107. Gattung: Baris Germar.

Vorletztes Gld. der Tr. 2lappig, etwas breiter als die vorhergehenden Gld. Rüssel kräftig, Hsch. nicht breiter als die Fld. Das Pygidium ist von den Fld. nicht ganz bedeckt. Körper länglich, elliptisch oder oval, meistens kahl u. oft mit Metallglanz.


Die Arten leben auf verschiedenen Kruziferen, Kompositen u. Chenopodiaceen.


1'' Käfer ohne grüne oder blaue metallische Färbung.

2'' OS. unbeschuppt.

3'' Hsch. an den S. mit schuppiger, flacher Punktur u. die Zwischenräume derselben nach aussen zu feinen Längsrunzeln umgebildet. Zwischenräume der FldStreifen mit etwas in die Quere gezogenen Reihenpunkten, welche sie schwach gewellt oder querrunzelig erscheinen lassen. Hsch. so lang als breit, mässig dicht u. ziemlich stark punktiert, meist mit punktfreier Längslinie in der Mitte, HBr. sehr dicht u. stark punktiert, die Punktur legt neben den Episternen ein ganz schmales Rändchen frei. Körper oval, schwarz, glänzend. 3,5–3,8 mm. – (B. Landgrebei Hochh., jonica Mill., turcica Bris.)

Nach Schilsky in der Rheinprovinz. Vielleicht ein Bestimmungsfehler. Sonst in Russland u. Südosteuropa

atricolor Bohem.

3' Hsch. an den S. ohne schuppige, hufeisenförmige Punkte, manchmal aber mit sehr feinen kurzen Längsrunzeln, die Punkte rundlich oder oval, gleichartig vertieft.

4'' Zwischenräume der FldStreifen mit mehr weniger in die Quere gezogenen Reihenpunkten. Hsch. grob u. dicht punktiert, die Streifen der Fld. tief u. breit eingeschnitten. Käfer tief schwarz. 3–4,3 mm. T. 162, Fg. 15.

Auf Artemisia vulgaris

artemisiae Hrbst.

4' Zwischenräume der Streifen auf den Fld. mit einfachen, nicht in die Quere gezogenen Reihenpunkten. OS. schwarz oder schwarzbraun.

a'' Schwarz, Fld. ganz oder das letzte Drittel rot. 3–4 mm. – T. 162, Fg. 16.

Magdeburg, Böhmen, selten

analis Oliv.

a' Fld. wie die ganze OS. schwarz

5'' Die R. der scharf eingeschnittenen Streifen auf den Fld. werden von den im Grunde befindlichen Pünktchen gar nicht angegriffen u. bleiben scharf begrenzt.

6'' Zwischenräume der FldStreifen nur mit einer Punktreihe, der 3. manchmal allein mit 2 unordentlichen Reihen.

7'' Fld. hinter der Basis mit querer, manchmal undeutlicher Depression. Hsch. sehr gedrängt u. fast runzelig punktiert, mit glänzendem, punktfreien MKiel, Fld. an der Basis des 3. u. 7. Zwischenraumes oft mit einem kleinen gelb oder weiss behaarten Flecken, die Streifen an der Basis viel stärker als gegen die Spitze. OS. schwarz, meistens matt. 3–4 mm. – (B. resedae Bach, Lethierryi Desbr.)

Auf Reseda luteola im Mai u. Juni

morio Boh.

7' Fld. hinter der Basis ohne normale Depression, Hsch. oft dicht, aber nicht gedrängt u. stets einfach, in der Mitte viel feiner u. weitläufiger punktiert, Fld. ohne helle Haarmakeln an der Basis, Körper schwarz, glänzend.

8'' OS. stark lackglänzend, schwarz, Hsch. nur an der Spitze dicht, in der Mitte fein u. spärlich punktiert, Streifen der Fld. am Grunde nicht [184] erkennbar punktiert. 2,8–3,5 mm. – (B. picina Germ., absinthii Panz.) – T. 162, Fg. 17.

Auf Kruziferen: Cheiranthus cheiri, Brassica-Arten

laticollis Mrsh.

8' OS. mattglänzend, schwarz, Hsch. überall dicht, nur in der Mitte feiner punktiert, Streifen am Grunde mit erkennbarer Punktur. 3–4 mm.

In Deutschl. selten

atramentaria Boh.

6' Zwischenräume der FldStreifen mit 2 meist unordentlichen Punktstreifen, Hsch. fein u. dicht punktiert. Körper kurz u. breit oval. 5–6,5 mm.

Nach Schilsky in Deutschl., sonst in Südrussland u. Südosteuropa.

carbonaria Boh.

5' Die Ränder der Streifen auf den Fld. werden wenigstens von der Mitte nach hinten durch die am Grunde befindlichen Punkte kerbartig angegriffen. Klauen kurz u. mehr zusammengedrückt, scheinbar am Grunde verwachsen. Hsch. gleichmässig fein u. sehr weitläufig punktiert. Fld. mit feinen Streifen. Körper schwarz, etwas matt, kurz u. breit oval. 4–6 mm. – (B. nitens F.)

Württemberg, Rheinprovinz, Preussen, Böhmen; bei uns selten, in Südeuropa häufig

timida Rossi

2' OS. beschuppt oder mit Haarflecken geziert. Die ganze O.- u. US. dicht greis u. gelbfleckig beschuppt, Rüssel lang u. dünn, oben mit feinem MKiel, Hsch. quadratisch. 2,5–3,8 mm. – (B. pallidicornis Boh., parvula Boh.) – T. 162, Fg. 18.

Bei Metz, Böhmen

scolopacea Germ.

1' Käfer grün, blau oder anders metallisch gefärbt.

9'' Körper langgestreckt u. sehr schmal, grün oder blau.

10'' Fld. mit staubförmigen, weissen Härchen in den feinen Punkten der Zwischenräume, Hsch. nach vorne schwach verengt. Hsch. dicht u. ziemlich kräftig punktiert, Fld. wenig länger als doppelt so lang wie zusammen breit; Zwischenraumreihe deutlich. 4 mm. – ( B. violacea Gyll.)

Rheinprovinz, Hessen, Böhmen, selten

angusta Bris.

10' Fld. ohne Spur einer staubartigen Behaarung in den Zwischenräumen, da die Punkte derselben fast fehlen. Hsch. nach vorne stärker verengt, sehr fein, wenig dicht punktiert, Fld. fein gestreift. OS. grasgrün, selten blau: a. sicula Boh., oder goldenkupferig: a. nitidula Bris. Der Rüssel ist in der Regel kupferfarbig. 3–4 mm. – T. 162, Fg. 19.

Auf Kruziferen: Diplotaxis, Brassica, Erysimum; auch in Rotkohlstengeln u. auf Reseda

cuprirostris Fbr.

9' Körper oval oder elliptisch, Fld. kaum ganz 2mal so lang als zusammen breit.

11'' SStücke des Hsch. auf der US. sehr grob punktiert, die Punktur wenigstens in grobe Längsrunzeln verflossen. Zwischenräume der FldStreifen nur sehr fein, reihig punktiert.

12'' Fld. lang eiförmig, hinter den Schultern beträchtlich gerundet erweitert, Schulterbeulen undeutlich, Hsch. schmal, spärlich, mehr weniger fein punktiert. 3,5–4 mm. – T. 162, Fg. 20.

Auf Nasturtium silvestre, Roripa amphibia u. Lepidium latifolium.

lepidii Germ.

12' Fld. lang oval, vor der Mitte nur sehr wenig erweitert, Schulterbeulen vortretend, glänzend, HBr. an den S. dicht u. stark, aber nicht grubig vertieft.

[185] 13'' Fld. mit feinen, an den S. fast erlöschenden Streifen, Hsch. jederseits an der Basis unfern der HWinkel mit feinen punktierten Längsflecken, die Punktur zum Teile länglich. Hsch. fein ungleich punktiert, mit punktfreier MLinie, Zwischenräume der FldStreifen sehr fein 1reihig punktiert: (Stammform), oder glatt: v. chloris F. 3,5–4 mm. – (B. chlorodia Boh.)

Auf Kruziferen, besonders Brassica napus, auch in den Wurzeln von Reseda lutea

coerulescens Scop.

13' Fld. mit starken, tief eingerissenen, an den S. etwas feineren, aber vollständigen Streifen, Hsch. zur Basis nicht verengt, stark punktiert, die Punkte länglich, mässig dicht gestellt, in der Mitte mit schmaler, verkürzter oder fehlender punktfreier MLinie, an den S. gegen die Basis zu viel feiner punktiert. Der B. coerulescens ähnlich, aber viel breiter gebaut. 3,5–4 mm.

Auf Isatis tinctoria, einmal bei Nassau gefunden

fallax Bris.

11' SStücke des Hsch. auf ihrer US. einfach punktiert, die Punkte rund, nicht in grobe Längsrunzeln verflossen. Hsch. dicht punktiert.

14'' Zwischenräume der Punktstreifen auf den Fld. mit sehr deutlicher, meist kräftiger u. oft doppelter, konfuser Punktreihe. Fld. länglichoval, Hsch. dicht punktiert. Grün oder blaugrün, glänzend, Hsch. deutlich schmäler als die Fld., an den S. kaum gerundet, mässig fein u. dicht punktiert, Fld. in den Zwischenräumen fein punktiert. Stücke mit deutlicher, punktfreier MLinie des Hsch. sind: a. virescens Brull. (cribricollis Rche.) 4–4,5 mm. – (B. abrotani Germ., punctata Gyll.)

Auf Reseda lutea

picicornis Mrsh.

14' Zwischenraum der FldStreifen äusserst fein, oft wenig deutlich punktuliert, Fld. eiförmig, oder kurz eiförmig, nach hinten stark verengt. Hsch. mehr weniger fein punktiert.

15'' Hsch. gleichmässig dicht punktiert, nach vorne konisch verengt, Fld. in den Zwischenräumen nur mit einer sehr feinen, oft nur angedeuteten Punktreihe u. mit äusserst feinen, staubartigen, weissen Härchen darin, ausserdem haben die Zwischenräume einen gewellten Grund oder Spuren von Querrunzeln. 2–3 mm.

Wurde bei Metz gefunden

Villae Commoli

15' Hsch. jederseits an der Basis mit glätterer, feiner punktierter Längsfläche u. undeutlicher, glatter MLinie; Fld. mit breiten, fast glatten Zwischenräumen, ohne Spur von Haarschuppen. 3,5–6 mm. – (B. Luczoti Boh., celtis Gredler.) – T. 162, Fg. 21.

Auf Brassica-Arten, an Rapspflanzen u. in Kohlstrünken, oft häufig.

chlorizans Germ.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1916, S. 184-186.
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