Mesostenus gladiator

[321] Wir sehen über dem Cryptus tarsoleucus einen weiblichen Mesostenus gladiator (Fig. 3, S. 321) mit seinem langen Schwanze angeflogen kommen. Die schwarze Wespe, deren Hinterrücken dornenlos, durch zusammenfließende Punktirung sehr rauh ist und ovale Luftlöcher hat, würde ein Cryptus sein, wenn nicht die auffällig kleine, viereckige Spiegelzelle an der den rücklaufenden Nerv aufnehmenden Seite vollkommen geradlinig wäre. Ein zweites Unterscheidungsmerkmal beruht in der nach unten gebogenen Bohrerspitze. Die Schenkel und vorderen Schienen nebst ihren Füßen sind roth, bisweilen auch noch die Wurzelhälfte der männlichen Hinterschienen, und das zweite bis vierte Glied der Hinterfüße sowie einige weibliche Fühlerglieder weiß. Die zierliche Wespe fliegt im Juni, treibt sich hauptsächlich an alten Mauern umher und läßt vermuthen, daß sie bei daselbst hausenden Grabwespen oder Bienen schmarotze.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 321-322.
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