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25. An Josef Fischhof.

[361] Leipzig, den 16. April 1838.

Mein verehrtester Freund,

Die Form Ihres Tagebuches gefällt mir ganz gut und wird es auch den Lesern. Fahren Sie gütigst fort, mir namentlich auf diese Weise zu berichten, auch wenn ich Sie nicht jedesmal darum besonders angehe. Ich verlasse mich darauf.

Auch wieder aus Egoismus antworte ich so schnell. In außerordentlichen[361] Fällen bitte ich Sie nämlich auch um außerordentliche Briefe. Diesmal wegen Liszt, über den ich einer schnellen Nachricht von ihrer Hand entgegensehe.

Habe ich wegen Wien so ernsthaft mich eingeladen bei Ihnen? So rasch geht es freilich nicht und kostet mich viel Vor- und Nacharbeit. Doch schicken es die Götter vielleicht. Mich verlangt es einmal hinaus. Seit acht Jahren sitze ich fest. Für Ihre besondere Einladung bei Ihnen zu wohnen meinen besten Dank, die ich aber schwerlich annehme – Sie werden mich noch kennen lernen und froh sein, mich los zu werden.

Ihren Aufsatz nehme ich also bis etwa in drei Wochen auf. Auf Alles Andere freue ich mich. Den Ausdruck »musikalische Transpositionen« gestehe ich mir nicht recht klar machen zu können. Mit Härtels werde ich sprechen; heute ist Osterfeiertag und der Laden geschlossen. Wie heißt der Novellist von Palestrina? Haben Sie ihm die Aufnahme in die Zeitschrift schon gewiß zugesagt? Das wünschte ich nicht.

Ich höre von einem von Emminger in Lebensgröße gemalten Bild von Clara W.? Ist es dasselbe, nach dem die Lithographie, die übrigens sprechend ist? Bitte um Antwort darum, auch darum, ob Sie wissen, daß Haslinger selbst hierher kömmt zur Ostermesse.

Liszt kennt nur sehr wenig von mir. Zeigen Sie ihm Anderes mit meinem Gruß und der Bitte um Antwort auf meinen Brief nach Mailand. Wie so gerne möchte ich bei Ihnen sein!

Nun ein herzlich Lebewohl – ein neues opus ist fertig worden in wenig Tagen, »Kreisleriana«. Da giebts zu denken dabei.

In Dank und Freundschaft

Ihr

ergebener

R. Schumann.