21. Gattung: [365] Limnebius Leach.

(Syn. Limnobius Bedel.)


Kleine, eiförmige, wenig gewölbte Käferchen, die kleinsten der Familie. Die Fld. sind hinten abgestutzt u. lassen die Hlb.-Spitze vortreten. Die Fld. haben weder Punktreihen noch einen Suturalstreifen.


Die Arten leben in stehenden u. langsam fliessenden Gewässern.

Beim S sind 2 Tergite von den Fl. (beim Q 1) unbedeckt, das Analsegment hat 2 Borstenbüscheln, welche beim S mehr auseinander, beim Q mehr genähert stehen; letzere erscheinen beim Q oft als einzelnes Haarbüschel. Das vorletzte Rückentergit hat beim S in der Mitte des SpitzenR. meist eine angedeutete Ecke.


1'' Fld. auch hinten neben der Naht absolut ungerandet:


Untergattung: Limnebius s. str.


2'' Körper grösser, von 1,4–2,5 mm Länge.

3'' OS. schwarz, höchstens die SR. des Körpers sehr schmal rötlich durchscheinend. OS. erkennbar behaart.

4'' Gross, länglichoval, sehr fein punktuliert, der SR. der Fld. breiter abgesetzt u. leicht aufgebogen; die Ts., FGeissel u.B. braunrot, die hinteren Schl. dunkel. Beim S sind die HSchl. gebogen u. innen von der Mitte zur Spitze lang schaufelförmig erweitert; Analsternit nach hinten zapfenförmig verlängert. 1,8–2,2 mm. – (L. parvulus Hrbst., affinis, marginalis, nigricans Steph., rufescens Rey.) – T. 80, Fg. 12. – In unseren Gebirgsgegenden, nicht selten

truncatellus Thunb.

4' Kleiner, kürzer oval, am Grunde chagriniert u. mikroskopisch punktuliert, glänzend, die Mitte des Hsch. am Grunde glatt, glänzender. Beim S die Ts.u. Hsch. einfach. F., Ts.u.B. braungelb. 1,4–1,5 mm. – (L. sericans Muls., Fussi Gerh., dissimilis Kuw.) – Bei uns nicht selten.

nitidus Mrsh.

[365] 3' Schwarz, die S. des Hsch. breit rotbraun, die Fld., FGeissel, Ts.u.B. gelbbraun oder rotbraun, Schl. dunkler.

5'' Vorletztes Gld. der KfTs. verbreitert, doppelt dicker als das letzte. 1,8 bis 2,1 mm. – In Wasserlachen, überall häufig

papposus Muls.

5' Vorletztes Gld. der KfTs. einfach, kaum dicker als das letzte.

6'' HSchl. beim S u. Q einfach; Färbung gewöhnlich etwas dunkler als die des sehr ähnlichen papposus. 1,7–2,1 mm. – (L. barbifer Kuw., nitidus Kuw. non Mrsh.) – Häufig

crinifer Rey.

6' HSchl. beim S in der Mitte des InnenR. in eine stumpfe Ecke erweitert. Sonst dem crinifer ähnlich. 1,7–2 mm. – Nord- u. Ostdeutschland, Bayern, Nassau, Westfalen

truncatulus Thoms.

2' Körper länglichoval, sehr klein, hautartig chagriniert, kaum punktiert, schwarz, die S. des Körpers nur sehr schmal oder gar nicht rötlich durchscheinend, F., Ts.u.B. rotbraun oder braungelb, meist mit dunkleren Schl. 1–1,1 mm. – (L. picinus Gerh., non Mars., atomus Gerh., Kuw.) – In stehenden Gewässern waldiger u. gebirgiger Gegenden von Mähren u. Schlesien.

aluta Bedel.

1' Fld. hinten dicht an der Naht mit einer feinen Linie gesäumt:


Untergattung: Bolimnius Rey.


Kurzoval, glänzend, gelbbraun; der K., die Mitte des Hsch. u. die US. schwarz. Analtergit beim S vorragend, beim Q kürzer, in beiden Geschlechtern mit einem einzelnen Borstenbüschelchen, das sich als dickes Haar darstellt. 1 mm. – (L. mollis Mrsh., atomus Dftsch., minutissimus Germ.) – In ganz Europa, nicht selten

picinus Mrsh.


Unterfamilie. Sphaeridiinae.


Kleine, hochgewölbte, ovale oder halbkugelige Käferchen, deren 2. Gld. der KfTs. (das drittletzte) auffallend verdickt ist. Gld. 1 der HTr. länger als 2. Sch. sehr schmal, länger als breit.


Die Arten dieser UFamilie leben teils im Wasser, teils im Dünger u. unter faulenden Pflanzenstoffen.

Bei den Larven ist der K. etwas aufwärts gerichtet, das Abdomen mit nur 8 ausgebildeten Segmenten; die Cerci sind sehr klein, die B. sehr kurz u. tarsenlos (Sphaeridium) oder ganz fehlend (Cercyon).


Uebersicht der Gattungen.


1'' Fld. ausser dem Nahtstreifen ohne Punktstreifen oder Punktreihen, verworren punktiert.

2'' Sch. sehr lang u. schmal, Schn. sehr stark bedornt.

22. Sphaeridium F.

2' Sch. normal, dreieckig, wenig länger als breit, Schn. aussen nur sehr fein, oft undeutlich bedornt

23. Coelostoma Brullé.

1' Fld. zwischen der feinen Grundpunktur mit deutlichen Punktstreifen oder Punktreihen.

3'' OS. kahl.

4'' Die Augen sind vorne bis zu ihrer Mitte von einem Fortsatz der Wangen durchsetzt. Körper oval, wenig gewölbt, Fld. vorne mit feinen, hinten starken Punktstreifen

Dactylosternum Woll.1

4' Augen vorne nicht ausgerandet.

5'' VSchn. am AussenR. ihres Spitzendrittels ohne Ausrandung, oft aber daselbst [366] etwas schmächtiger, oder schräg abgerundet. Fld. hinten meistens mit prononzierten Streifen.

6'' Fld. mit Streifen oder Punktreihen, letztere hinten tiefer streifenartig eingedrückt, der Nahtstreifen hinten prononziert

24. Cercyon Leach.

6' Fld. hochgewölbt, vorn u. an den S. mit stärker vertieften, hinten erlöschenden Punktreihen oder Punkt streifen, der Nahtstreif fehlt oder ist nur schwach angedeutet

Pachysternum Motsch.2

5' VSchn. am AussenR. ihres Spitzendrittels mit einer tiefen u. breiten Ausrandung. Fld. nur mit feinen, hinten fast erloschenen Punktreihen, der Nahtstreif fehlend, oder nur hinten schwach angedeutet.

25. Megasternum Muls.

3' OS. sehr fein, wenig dicht, dunkel behaart; Fld. gefurcht oder gestreift, die Streifen hinten tiefer eingedrückt, Nahtstreifen nach vorne nicht verkürzt.

26. Cryptopleurum Muls.

Fußnoten

1 In unserer Fauna nicht vertreten.


2 Kommt in unserer Fauna nicht vor. Das P. pusillum Kuw. aus Russland (Riasan) u. Schlesien (Beskiden), wovon ich typische Stücke besitze, erwies sich, trotz der gegenteiligen Angabe in der Beschreibung, als Megasternum boletophagum, mit dem normalen Ausschnitte auf den VSchn.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909, S. 367.
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