Zweiundzwanzigste Familie: Raupenfresser (Campephagidae)

[529] Die etwa hundert Arten zählende, über Australien, die malaiischen Inseln, Südasien und Afrika verbreitete Familie der Raupenfresser (Campephagidae) begreift in sich mittelgroße oder kleine Vögel mit mäßig langem oder kurzem, am Grunde verbreitertem, auf der Firste gewölbtem oder gebogenem, schwachhakigem und zahnlosem Schnabel, kurzläufigen, schwachen Füßen, mittellangen Flügeln, in denen die dritte und vierte oder die vierte und fünfte Schwinge die längsten sind, und ziemlich langem, rundem oder abgestuftem Schwanze. Das Gefieder des Rückens pflegt in eigenthümlicher Weise steif zu sein; die Federn um den Schnabel sind in schwache Borsten umgewandelt. Die Färbung ist bei den meisten ein mannigfach schattirtes Grau, bei einigen aber ein sehr lebhaftes Roth oder Gelb.

Ueber die Lebensweise mangeln noch ausführlichere Berichte. Wir wissen, daß die Raupenfresser sich in Wäldern und Gärten aufhalten, gewöhnlich zu kleinen Gesellschaften vereinigt sind, fast ausschließlich auf Bäumen und hier von Kerbthieren mancherlei Art leben, welche sie entweder von den Zweigen der Bäume ablesen oder im Fluge fangen. Einige sollen auch Beeren verzehren, wie die eigentlichen Fliegenfänger unter Umständen ebenfalls thun.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Fünfter Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Zweiter Band: Raubvögel, Sperlingsvögel und Girrvögel. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 529-530.
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