186. [Salzburg, [64] praes. 7. August 1778].

Hochwürdig, Hoch und Wohlgebohrne,

Hochgelehrte

des Hochfürstl: Hochlöbl: Hofraths in Salzburg

Hoch und Wohlverordnete Herrn, Herrn

Hofraths President, Hof Canzler, Direktor

und andere Herrn Hofräthe!


Der unverhofte sehr betrübte Tod meiner seel. Frau in Paris zog die Nothwendigkeit der gewöhnlichen hohen obrigkeitlichen Sperre nach sich, die auch ordentlich vorgegangen. Da nun aber meine seel. Frau, als ich mich mit ihr ehlich verband, nicht das geringste Vermögen hatte, an ein in zukunft zu erwerbendes aber, bey geringem Gehalt, nicht zu gedenken war, die Kleidungsstücke und wenig übriges sie mit sich genommen, folglich von ihr nicht das geringste hinterlassen worden: als bitte Euer Hochwürden, Hoch und Wohlgebohrn Hochgräfl auch Freyh: Gnaden und Gnaden gehorsammst die Sperre gnädig abnehmen zu lassen, mich aber auch, da nicht die geringste Verlassenschaft vorhanden, mit den sonst damit verknüpften Unkösten gnädig zu verschonen. Da ich übrigens wenn iemand eine gegründete forderung sollte zu machen haben, mich als Bezahler erkläre – [64] anbey aber mich zu fürwehrenden Hohen Gnaden gehorsammst empfehle


Euer Hochwürden Hochgräfl: auch Hochfreyl: Gnaden und Gnaden

unterthanig gehorsammster

Leopold Mozart

Hochfürstl: Vicekapellmeister

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 4. München/ Leipzig 1914, S. 64-65.
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