57. Gattung: [161] Mantura Steph.

(Balanomorpha Foudr., Cardiapus Curtis.)


Mittelgrosse bis ziemlich kleine Arten (1,6–2,8 mm), gestreckt, fast walzig gebaut (balanomorpha = eichelförmig); von meist düsterer, blauer, schwärzlichgrüner oder braunmetallischer Färbung. Die deutschen Arten sämtlich mit scharf eingegrabenem Längsstrichel, aber ohne Quereindruck auf dem stets kräftig punktierten Hsch. Fld. regelmässig punktstreifig, höchstens unmittelbar an der Naht etwas gestört. K. gesenkt, von oben meist wenig sichtbar, die breite St. mit einer Querfurche, ganz ohne Höcker (vgl. Fg. 10). F. kurz, die halbe Körperlänge nicht erreichend, die letzten 5 Gld. auffällig verdickt. HSchn. auf dem Rücken ohne Zahn; Tr. am SchnEnde eingefügt. Von Minota Kutsch. (Hypnophila Foudr.) durch länglich walzige Gestalt u. fehlende StHöcker leicht zu unterscheiden.


Die Arten leben auf Ampfergewächsen (Rumex), meist an feuchteren Orten u. sind im allgemeinen wenig häufig. Ihre Entwicklung ist unbekannt.


1'' Der äusserste Zwischenraum der FldStreifen (zwischen dem letzten FldStreifen u. dem SRStreifen) im vorderen Teile mit einer kurzen, unregelmässigen Reihe starker Punkte. Hsch. vorn sehr schmal, weit über den K. vorgezogen, nach hinten beträchtlich verbreitert, hier breiter oder ebenso breit als die länglichwalzigen Fld. (Eichelform). Einfarbig blau, metallgrün, erz- oder kupferfarben; die a. bicolor Wse. mit blauem oder schwärzlichem Hsch. u. grünen, erz- oder kupferfarbenen Fld.; die a. dichroa Bedel mit grünem oder metallfarbenem Hsch. u. blauen Fld. 1,8–2,4 mm. – (Bal. aeraria Foudr.)

England, Frankreich, Spanien. Von J. Weise bei Jena auf feuchter Wiese gefunden. Lebt nach Bedel auf dem Sonnenröschen, Helianthemum vulgare Gaertn

Matthewsi Curtis

1' Aeusserster Zwischenraum der FldPunktstreifen ohne Punkte. Hsch. den K. nicht verdeckend, nach hinten nicht auffällig stark verbreitert u. nirgends so breit wie die seitlich gerundeten Decken.

2'' OS. einfarbig (höchstens die Fld. etwas heller durchscheinend).

3'' Dunkel pechbraun bis rotbraun, trübe schwarzgrünlich messingfarben überflogen, zumindest aber die Fld. gegen das Ende zu rötlich durchschimmernd (nicht zu verwechseln mit der blauen oder grünen M. rustica, bei welcher die Deckenspitze – oder die ganzen Decken mit Ausnahme der Naht – hell gelbrot sind). Zuweilen das ganze Tier oder doch die ganzen Fld. rotbraun, kaum metallisch: a. Crotchi All. 1,8–2,5 mm. – T. 147, Fg. 22.

Nicht gerade selten in ganz Deutschland; im Sommer u. Herbst auf sandigen Stoppelfeldern, Lichtungen usw. Fälschlich von Chrysanthemum leucan themum L. angegeben; lebt nach Bedel auf einem kleinen Ampfer, Rumex acetosella L

chrysanthemi Koch

[161] 3' Dunkelblau oder grünlichschwarz; Fld. auch an der Spitze nicht heller durchschimmernd.

4'' Querlinie der St. tief eingedrückt; Tier schwarz, stumpf grünlich (seltener bläulich) schimmernd. Länglich zugespitzte Art; Hsch.-VEcken nicht vortretend, von oben nicht sichtbar. Längsfältchen von etwas mehr als 1/3 HschLänge. 1,8–2,6 mm.

Die häufigste deutsche Art. Unland, Feldränder, Dämme, feuchte Flusswiesen. Auf Ampferarten, z.B. dem Sauerampfer, Rumex acetosa L.; Frühling und Herbst

obtusata Gyllh.

4' Querlinie der St. seicht; Tier stumpf dunkelblau. Breiter u. stumpfer gebaut als die vorige; Hsch.-VEcken etwas nach vorne gerichtet, von oben noch sichtbar. Längsfältchen stark, von fast halber HschLänge. 2–2,5 mm.

Aeusserst selten; anscheinend nur westeuropäisch. Von Aachen beschrieben1

ambigua Kutsch.

2' K.u. Hsch. metallgrün bis bläulich, meist ziemlich glänzend, Fld. andersfarbig dunkelblau (seltener grünlich), in der Endhälfte rotgelb; zuweilen die ganzen Fld. mit Ausnahme der dunklen Naht rotgelb: a. suturalis Wse. Etwas grössere Art, Längsfältchen stark, fast von halber HschLänge. 2–2,8 mm. – (Gal. semiaenea Fabr.) – T. 147, Fg. 23.

Ganz Deutschland; nicht gerade selten. Auf grossen Ampferarten an Feldrändern, Dämmen, Gräben, feuchten Wiesenflecken usw.; Frühling bis Herbst

rustica L.

Fußnoten

1 J. Schilsky zitiert noch andere deutsche Funde; doch wird die Art so oft verkannt, dass ich mich auf die obige Angabe beschränke.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1912, S. 162.
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