Schwalbenwader (Glareolinae)

[267] Die Schwalbenwader oder Brachschwalben (Glareolinae), welche eine anderweitige, der vorhergehenden eng sich anschließende Unterfamilie bilden, vereinigen sozusagen die Merkmale mehrerer Ordnungen in sich. Sie haben einen Schnabel, welcher zwischen dem eines Huhnes und dem eines Nachtschattens ungefähr die Mitte hält, schlanke, über der Ferse nackte Beine, mit vier mittellangen, schmalen Zehen, deren äußere und mittlere durch eine Spannhaut verbunden sind, und welche schlanke, spitzige, fast gerade Nägel tragen, lange Flügel, deren Aehnlichkeit mit denen der Schwalben ihnen zu dem passenden Namen verholfen hat, und unter deren Schwingen die erste alle übrigen an Länge überragt, und einen ziemlich langen, entweder gerade abgeschnittenen oder gegabelten, aus vierzehn Federn gebildeten Schwanz. Das Gefieder ist dicht und weich, je nach dem Geschlechte und der Jahreszeit wenig, nach dem Alter ziemlich verschieden, sehr übereinstimmend bei allen Arten, welche man aufgestellt hat. Der innere Leibesbau und insbesondere die Bildung des Brustbeines gibt uns ein untrügliches Merkmal, daß die Schwalbenwader Verwandte der Regenpfeifer sind. Die Wirbelsäule besteht nach den Untersuchungen von Wagner aus dreizehn Hals-, sieben Rücken- und sieben Schwanzwirbeln; das mäßig breite Brustbein verbreitert sich nach hinten und zeigt hier zwei gleich lange Fortsätze, welche jederseits zwei Buchten abgrenzen; das Thränenbein ist sehr ansehnlich, die unteren Flügelbeine sind lang, die Gaumenbeine breit usw.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Sechster Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Dritter Band: Scharrvögel, Kurzflügler, Stelzvögel, Zahnschnäbler, Seeflieger, Ruderfüßler, Taucher. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 267.
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