5. Sippe: Fadenschnecken (Aeolis)

[316] Die artenreiche, den Stamm der Familie bildende Gattung Aeolis, Fadenschnecke, hat ihr vornehmstes Kennzeichen in den auf dem Rücken stehenden symmetrisch geordneten Papillen, welche auch ein hohes physiologisches Interesse wegen ihres Baues erwecken. In jede Papille erstreckt sich nämlich ein Schlauch, der nach seiner ganzen Beschaffenheit als ein Theil der auf diese merkwürdige Weise auseinander gelegten Leber erscheint und unten mit dem baumförmig verzweigten Nahrungskanale zusammenhängt. Nach oben aber in der Papille kommunicirt der Leberschlauch mit einem Behältnisse, angefüllt mit Nesselzellen, winzigen Bläschen, aus denen ein nes selnder Faden ausgepreßt werden kann, und welche wahrscheinlich in Massen durch die Endöffnung der Papillen entleert werden, um als Vertheidigungs- oder Angriffsmittel zu dienen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 316-317.
Lizenz:
Kategorien: