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[558] Die Sturmvögel (Procellaridae), welche die zweite Familie der Ordnung bilden, unterscheiden sich von den übrigen Seefliegern und von allen Vögeln überhaupt dadurch, daß ihre Nasenhöhlen sich auch auf dem Oberschnabel in hornigen Röhren fortsetzen. Dieses eine Merkmal genügt, um sie sicher zu erkennen. Der Oberschnabel ist starkhakig über den unteren herabgebogen, der niedrige, langzehige Fuß mit großen Schwimmhäuten ausgerüstet, der Flügel lang oder sehr lang und dann beispiellos schmal, der Schwanz kurz, gerade abgeschnitten, schwach zugerundet oder gegabelt, das Gefieder sehr dicht und meist düsterfarbig.
Im Gerippe fallen das breite, kurze, gewölbte, mit hohem Kamme und einem Ausschnitte versehene Brustbein und die auffallend lang gestreckten, in allen drei Abtheilungen gleichlangen [558] Vorderglieder besonders auf. Die Wirbelsäule besteht aus dreizehn Hals-, acht Rücken-, zwölf bis dreizehn Kreuz- und acht Schwanzwirbeln. Der Schädel ist stark gewölbt, das Stirnbein schmal, das Thränenbein ansehnlich, die Flügelbeine sind schlank und ohne dritte Gelenke, die Gaumenbeine dick und zellig; die Augenscheidewand ist durchbrochen, das Hinterhauptsloch weit und rundlich, der Unterkiefer jederseits hinten breit und wie abgestutzt. Die Eingeweide sind von denen der Möven gänzlich verschieden. Der Schlund ist weit und faltig, der Vormagen außerordentlich groß, aber dünnwandig, der Muskelmagen ebensowenig besonders fleischig, der Dünndarm mäßig lang, der Dickdarm sehr kurz, die Leber breit, ihr rechter Lappen sehr groß, die Milz klein, der Eierstock einfach usw.
Die Sturmvögel, von denen gegen einhundert Arten beschrieben wurden, bewohnen alle Meere der Erde und führen eine sehr übereinstimmende Lebensweise, unterscheiden sich aber doch in gewissen Einzelheiten derselben, so daß es wohlgethan sein wird, die einzelnen Unterfamilien gesondert zu behandeln.