3. Sippe: Froschkrabben

[17] Zwischen die Krabben und die langschwänzigen Zehnfüßer schieben sich als eine Uebergangsgruppe die mit einem schwer zu übersetzenden Namen Anomura genannten Krebse ein. Pöppig hat die nicht unpassende Bezeichnung Mittelkrebse für sie vorgeschlagen. Ihre Mittelstellung bekundet sich namentlich in dem Verhältnis des Nachleibes, der stärker ist als bei den Krabben, aber nicht den Umfang wie bei den Langschwänzen erreicht, oder, wenn dies der Fall ist, weich bleibende Hautbedeckung hat. Wir sahen, daß schon die Dromia durch die nach oben gerückten Hinterfüße sich von den echten Krabben entfernt. Ihnen schließen sich einige andere Gattungen der europäischen Meere an, z.B. Homola. Darunter ist ein Riese ihresgleichen, Homola Cuvieri, ein seltenes Thier des Mittelmeeres. Ich kaufte vor Jahren auf dem Fischmarkte in Nizza ein Exemplar, das mit ausgestreckten Beinen gegen drei Fuß maß. Außer diesen und den auch in unseren Meeren vertretenen Arten der Steinkrabben (Lithodes) findet der Leser in irgend vollständigeren Sammlungen die zum Theile sehr auffallend gestaltete Froschkrabbe und andere als Afterkrebse zusammengefaßte Gattungen dieser Abtheilung aus den tropischen Meeren.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 17.
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