36. [Nachschrift zum Brief des Vaters, Mailand, 12. Januar 1771]

[27] Allerliebste schwester!


Ich hab schon lang nichts mehr geschrieben, weil ich mit der opera beschäftiget war, da Ich iezt nun zeit habe will ich meine schuldickelt mehr beobachten. Die opera gott lob und Danck gefält indeme alle abend daß theater voll ist, welches auch alle in verwunderung setzet, in dem vielle sagen, daß sie so lang sie in Mayland sind kein erste opera so voll gesehen als diesmahl. Ich sammt meinen papa bin gesund gott lob und Danck, und hoffe daß ich der mama und Dir auf ostern alles mündlich erzehlen kan. Addio. meinen handkus an die [27] mama. Appropos. gestern war derCopist bey uns und sagt daß er meine opera Just für den hof nach lisabona schreiben muß. inzwischen leben sie wohl, Meine liebe Mademoiselle schwester. Ich habe die ehre zu seyn und zu verbleiben von nun an bis in Ewikeit

Dero getreuer bruder

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 1. München/ Leipzig 1914, S. 27-28.
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