Balanus tintinnabulum

[62] Dies geschieht z.B. bei dem in der Strandzone sich ansiedelnden Balanus balanoides, sobald die Ebbe eintritt. Sie schützen sich also damit vor dem Vertrocknen; so gut ist der Verschluß, daß der heißeste Sonnenbrand ihnen nichts anhat. Dieselbe Art stirbt im brackischen Wasser, während einige andere gerade darin gedeihen, und auf den Falklandinseln traf Darwin eine Art an den Felsen in einer Flußmündung, welche bei der Ebbe von Süßwasser, bei der Flut von Seewasser umspült wurden. Eine der gemeinsten, durch ihre blaßrothe bis dunkelpurpurrothe Färbung und außerordentliche Varietäten der Form ausgezeichnete Art ist Balanus tintinnabulum. Ihre eigentliche Heimat geht von Madeira bis zum Kap, von Kalifornien bis Peru. Sie kommt oft in wunderbaren Mengen an Schiffen vor, welche von Westafrika, West- und Ostindien und China in die europäischen Häfen zurückkehren. An einem Schiffe, welches zuerst Westafrika und dann Patagonien besucht hatte, fand sich die patagonische Species, Balanus psittacus, auf Balanus tintinnabulum angesiedelt.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 62.
Lizenz:
Kategorien: