cujus osculum veniret, quæ pilento; quæ equo sagmario; quæ asino veheretur, quæ carpento mulari, quæ boum: quæ sella veheretur, & utrum pellicea, an ossea, an eborata, an argentata, & quæ aurum vel gemmas in calceamentis haberent8.

Die rudera dieses Senatuli suchen einige im Tempio Solis, andere im Templo Salutis, die dritten in der heutigen Kirche St. Susanna, und ist dieses eine von denen Alterthümern, welche man am leichtesten missen kann. Rand links: Rudera davon.

Vom Turri Militlæ, bey welchem des Kaisers Trajans Leibwache sich aufhielt, ist etwas Mauerwerk in dem Kloster der heiligen Katharina von Siena in Monte Quirmali zu sehen. Rand links: Turris Militiæ.

Vom Turri Mæcenatis habe bey der Kirche S. Antonii Abbatis gehandelt.

Ein Theil der Mauer und des Stalles, der vom Tarquinius Superbus angeleget worden, zeiget sich auf dem Monte Esquilino, in der Gegend von der Villa Negroni oder Montalta, und habe ich daselbst an der Mauer des Gartens folgende Inscription bemerket: Rand links: Vallum Tarquinii Superbi. Rand links: Inscription.


Sub Umbra S. M. ad nives J. F. Card. Tit. S. M. in ara cœli se suosque posuit die V. Aug. Ann. Dom. MDCCVII.


Es hat nämlich allhier ehemals eine Kirche gestanden, welche aber nach der benachbarten HauptkircheS. Mariæ Majoris (die wegen des bey ihrer Abzeichnung und Anlegung geschehenen Wunders ad nives benennt wird) mit ihren Einkünften und Rechten ist transferirt worden, bey welcher Gelegenheit denn auch dieses Kardinals Erbbegräbniß seinen Ort verändert hat.

Von den warmen Bädern Agrippinä, der Mutter Nerons, sieht man noch einige Merkmaale unten amMonte Viminali bey der Kirche S. Vitalis, und hinter der Rotonda etwas Mauerwerk von den Thermis Marci Agrippæ. Rand links: Thermæ Agrippinæ etc.

Die balnea oder kalten Bäder des Antoninus Caracalla lagen unten am Monte Aventino, und aus ihrenruderibus ist il Toro Farnese genommen worden. Viele Mauern und Gewölber davon sind noch in einem Wein- und Kohlgarten daselbst zu sehen. Dergleichen[720] zeigen sich auch von den balneis Pauli Æmilii nahe bey S. Maria in Campo Carleo, allwo man die in der Runde an einer Galerie liegende Gewölber gar wohl unterscheiden kann. Rand links:Balnea Caracallæ etc.

Die Ueberreste der balneorum Constantini M. zeiget man in dem Garten des Connetable Colonna in Monte Quirinali; der Thermarum Trajani Decii bey der Kirche di S. Prisca in Monte Aventino, unddes Titus Vespasians indem Kohlgarten des Klosters S. Pietro in Vincoli. Rand rechts: Balnea Constantini M.Trajani, Vespasiani. Von diesen letzten stehen noch neun Gewölber, welche, wie es scheint, zur Sammlung des Wassers gedienet haben, und weil jede mit sieben Thüren, so auf einander in schiefer Linie passen, durchbrochen ist, le sette Sale insgemein genennt werden. Rand rechts: Le sette Sale Außerdiesen gemeldten Pforten ist noch eine gegen das Feld hinaus. Die Länge dieser Gewölber ist nicht einerley, in keinem aber über sieben und dreyßig Fuß. Die Höhe ist von zwölf und die Breite von achtzehn Fuß. Auf der andern Seite des Gartens sind die Merkmaale des Pallastes, Casa Flavia genannt, zu sehen, worinnen derjenige Laokoon, von welchem Plinius meldet, ehemals gestanden hat. Rand rechts: Casa Flavia. Die darinnen befindlichen alten Fresco-Gemälde verbleichen gänzlich und sind kaum mehr zu erkennen.

Von Thermis Diocletiani habe ich bey Gelegenheit der Kirche S. Maria degl'Angeli Meldung gethan.

Das Theater des Pompejus hatte (nach dem Zeugnisse PLINIIlib. XXXVI, cap. 15) für vierzigtausend Zuseher Platz, und seine Merkmaale erscheinen in dem Palazzo Orsini, welchen die Prinzen von Pio besitzen. Rand rechts: Theatrum Pompeji.

Von dem Porticu Templi Antonini und seiner Gemahlinn Faustina stehen noch zehn korinthische Seulen an der Kirche S. Lorenzo in Miranda auf demForo Romaao, mit der Ueberschrift: Rand rechts:Porticus Templi Antonini.


Divo Amonino & D. Faustinæ ex S. C.


Des Templi Bacchi ist bey der Kirche di S. Costanza gedacht worden.

Vom Templo Concordiæ stehen noch acht Seulen jonischer Ordnung aus Granito orientale hinter dem Capitolio gegen den Montem Palatinum. Rand rechts: Templum Concordiæ. Zu seiner Erbauung gab die Versöhnung des Volkes mit dem römischen Adel Gelegenheit, und liest man an dem Architrave:


S. P. Q. R. incendio consumptum restituit.


Des Templi Herculis habe ich anderwärts nämlich bey der Kirche St. Stephani schon erwähnet.[721]

Nahe bey dem Arcu Severi in Campo Boario stehen die Ueberreste des Tempels Jani quadrifrontis aus marmo Greco, als ein großer viereckigter Thurm mit vier Thüren. Rand links: Templum Jani;

Nicht weit von dem Templo Concordiæ in foro Romano sind drey Seulen zusehen, welche von etlichen für Merkmaale des Templi Jovis Tonantis, von andern aber des Tempels Julius Cäsars ausgegeben werden. Rand links: Jovis Tonantis; Man liest darüber:


– – ESTITVER.


Templum Minervæ war in Foro Nervæ, und sieht man noch davon die Facciata mit guten bas-reliefs, darunter ein großes über der Mitte diese Göttinn selbst vorstellet. Rand links: Minervæ;

Der Tempel der Minervæ Mediceæ ist auf einem Hügel in dem Weingarten des Bentivogli hinter der Kirche St. Bibiana noch wohl erhalten.

Templum Pacis liegt in Campo Vaccino, derVigna Farnese gegenüber, und sind davon drey gewölbte Abtheilungen, die aber sehr verschüttet sind, noch übrig. Rand links: Pacis. Die Decke ist in viele achteckigte Felder getheilet, so vor alten Zeiten mit goldenen Platten belegt gewesen seyn sollen. Titus Vespasianus ließ ihn nach geendigtem jüdischen Kriege erbauen und viele aus Jerusalem mitgebrachte Kostbarkeiten hineinbringen. Von seinen ehemaligen Reichthümern können HERODIANVS und AMMIANVS MARCELLINVSlib. 16 nachgelesen werden, und sollen solche so groß gewesen seyn, daß als dieser Tempel zu Zeitendes Commodus vom Blitze gerühret worden und abbrannte, das geschmolzene Silber und Gold als ein Bach herausgeflossen. Rand links: Ehemaliger Reichthum dieses Tempels. Seine Breite war von zweyhundert und die Länge von dreyhundert Fuß. Herodianus nennt ihn μέγιστον καὶ κάλλιστον τῶν ἐν τῆ πόλει έργων, das größeste und schönste Werk der Stadt Rom. Weil alle Freytage Viehmarkt auf diesem Platze ist, so wird dieser Tempel oder seine gewölbte Eintheilungen von der päbstlichen Kammer an Leute, welche ihre Ochsen und anderes Vieh darinnen einsperren, vermiethet.

Von den Tempeln Romuli und Remi ist bey den Kirchen Cosmi und Damiani, desgleichen bey St. Theodoro Nachricht einzuholen; von dem Pantheo bey der Rotonda.

Der Tempel des Saturns war, wo itzt die Kirche St. Hadriani steht, und ist nichts als ein Theil der Facciata davon übrig geblieben. Rand links: Templum Saturni.

Templum Solis suchen etliche in der Kirche, die heut zu Tage der Madonna detta des Sole und dem heil. Stephano gewidmet ist. Rand links: Solis; Die achtzehn hohen Seulen, so in seiner Ordnung stehen und in die übrige backsteinerne Mauer eingefasset sind, bestehen aus marmo Greco. Andere machen Templum Herculis, und noch andere Vestæ Templum daraus. Rand links: Herculis, Vestæ; Solis; Lunæ.

Die rudera der Tempel Solis, desgleichen Lunæ und Veneris sind in dem Garten di S. Maria Nuova zu sehen. Die Gewölber von den ersten beyden stoßen an einander und sind in kleine viereckigte Felder vertheilet, welche vermuthlich mit Metall bedeckt gewesen. Dasjenige so gegen Morgen liegt, wird der Sonne zugeschrieben, und das andere gegen Abend, dem Monde.

Nach dem Zeugnisse der Notitiæ Imperii sind in Rom vierhundert und zwanzig Tempel gewesen, es würde aber heut zu Tage Mühe kosten, wenn man nur von dem zehnten Theile derselben in Ansehung ihrer Lage eigentliche Nachricht einholen wollte.

Hiemit schließe ich die Beschreibung der Stadt Rom. Wer die angeführten Merkwürdigkeiten alle besehen will, muß vielen Fleiß anwenden, wenn er in sechs Wochen fertig seyn will, auch muß er vorher wohl unterrichtet seyn, wenn er den verlangten Nutzen daraus schöpfen soll. Zur Bequemlichkeit der Reisenden füge ich hier bey ein Verzeichniß, woraus[722] man sehen kann, wie solche verschiedene Dinge nach der natürlichen Lage der Orte beysammen sind, auf einander folgen, und so viel möglich, zu gleicher Zeit betrachtet werden können. Rand rechts: Natürliche Lage der römischen Merkwürdigkeiten in den XIV. Rioni

Rom wird in vierzehn Rioni oder Quartiere eingetheilet, und weil es natürlich ist, daß die Begierde einen Reisenden vor allen andern Dingen nach der St. Peterskirche in monte Vaticaao treibt, so sieht man in ihrer Nachbarschaft und in dem


Rione di Borgo


1) Die St. Peterskirche.

2) Den vaticanischen Pallast.

3) Die Engelsburg, nebst der davor liegenden Brücke.

4) Die Fabriken vom Opere Musaico.

5) Die Münze oder La Zeccha.

6) S. Maria Transpontina.

7) S. Maria della Pietà in Campo Santo

8) Il Palazzo della Sagra Inquisizione.

9) Giardino Cesio.

10) Giardino Barberino.

11) S. Michel' Arcangelo.

12) S. Spiritu in Sassia.

13) Villa Barberina.


II. Rione di Trastevere.


1) S. Onofrio.

2) Palazzo Salviati alia Lungara.

3) S. Maria, Regina cœli.

4) Palazzo Farnese, alla Lungara.

5) Villa Pamfilia.

6) S. Pancrazio, fuori della Mura.

7) Die Fontaine Pauli V, auf dem Monte Janiculo.

8) S. Pietro Montorio.

9) S. Francesco, à Ripa Grande.

10) La Dogana nuova di Ripa.

11) L'Ospizio di S. Michele à Ripa Grande.

12) S. Maria dell'Orto.

13) S. Maria in Trastevere.

14) S. Maria della Scala.

15) S. Cecilia in Trastevere.

16) Villa Benedetti.

17) Villa Corsini.


III. Rione di Ripa.


1) S. Bartolomeo dell' Isola.

2) S. Stefano alle Carozze, oder Madonna del Sole.

3) S. Maria Eggizziaca, nebst dem Hause Pilati.

4) S. Maria in Cosmedia.

5) S. Paolo fuori delle mura.[723]

6) SS. Vincenzo e Anastasio alle 3 fontane.

7) S. Paolo alle 3 fontane.

8) ll monte Testaccio.

9) Cestil Grabpyramide.

10) Il Circo d' Antonino.

11) S. Sebastiano alle Catacombe.

12) S. Gregorio M. nel Monte Celio.

13) S. Andrea in Monte Celio.

14) SS. Giovanni e Paolo.

15) Villa Farnese nel Palatino.

16) S. Maria Liberatrice.

17) S. Teodoro.

18) S. Anastasia.

19) S. Giorgio.

20) S. Giovanni Battista decollato.

21) Palazzo Savelli, oggi Orsini.

22) S. Sabina.

23) S. Maria della Consolazione.

24) S. Maria in Portico.

25) S. Giovanni Colabita.

26) Palazzo Savelli.

27) S. Bartolomeo.

28) Villa Casali in Monte Celio.

29) Villa Mattei.


IV. Rione di S Angelo.


1) S. Catarina de' Funari.

2) Palazzo Mattei.

3) Fontana di Piazza Mattei.

4) Il Seraglio dell' Ebrei, s. Ghetto.

5) Palazzo Costaguti.


V. Rione della Regola.


1) Il grand' ospizio della SS. Trinità.

2) S. Francesco à Ponte Sisto.

3) La Fontana di Ponte Sisto.

4) S. Girolamo della Carità.

5) Palazzo Farnese.

6) Palazzo Pichini.

7) Palazzo di Spada.

8) Il sacro Monte della Pietà.

9) Il S. Spirito de' Napolitani.

10) S. Barba.

11) S. Maria in Monticelli.
[724]

VI. Rione di Parione.


1) S. Lorenzo e Damaso.

2) Palazzo della Cancellaria.

3) S. Maria e S. Gregorio in Vallicella

4) La Statua di Pasquino.

5) La Piazza Navona.

6) S. Agnese in Piazza Navona.

7) Palazzo Pamfilio in Piazza Navona.

8) Palazzo Orsini, gia de'Duchi di Bracciano.

9) S. Maria dell Anima.

10) Palazzo de' Maximi.

11) Palazzo di Pio.


VII. Rione dl Ponte.


1) S. Giovanni Battista de Fiorentini, à strada Giulia.

2) Palazzo Sacchetti.

3) Palazzo Lancellotti.

4) S. Maria della Pace.

5) Il Palazzo Altæmps.

6) S. Apollinare s. Collegio Germanico.

7) S. Agostino.

8) S. Maria all'Orso.

9) Bancho del Spirito S.

10) S. Maria del Suffragio.

11) Palazzo di Pallavicino.


VIII. Rione dl Trevi.


1) S. Maria della Vittoria.

2) S. Susanna.

3) Palazzo Barberino alle quattro fontane.

4) Il Palazzo Pontificio di Monte Cavallo.

5) SS. Apostoli.

6) Palazzo del Contestabile Colonna.

7) Palazzo Ghigi à Santi Apostoli, und ein anderer al Corso.

8) Palazzo Pamfilio nel Corso.

9) L Academia di Pittura del Ré di Francia.

10) S. Nicolo di Tolentino.

11) Villa Ludovisia.

12) La Fontana di Trevi.

13) S. Vincenzo e Anastasio.

14) La Chiesadella SS. Concezione de'Frati Capuccini.

15) Il Palazzo di Caroli al Corso.

16) Palazzo del Principe Carboguano, al Corso.

17) Palazzo di Gualtieri.[725]

18) Forum Nervæ.

19) Templum Minervæ.


IX. Rione di Colonna.


1) Villa Borghese, fuori di Porta Pinciana.

2) Collegio Urbano di Propaganda Fide.

3) S. Andrea delle Fratte.

4) S. Silvestro in Capite.

5) Palazzo Verospi, nel Corso.

6) Palazzo Chisio al Corso.

7) Curia Innocenziana.

8) La Dogana nuova di Terra,

9) Il Seminario Romano.

10) S. Maria ad Martyres si La Rotonda.

11) Colonna di M. Aurelio nella piazza di Colonua.

12) Colonna Antonina di Monte Citorio.

13) Curia Antonini Pii.

14) S. Maria in Via.


X. Rione di Campo Marzo.


1) SS. Ambrogio e Carlo de' Lombardi

2) Palazzo Gaëtani al Corso.

3) S. Trinità de' Monti.

4) Piazza di Spagna.

5) Villa di Medicis.

6) La Chiesa di Giesù & Maria al Corso.

7) S. Giacomo degl' Incurabili.

8) S. Maria de' Miracoli.

9) S. Maria di Monte Santo.

10) S. Maria del Popolo.

11) La Piazza del Popolo.

12) Fontana d' Acqua Acetosa.

13) Il nuovo Porto di Ripetta.

14) Palazzo Borghese.

15) Collegio Clementino.

16) Villa Cesi.

17) Villa del Papa Giulio III.

18) Villa Giustiniani.

19) Mausoleo d' Augusto.


XI. Rione dl S Eustachio.


1) Palazzo Giustiniano.

2) S. Luigi de' Francesi.

3) Palazzo del Gran Duca di Toscana.

4) S. Giacomo de'Spagnuoli.[726]

5) La Sapienza.

6) S. Andrea della Valle.


XII. Rionc della Pigna.


1) S. Ignazio.

2) Il Collegio Romano.

3) S. Maria sopra Minerva.

4) La Chiesa del Giesù.

5) Palazzo Altieri.

6) S. Marco.

7) Palazzo del Duca Strozzi.


XIII. Rione di Campitello.


1) Il Campi doglio.

2) S. Maria d' Ara Cœli.

3) S. Maria in Portico in Campitelli.

4) S. Gioseppe de'Falegnami.

5) S. Pietro in Carcere.

6) S. Luca in S. Martina.

7) S. Adriano in Campo Vaccino.

8) S. Lorenzo in Miranda.

9) S. Cosmo e Damiano.

10) Villa Farnese.

11) S. Maria Liberatrice.

12) Il Coliseo s. Amphitheatrum Titi Vespasiani.

13) La Meta sudante.

14) L' Arco di Constantino M.

15) L' Arco di Tito Vespasiano.

16) L' Arco di Sept. Severo in foro Romano.

17) L' Arco di Sept. Severo in foro boario.

18) Il Laco di Curtio.

19) Templum Antonini in S. Lorenzo in Miranda.

20) Templum Pacis.

21) Circum Maximum.

22) Cloacam Maximam.

23) S. Anastasia.


XIV. Rione de Monti.


1) S. Maria nuova e S. Francesca Romana, it. Templum Solis & Lunæ.

2) S. Maria in Domenica.

3) Villa Mattei alla Navicella.

4) S. Stefano rotondo.

5) S. Giovanni Battista e Giov. Evangelista in Fonte.

6) Basilica di S. Giovanni Lateranense.

7) Palazzo Lateranense.[727]

8) SS. Salvatore alle Scale Sante.

9) S. Croce in Gerusalemme.

10) S. Lorenzo fuori delle Mura.

11) S. Bibiana.

12) S. Clemente.

13) S. Andrea in Portogallo.

14) S. Maria de' Monti.

15) S. Pietro in Vincoli.

16) S. Silvestro e Martino alli Monti

17) S. Prassede.

18) S. Antonio Abbate.

19) S. Maria Maggiore.

20) S. Pudenziana.

21) S. Domenico e Sisto.

22) Vilia Aldobrandina.

23) S. Catarina da Siena à Monte Magnanapoli.

24) S. Domenico à Monte Magnanapoli.

25) La Colonna Trajana.

26) Palazzo Mazzarino à Monte Cavallo.

27) S. Andrea de' PP. Gesuiti.

28) S. Anna alla quattro fontane.

29) S. Carlo alia quattro fontane.

30) Il Giardino Ghisio nella Via selice.

31) Villa Montalta.

32) S. Maria degl' Angeli alle Terme Diocleziane

33) S. Agnese fuori di Porta Pia.

34) S. Costanza fuori di Porta Pia.

35) Fontana alle Terme Diocleziane.

36) S. Bernardo alle Terme Diocleziane.

37) Palazzo Albani alle 4. fontane.

38) Villa del Marchese Costaguti vicina à Porta Pia.

39) Villa Patrizia.

40) Villa Strozzi.


Ende der ersten Abtheilung.

Fußnoten

1 Unter den ältern Schriftstellern hat Lipsius zwey Bücher de amphitheatro hinterlassen.Mehrere nennetFABRICIUSin bibliogr. antiqu. c. 22. Das Amphitheater zu Verona hat TorellusSARAYNAde orig. & amplit. Veron. 1540, fol. und das zu Arles hat Joseph. GVISdescript. des arenes ou de l'Amphitheatre d'Arles, Arel. 1665, 4. am weitläuftigsten beschrieben.


2 Amphiteatro Flavio descritto e delineato del Caval.CarloFONTANA, 1725, fol. ist ein kostbares und mit zwanzig Kupferstichen geziertes Werk, an welchem aber dennoch noch verschiedenes auszusetzen ist.


3 Der Verfasser nennet das Kind bey dem rechten Namen, wenn er das ganze Vorgeben unter die verworfenen Fabeln des Alterthums zählet. Schon Livius war seiner Sache nicht recht gewiß Histor. l. VII, c. 6: Cura non dcesset, si qua ad verum via inquirentem ferret: mme fama rerum standum est, ubi certam derogat vetustas fidem, & lacus nomen ab hac recentiore insignitius fabula est. Nichts ist verdächtiger als das widersprechende Zeugniß der Geschichtschreiber. VARROde lingu. lat. l. IV, p. 36: De lacu curtio triceps historia. Nam & Procilius non idem prodidit quod Piso, nec quod is C. Aelius stilo sequutus: scribunt eum locum esse fulguratum, & ex senatus consulto septum esse, idque factum a Curtio consule, cui M. Genucius fuit collega. Muß man sich also nicht über die Leichtglaubigkeit des Valerius Maximus B. 5, c. 6, des Jul Obsequens. c. 20, und des Paullus Grossius B. 3, c. 5 verwundern, daß sie den Livius ohne Nachsinnen so treuherzig ausgeschrieben haben?


4 Die Worte des Dichters sind keiner Zweydeutigkeit unterworfen Fast. l. VI, V. 401:


Hoc ubi nunc fora sunt, udæ tenuere paludes,

Amne redundantis fossa madebat aquis.

Curtius ille lacus, siccas qui sustinet aras,

Nunc solida est tellus, sed lacus ante fuit.


Sollte man aber nicht vielleicht den Dichter eines Irrthums beschuldigen können, wenn man ihm das Zeugniß des Suetonius entgegen setzet? in vit. August c. 57: Equites romani natalem Augusti sponte atque consensu biduo semper celebrarunt. Omnes ordines in lacum Curtium quotannis ex voto pro salute ejus stipem jaciebant. Wenn man beyde Schriftsteller bey Ehren lassen will, sö muß man annehmen, daß derlacus Curtius in den Tagen des Augustus wirklich noch vorhanden gewesen, bey desselben Lebzeiten aber verschüttet, und an dessen statt die ara Saturni aufgerichtet worden.


5 Nach EVTROPII Berichte sind die Gebeine Trajans in einer goldenen Urne unter der Columna Trajani verwahret worden. Denn Hist. Rom. lib. VIII schreibt er: Ossa ejus collocata in urna aurea, in foro quod ædificavit, sub columna sita sunt, cujus altitudo CXLIV pedes habet.


6 Es ist wahrscheinlich, daß der unverdrossene Fleiß der Alten in Errichtung ihrer Denkmaale dasjenige ersetzet, was ihnen an der Kunst gefehlet hat. Dazu kam die ungleich größere Leibesstärke, worinnen sie die heutigen Einwohner der Welt sehr weit übertroffen. Wan vergleiche hiemit dasjenige, was der Verfasser in seinen Celtischen Alterthümern a. d. 225 u. f. S. und Conring de habitus corpor. German. causs, erinnert haben.


7 LAMPRID. in vita Heliogabali: Constituerat & columnam unam dare ingentem, ad quam adscenderetur intrinsecus, ita ut in summo Heliogabalum Deum collocaret: sed tantum saxum non invenit, cum id de Thebaide afferre cogitaret.


8 So ungewöhnlich dieses Weiberregiment bey den Römern war, so gemein war dasselbe bey unsern Vätern den alten Deutschen. PLVTARCH. de virtut. mulier. c. 7: Celtæ antequam Alpes transgressi Italiæ eam obtinerent partem, quam mme incolunt, e gravi & implacabili discordia in bellum inciderant civile. Mulieres autem inter media arma progressæ cognitis controversiis tam dextre eas & inculpate dijudicaverunt, ut admirabilis earum ex arbitrio amicitia omnium cum omnibus per urbes singulasque familias exstiterit. Itaque inposterum a Celtis mos servatus est, ut consultationibus de bello & pace mulieres suas adhiberent, & lites cum sociis ortas earum opera disceptarent. Er erläutert dieses mit einem merkwürdigen Beyspiele: Quare in suo etiam fœdere, quod cum Annibale icerunt Celtæ, scripserunt: Si Celtæ haberent, quo nomine Carthaginenses accusarent, judicium fore Carthaginiensium ducum ac præfectorum in Hispania: si vero Carthaginienses Celtis aliquid objicerent, caussæ cognitionem futuram penes Celtarum mulieres. Polyänus erzählet eben dieses mit veränderten Worten Strat l. 7: Celtæ intestina seditione laborabant: qui quum jam ad bellum arma sumsissent, uxores eorum se inter medias acies opponentes crimina deprecabamur & transegerunt, ut viri in gratiam redeuntes litem deponerent. Et vicatim oppidatimque inposterum, si quando Celtæ consilium ineunt de bello, de pace, aut etiam aliis, quæ communiter ad ipsos aut socios pertinent, singula de mulierum sententia administrantur. In fœderibus igitur cum Annibale factis continetur, ne Celtæ Carthaginensibus exprobrent, Carthaginensium hipparchos atque duces esse judices: neque Celtis Carthaginenses obiiciant, Celtarum mulieres iudicare. Selbstbey dem Tacitus sind unleugbare Spuren dieses Weiberregiments anzutreffen hist. l. IIII, c. 65, Germ. c. 8. welches dem schalkhaften Lipsius zu einer kleinen Spötterey Gelegenheit gegeben adTACIT. Germ c. 8. p. 89: Hocne supererat? heu ipsos parum firma mente, qui eam quæsivere apud amentem sexum. Et tamen adeo vera Taciti adfirmatio, ut Plutarchus narret, consultationibus omnibus apud Celtas, ita Germanos Græci vocant, de pace deque bello feminas adhiberi, & lites cum fœderatis aut sociis populis exortas earum interventu decidi.


Quelle:
Johann Georg Keyßler. Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen. Theil 1. Hannover 1751, S. 728.
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