*88. [an das »Bäsle« in Augsburg]

[106] Allerliebstes Bäsle Häsle!


Ich habe dero mir so werthes Schreiben richtig erhalten stalten, und daraus ersehen drehen, daß der H Vetter Retter, die Frau Baß Haß, und sie wie recht wohl auf sind, Kind; wir sind auch Gott Lob und Dank recht gesund Hund. ich habe heute den Brief schief von meinem Papa haha, auch richtig in meine Klauen bekommen strommen. Ich hoffe Sie werden auch meinen Brief Trief, welchen ich ihnen aus Mannheim geschrieben erhalten haben, schaben. Desto besser, besse desto! Nun aber etwas geschendes. Mir ist sehr leid daß der H: Prälat Salat, schon wieder vom Schlag getroffen worden ist fist, doch hoffe ich mit der Hülfe Gottes, wird es von keinen folgen sein Schwein. Sie schreiben mir stier daß sie ihr Verbrechen, welches Sie mir vor meiner Abreise von Augspurg voran haben, halten werden, und das bald kalt; Nu das wird mich gewiß freuen. Sie schreiben noch ferners, ja sie lassen sich heraus, sie geben sich bloß, sie lassen sich verlauten, sie machen mir zu wissen, sie erklären sich, sie geben deutlich an Tage, sie verlangen, sie begehren, sie wünschen, sie wollen, sie mögen, sie befehlen, sie deuten mir an, [106] sie benachrichtigen mir, sie machen mir kund, daß ich Ihnen auch mein Portrait schicken soll scholl; eh bien ich werde es Ihnen gewiß schicken. Oui par ma la fois ................. – – . – – ob sie mich noch immer lieb haben – das glaub ich. – Desto besser besser desto. Ja so gehet es auf dieser Welt, der eine hat den Beutel der andere das Geld, mit wem halten sie es? – mit mir nicht wahr? Das glaub ich. jezt ists noch ärger. A propos mögten sie nicht bald wieder zum h. Gold-schmidt gehen – – – aber was thun dort? – was? – – – nichts! nun den Spuni Cuni fait fragen halt, sonst weiter nichts! sonst nichts? – – – Nu nu schon recht. Es leben alle die – die – die – die – – wie heißt es weiter? jetzt wunsch ich eine gute Nacht, scheissen sie ins Bett daß es kracht; schlafens gesund, reckens den Arsch zum Mund; ich gehe jetzt noch schlarassen und thue ein wenig schlaffen. Morgen werden wir uns gescheut sprechen, brechen; ich sage ihnen eine Sache Menge zu haben, sie glauben es nicht gar können aber hören sie morgen es schon werden. Leben sie wohl unterdessen, ach mein Arsch brennt mich wie feuer! was muß das nicht bedeuten! – – ............... – – und – was ist das? – ists möglich! – ihr Götter! – – Mein Ohr betrügst du mich nicht? – Nein, es ist schon so – – welch langer trauriger Ton! – – Heut den schreiben fünfte ich dieses. Gestern habe ich mit der gestrengen Fr. Churfürstin gesprochen und morgen als den 6ten werde ich in der großen Galla Accademie spielen, und dann werde ich extra im Cabinet, wie mir die Fürstin-Chur selbst gesagt hat, wieder spiellen. Nun was recht gescheutes! 1) es wird ein Brief oder es werden Briefe an mich in ihre Hände kommen, wo ich sie bitte daß – was? – – ja kein Fuchs ist kein Haaß, ja das – – Nun, wo bin ich denn geblieben? – – ja recht beim kommen; ja, ja sie werden kommen – ja – wer? – wer wird kommen? – ja, jetzt fällt mirs ein, Briefe Briefe werden kommen – aber was für Briefe? je nun Briefe an mich halt, die bitte ich mir gewiß zu schicken, ich werde ihnen schon Nachricht geben, wo ich von Mannheim weiters hingehe jetzt Numero 2 ich bitte sie, warum nicht, ich bitte sie allerliebster Fex warum nicht, daß wenn sie ohnedem an die Mad: Tavernier nach München [107] schreiben, ein Compliment von mir an die 2Madselles Freysinger1 schreiben, warum nicht? curios warum nicht? – – und die jüngere nämlich die Fräul: Josepha bitte ich halt recht um Verzeihung, warum nicht – warum sollte ich sie nicht um Verzeihung bitten? – curios – ich wüßte nicht warum nicht? – ich bitte sie halt recht sehr um Verzeihung, daß ich ihr bishero die versprochene Sonate nicht geschickt habe, aber ich werde sie sobald es möglich ist übersenden. warum nicht? was? – warum nicht? warum soll ich sie nicht schicken? warum soll ich sie nicht übersenden? warum nicht? Curios. ich wüßte nicht, warum nicht? – – Nu also diesen Gefallen werden sie mir thun? warum nicht? curios! ich thue ihnens ja auch wenn sie wollen, warum nicht? warum soll ichs ihnen nicht thun? – curios, warum nicht? ich wüßte nicht, warum nicht? Vergessen Sie auch nicht von mir ein Compliment an Papa und Mama von die 2 fräulein zu entrichten, denn das ist grob gefehlt, wenn man Vatter und Mutter vergessen thut sein müssen lassen haben. Ich werde hernach wenn die Sonate fertig ist, selbe ihnen zuschicken, und einen Brief dazu, und sie werden die Güte haben selbe nach München zu schicken. Nun muß ich schließen und das thut mich verdrießen. Herr Ritter gehen wir geschwind zum H: Kreutz, und schauen wir ob noch wer auf ist? Wir halten uns nicht auf, nichts als anleiten, sonst nichts. Nun muß ich Ihnen eine traurige Geschichte erzählen, ................................................ Nun leben sie recht wohl, ich küsse sie 10000 mal und bin wie allezeit der alte junge

Sauschwanz Wolfgang

Amadè Rosenkranz.


von uns 2 Reisenden tausend Compliment an ihr Vetter u. frau Baß. An alle meine guten freund heunt Meinen Gruß fuß Addio fex hex v 333 bies ins Grab, wenn ichs Leben hab

Miehnnam ned net 5 rebotco2 7771.

Fußnoten

1 S. den Brief vom 10. Oktober 1777.


2 Schreibversehen für rebmevon [November].


Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 1. München/ Leipzig 1914, S. 108.
Lizenz:
Kategorien: