30. Gattung: [128] Phytodecta Kirby.

(Gonioctena Redtb.)


Durch Chrysomela-ähnliche Körperform, zahnförmig erweiterte M.u. HSchn. u. gezähnte Klauen recht ausgezeichnet.


Die Larven sind bedeutend länger und schmäler als die Käfer, sehr gestreckt, nur nach hinten oder beiderseits etwas verschmälert, braunschwarz, braun, oder gelblich, auf den Segmenten mit behaarten Tuberkeln. Sie leben, wie die Käfer auf verschiedenen Weidenarten, vorzüglich an den Gebirgsflüssen, einige nur auf niederen Pflanzen.


Uebersicht der Untergattungen.


1'' Fld. mit 9 deutlichen Punktstreifen.

2'' Die Streifen oder Punktreihen sind fein u. dicht punktiert, die Zwischenräume breit u. dicht punktuliert. VSchn. am AussenR. vor der Spitze mit scharfem Zahne.

3'' Hsch. flach gewölbt, Fld. länglich, mit kräftiger Schulterbeule.

Phytodecta s. str.

3' Hsch. der Quere nach stark gewölbt, Fld. kurz gerundet, hoch gewölbt, ohne deutliche Schulterbeule; VSchn. mit schwachem Zahne:

Spartomena nov.

2' Die Punktreihen aus groben Punkten bestehend, die Schulterreihen hinter der Mitte verworren, die Zwischenräume schmal, glatt oder nur mit einer weitläufigen Reihe feiner Pünktchen besetzt.

4'' VSchn. am AussenR. vor der Spitze mit einem Zahne.

Spartophila Motsch.

4' VSchn. am AussenR. vor der Spitze ohne Zahn

Goniomena Motsch.

1' Fld. mit 9 doppelten, wenig regelmässigen, oder mehr als 18 zum Teil konfusen Punktreihen. Hsch. sehr stark der Quere nach gewölbt.

(Spartoxena Motsch.1)


Untergattung: Phytodecta s. str.


1'' Gld. 3 der F. nicht oder kaum länger als 5, Gld. 10 nicht länger als breit.

2'' VR. des Hsch., die OL. u. die ganzen B. rotgelb. US. bis auf die R. des Bauches schwarz, OS. gelbrot, der K., eine doppelbuchtige Basalmakel am Hsch. u. 5 oder 4, selten 3 (a. sexpunctata F.) Flecken auf den Fld. schwarz. 5,5–7,5 mm. – (Ph. fulvipes Dft.)

Auf Waldwiesen, an jungen Trieben d. Espenbüsche u. Weiden, nicht selten 145, Fg. 18.

rufipes Fbr.

2' Ksch. u. OL. schwarz, die B. schwarz, oft aber die Schn. teilweise rot. US. schwarz, höchstens der SR. des Bauches an der Spitze rot gesäumt.

[128] 3'' Die ganzen B. schwarz. Hsch. u. Fld. gelbrot, 2 Punkte oder eine Quermakel an der Basis des ersteren schwarz (Stammf.), oder auch der Hsch. ganz gelbrot: a. Gradli Heyd. (fulva Gradl, munda Wse.), oder der Hsch. ganz schwarz, Fld. gelbrot: a. bicolor Kr.; bei a. reniplagiata Pen. ist der Hsch. schwarz u. der VR. rot; oft haben die Fld. mehr weniger zahlreiche schwarze Flecken: a. 10-punctata L., Fg. 17a, diese sind häufig grösser u. mehr weniger ineinander verflossen: a. Baaderi Panz., Fg. 17b, oder die Fld. sind schwarz, der Basal- u. SR. rot gesäumt: a. cincta Wse., oder die ganze OS. ist schwarz, a. calcarata F. (nigerrima Gradl) Fg. 17c. 5,5–7 mm. – T. 145, Fg. 17.

Auf Salix cinerea u. aurita vom Mai an sehr häufig

viminalis Lin.

3' Die Schn. zur Spitze rot. K.u. Hsch. in der Regel ganz schwarz, Fld. gelbrot, letztere stets einfärbig.

4'' Die Punktreihen der Fld. fein u. die Punkte rundlich, die Zwischenräume sehr sparsam punktiert, Hsch. ganz schwarz, Fld. rot (Stammform), oder ebenfalls schwarz: a. nigrivestis nov. 5–6 mm.

Im südöstlichen, gebirgigen Teile Deutschl., nicht häufig.

flavicornis Suffr.

4' Die Punktreihen stärker, die äusseren auf der vorderen Hälfte etwas streifig vertieft, die Punkte daselbst fast viereckig u. dichter gedrängt, die Zwischenräume schmäler u. dicht punktuliert. Hsch. schwarz, an den S., vorne breiter, rot, oder ganz schwarz: a. seminigra Wse. 5 bis 6,5 mm.

Diese in d. Alpen vorkommende Art wurde auch in Westfalen aufgefunden.

Kaufmanni Mill.

1' Gld. 3 der F. gestreckt, fast doppelt so lang als 5, Gld. 10 mindestens so lang als breit, meist aber länger. B. schwarz, die Schn. ganz oder zum Teile rot, K. samt der OL. schwarz.

5'' Grösser; die Nahtkante bei teilweise hell gefärbten Fld. nicht geschwärzt. Hsch. rot, die Mitte an der Basis breiter schwarz, Fld. rötlichgelb: Stammform, oder jede Fld. mit 1–5 schwarzen Flecken: a. decostigma Dft., oder der Hsch. ganz schwarz, die Fld. ungefleckt: a. Kraatzi Westh., oder letztere mit 1–5 schwarzen Makeln: a. nigricollis Westh., Fg. 19a, oder die ganze OS. schwarz: a. Satanas Westh. 6–7 mm. – (Ph. triandrae Suffr., tibialis Dft.) – T. 145, Fg. 19.

In Gebirgsgegenden auf Salix-Arten, häufig

Linnaeana Schrnk.

5' Klein, die Nahtkante der Fld. sehr fein geschwärzt. Im übrigen der vorigen Art sehr ähnlich u. ebenfalls sehr veränderlich gefärbt. 4,5 bis 5,5 mm.

In den Alpen an der Grenze des Baumwuchses auf Salix retusa. Bei uns noch nicht gefunden

nivosa Suffr.


Untergattung: Spartomena nov.


Länglich oval, hochgewölbt, dicht punktuliert, schwarz, die F., Schn. u. Tr., die Ts.u. die OS. gelblichrot, Hsch. stark der Quere nach gewölbt, fein u. dicht, an den S. wenig stärker punktiert, hinter der Mitte mit 2 runden schwarzen Flecken, welche oftmals fehlen, Sch. schwarz, Fld. zusammen mit 7 schwarzen Makeln, wovon manchmal 2 fehlen: a. sexpunctata Küst. Manchmal fehlen alle schwarze Flecken auf der OS.: a. innotata Wse. In seltenen Fällen ist die ganze OS. braunschwarz: a. picea Wse. 5–7 mm. – (Ph. sexpunctata Panz.) – T. 145, Fg. 20.

Auf Weiden u. Sorbus aucuparia bei uns selten, in Oesterreich, Bayern, Ungarn, Russland stellenweise gemein

fornicata Brüggm.


[129] Untergattung: Spartophila Motsch.


Oval, rotgelb, K.u. Hsch. gesättigter gelbrot, VR. des Hsch. fast gerade abgeschnitten, die US. sowie die Naht der Fld. geschwärzt (Stammform), oder die OS. ist ganz gelb: a. flavicans Fbr., oder die US. schwarz, die Spitze der Schl., der Scheitel, die Naht der Fld. u. eine Längsbinde auf der Scheibe der letzteren schwarz: a. litura F. (Fg. 21), oder wie a. litura, aber der grösste Teil der Scheibe der Fld. schwarz: a. nigricans Wse. (areata Bedel.) 3,5–5 mm. – T. 145, Fg. 21.

Auf Spartium scoparium häufig

olivacea Forst.


Untergattung: Goniomena Motsch.


(Körper länglich, vorherrschend gelb gefärbt, Hsch. überall, in der Mitte sparsamer grob punktiert, Fld. mit sehr groben Punktreihen. Hierher 2 sehr ähnliche Arten.)


1'' Länglicher u. flacher, die 5 Endgld. der F. gestreckt, Gld. 10 länger als breit, die innere Epipleuralkante der Fld. ist vor der Spitze untergebogen, die Epipleuren erscheinen daher an der Spitze etwas konvex. Rotgelb, Fld. mit mehreren schwarzen Makeln (Normalfärbung), oder einfärbig rotgelb: a. unicolor Wse.; oder die US. ist schwarz, die B. hell, die OS. rotgelb: a. nigriventris Penecke, oder gefleckt mit hellem (a. flavicollis Dft.), oder teilweise angedunkeltem Hsch.: a. sorbi Wse., oder es sind ausser der US. auch die B. schwarz, Fld. gefleckt: a. padi Pen., oder einfärbig schwarz, im letzteren Falle der Hsch. rotgelb: a. melanoptera Pen., oder die ganze OS. schwarz: a. obscura Grim. 5–6,5 mm. – (Ph. dispar Gyll.) – T. 145, Fg. 22.

Auf Sorbus aucuparia u. Prunus padus, sehr häufig.

quinquepunctata Fbr.

1' Gedrungener u. viel gewölbter, die 5 Endgld. der F. kürzer, Gld. 10 nicht länger als breit, die Epipleuren der Fld. auch an der Spitze innen u. aussen scharf begrenzt, flach. Rotgelb, einfärbig (Normalfärbung), oder die Br. u. einige Flecken auf den Fl. schwärzlich: a. decipiens Wse., oder auch der Hsch. dunkelfleckig, die Makeln der Fld. zum Teil zusammengeflossen: a. borealis Wse., oder die US. u. Fld. schwarz: a. nigripennis Wse., oder ganz schwarz, der K. teilweise, die Basis der F., die Knie u. Tr. rotgelb: a. frontalis Oliv. 5–7 mm. – (Ph. dispar Gyll.)

Auf Sorbus aucuparia, namentlich in Gebirgsge genden; seltener als die vorige Art

pallida Lin.

Fußnoten

1 Hierher Ph. variabilis Oliv. aus Südfrankreich u. der Iberischen Halbinsel u. Gobanzi Rttr. aus Krain u. Tirol.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1912, S. 130.
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