Grauspötter (Hypolais opaca)

[201] Es war in einem der blumenreichen Gärten Valencias, wo ich zum erstenmale das Lied eines bis dahin mir noch unbekannten Gartensängers vernahm. Der Gesang fiel mir auf, weil er mir vollständig fremd war. Ich erkannte aus ihm wohl die Sippe, welcher der Vogel angehören mußte, nicht aber eine schon früher beobachtete Art. Einmal aufmerksam gemacht, wurde es mir und meinen Begleitern nicht schwer, den fraglichen Sänger auch außerhalb der Ringmauern der Stadt Valencia aufzufinden und so erfuhren wir denn, daß derselbe sich über den ganzen Südosten Spaniens verbreitet und da, wo er einmal vorkommt, viel häufiger ist als jeder andere Verwandte von ihm an seinen bezüglichen Aufenthaltsorten. Der Grauspötter (Hypolais opaca, cinerascens, fuscescens und Arigonis, Phyllopneuste opaca, Chloropeta pallida) ist oberseits olivenbräunlich, unterseits schmutzigweiß; Zügel und ein schmaler Augenring sind weißlich, Ohrgegend, [201] Hals- und Körperseiten bräunlich verwaschen, die unteren Flügel- und Schwanzdecken gilblichweiß, die Schwingen und Schwanzfedern braun mit schmalen fahlbräunlichen Außensäumen, die äußersten drei Schwanzfedern jederseits schmal fahlweiß gerandet. Die Iris ist dunkelbraun, der Oberschnabel horngrau, der untere gilblichgrau, der Fuß bleigrau. Die Länge beträgt einhundertundfunfzig, die Breite zweihundert, die Fittiglänge fünfundsechzig, die Schwanzlänge dreißig Millimeter.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Fünfter Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Zweiter Band: Raubvögel, Sperlingsvögel und Girrvögel. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 201-202.
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