14. Gattung: [262] Malthinus Latr.

(Ymnis Gozis.)


Die bei uns vorkommenden Arten mit sehr stark gewölbten, vorgequollenen, beim Q kleineren Augen u. hinter denselben sehr stark u. wenigstens beim S konisch verengtem Kopfe.


Die Gattung ist über die paläarktische u. nearktische Region verbreitet. Unsere Arten leben hauptsächlich auf jungen Bäumen u. Gesträuchen an Waldrändern, Waldlichtungen u. Hecken.


[262] 1'' 2. FGld. länger oder so lang wie das 3. Hsch. nach vorn viel stärker verengt als gegen die HEcken, gegen den SR. verflacht, innerhalb der HEcken mit einem Eindruck. Fld. auf der vorderen Hälfte mit regelmässigen Punktreihen, an der Spitze stets gelb gefleckt.

2'' Endsporn der VSchn. ziemlich lang, die Mitte des 1. TrGld. etwas überragend. HSchn. des S nach innen nicht erweitert. 2. FGld. deutlich länger als das 3. Hsch. breiter als lang. Körper grösstenteils gelb, der K. in der vorderen Hälfte weisslich, hinten meist in grösserer oder geringerer Ausdehnung schwarz. Hsch. mit einer dunklen, bisweilen unterbrochenen MBinde oder einem dunklen Fleck am VR., selten ungefleckt. Fld. vor der gelben Spitze u. meist auch in der Umgehung des Sch. oder vorn in grösserer Ausdehnung, oft auch an der Naht schwärzlich. FWurzel u.B. gelb.

3'' Die Fld. in den Punktreihen mit ziemlich weitläufig aufeinanderfolgenden Punkten, die Punktreihen dadurch weniger regelmässig erscheinend. HSchn. des S in der Mitte des InnenR. breit u. flach ausgebuchtet. OS. glänzend. Die hintere Hälfte des K.u. eine breite, im vorderen Drittel bisweilen verengte, aber nicht unterbrochene, gegen die Basis meist etwas erweiterte Längsbinde auf dem Hsch. schwarz oder braunschwarz. Die schwarze Färbung des K. erstreckt sich bis zur Mitte der Augen u. ist in der Mitte ausgebuchtet. Der Scheitel in der Mitte glänzend u. daselbst beim S spärlich, beim Q mehr oder minder grob u. dicht punktiert. Die dunkle Färbung der Fld. oft so ausgedehnt, dass die helle auf einen seitlichen Fleck reduziert wird. 3–4 mm. – T. 109, Fg. 16. – Mitteleuropa, Italien, Balkanhalbinsel. In Oesterreich nicht selten

glabellus Kiesw.

3' Die Fld. in den Punktreihen mit dicht aufeinanderfolgenden Punkten. HSchn. des S am InnenR. gerade.

4'' Der K. hinter den FWurzeln in weiter Ausdehnung gegen den Scheitel rötlichgelb, weitläufig punktiert u. glänzend, bisweilen nur an der Wurzel schwarz, selten in der ganzen hinteren Hälfte rötlichgelb. Der Hsch. mit einer breiten, hinter dem vorderen Drittel eingeschnürten oder unterbrochenen braunen oder braunschwarzen MBinde, oder nur mit einem dunklen Fleck am VR. (a. mimicus Pic), selten ungefleckt (a. pallidithorax Pic). Fld. in den Punktreihen mit groben Punkten, in der Umgebung des Sch. nur in geringer Ausdehnung schwärzlich. Ob seriepunctatus var. distinctipes Pic von Lardy in Frankreich mit gebräunter Spitze der M.- u.H.Schl. u. teilweise gebräunten HSchn. hierher gehört, scheint zweifelhaft. 3,5 bis 5 mm. – Mitteleuropa, Spanien, Korsika, Italien. In Oesterreich eine der häufigeren Arten.

seriepunctatus Kiesw.

4' Der K. auf der OS. in der ganzen hinteren Hälfte schwarz oder braun, an den S. rötlich, beim Q auf dem Scheitel sehr dicht runzelig punktiert u. glanzlos, beim S weniger dicht punktiert u. mehr oder minder glänzend. Die dunkle Färbung vorn verwaschen begrenzt. Der Hsch. nach vorn stärker u. etwas ausgeschweift verengt, mit breiter, bräunlichschwarzer, nach hinten oft verblassender, gleichbreiter oder nach hinten leicht verschmälerter MBinde, oder mit einem dunklen Fleck am VR. Die Fld. in den Punktreihen mit weniger groben Punkten, an der Basis meist mit ausgedehnter dunkler Querbinde. 3–5 mm. – T. 109, Fg. 15. – Mitteleuropa, Balkanhalbinsel. In Oesterreich viel seltener als der vorige.

fasciatus Ol.

2' Endsporn der VSchn. kürzer, die Mitte des 1. TrGld. nicht erreichend. HSchn. des S im Apikalteil nach innen erweitert.

5'' Endsporn der VSchn. das 1. Drittel des 1. TrGld. etwas überragend. 2. FGld. kaum länger als das 3. Hsch. bei beiden Geschlechtern breiter [263] als lang. Beim S etwas mehr als das apikale Drittel der HSchn. nach innen erweitert. Die Färbung im wesentlichen, namentlich beim Q, wie bei fasciatus, doch beschränkt sich die Bräunung in der Umgebung des Sch. auf die inneren Zwischenräume. Beim S die Augen viel grösser als bei fasciatus, der Scheitel spärlich punktiert u. glänzend, die F. meist schon vom 2. Gld. an dunkel, die MBinde des Hsch. auf einen Fleck am VR. reduziert. 3–4,5 mm. – (maritimus Pic, fasciatus var. sabaudus Pic, delicatulus Bourg., maritimus var. sabaudus Pic.) – Südschweden, Mitteleuropa, Balkanhalbinsel, Kleinasien, Kaukasus. In Oesterreich häufiger als fasciatus.

facialis Thoms.

5' Endsporn der VSchn. das 1. Drittel des 1. TrGld. nicht erreichend. 2. FGld. deutlich länger als das 3. Hsch. beim S so lang wie breit, beim Q etwas breiter als lang. Beim S nahezu die Apikalhälfte der HSchn. nach innen erweitert, die Erweiterung am Beginn nach innen beulig vorspringend. Dunkler als facialis, beim S die F. erst vom 3. Gld. an dunkel, der Hsch. mit breiter, schwärzlichbrauner, an den S. meist ausgebuchteter, aber nicht unterbrochener MBinde. Beim Q der Clipeus dunkel oder der ganze K. bis auf einen röt lichen StFleck schwarz oder ganz schwarz (a. Krüperi Pic = a. obscuriceps Pic), der Hsch. mit breiter, vorn u. hinten oft nach aussen erweiterter MBinde, bisweilen auch mit schwarzem RSaum ( Q a. praetextus Bourg.), so dass die rötlichgelbe Färbung jederseits auf einen grösseren oder kleineren Fleck reduziert oder sogar gänzlich verdrängt wird. Fld. vorn vor der Spitze mit breiter, schwärzlicher Querbinde, die HB. grösstenteils bräunlich. 3–4 mm. – (fasciatus Thoms., Merkli Weise ( Q), lateralis Motsch.? ( S) – Südschweden, Ostseeinseln, Mittel- u. Südeuropa. In Oesterreich selten.

balteatus Suffr.

1' 2. FGld. kürzer als das 3. Hsch. bis an den SR. gewölbt. Fld. nur beim Auftreten furchenartiger Längsstreifen in diesen mit Punktreihen, sonst verworren punktiert. Endsporn der VSchn. sehr kurz.

6'' Grösstenteils gelb mit ebenso gefärbtem Sch. Der Scheitel beim S mehr oder minder glatt u. glänzend. Hsch. beim S kaum, beim Q wenig breiter als lang, an den S. sehr flach gerundet, vor den HEcken mässig eingeschnürt. Die hintere Partie des K. oben ( S) oder auch an den S. ( Q) u. die F. mit Ausnahme der Wurzel schwarz, der Hsch. mit 2 braunschwarzen Längsflecken, die beim Q oft sehr ausgedehnt u. vorn miteinander verbunden sind, oder mit 2 dunklen Längsstreifen, oder (a. immunis Marsh.) einfarbig gelb, die Fld. in der Umgebung des Sch. u. vor dem gelben Apikalfleck in grösserer ( Q) oder geringerer ( S) Ausdehnung schwärzlich. Var. subfusca Pic ohne gelbe Spitzenmakel der Fld. u. mit dunklem, gelbgerandetem Hsch. liegt mir nicht vor. 5–6,5 mm. – (collaris Steph., punctatus Bourg.) – T. 109, Fg. 14. – Nord- u. Mitteleuropa. Die häufigste Art

flaveolus Payk.

6' Grösstenteils schwarz mit ebenso gefärbtem Sch. Der Scheitel bei beiden Geschlechtern wie der Hsch. fein u. äusserst dicht runzelig punktiert. Hsch. breiter als lang.

7'' Die Fld. mit gelbem Spitzenfleck. Der Hsch. an den S. stark gerundet, vor den spitzwinkelig nach aussen vorspringenden HEcken stark eingeschnürt, am V.- u. HR. meist schmal rötlich gesäumt. Die Wurzel der F., die Schl. u. ein Teil der Schn. rötlichgelb. Der Clipeus beim S gelblichrot, beim Q schwarz mit rötlichem R. 4,5–6 mm. – (biguttatus Bourg.) – T. 109, Fg. 13. – Nord- u. Mitteleuropa. Nicht häufig.

biguttulus Payk.

7' Die Fld. ohne gelben Spitzenfleck. Der Hsch. an den S. sanft gerundet, vor den stark spitzwinkelig nach aussen springenden HEcken mässig eingeschnürt. [264] Die FWurzel, die V.- u. MSchl. u. die VSchn. gelblichrot, die HSchn. bräunlich. Beim S der Clipeus gelbrot, beim Q mehr oder weniger dunkel. 3,5–4,5 mm. – (immaculatus Steph., pinicola Steph., longipennis Motsch.) – Nord- u. Mitteleuropa, Italien. Selten.

frontalis Marsh.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911, S. 262-265.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Stifter, Adalbert

Die Narrenburg

Die Narrenburg

Der junge Naturforscher Heinrich stößt beim Sammeln von Steinen und Pflanzen auf eine verlassene Burg, die in der Gegend als Narrenburg bekannt ist, weil das zuletzt dort ansässige Geschlecht derer von Scharnast sich im Zank getrennt und die Burg aufgegeben hat. Heinrich verliebt sich in Anna, die Tochter seines Wirtes und findet Gefallen an der Gegend.

82 Seiten, 6.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten III. Sieben Erzählungen

Romantische Geschichten III. Sieben Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Nach den erfolgreichen beiden ersten Bänden hat Michael Holzinger sieben weitere Meistererzählungen der Romantik zu einen dritten Band zusammengefasst.

456 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon