142. Gattung: [233] Cionus Clairv.

Tr. mit 2 ungleichen Klauen, VR. der VBr. mit einem Ausschnitte, OS. dicht behaart, mit verdichteten Haarflecken, hiervon 1–2 samtschwarze Makeln an der Naht, die selten fehlen; Fld. wenig länger als zusammen breit.


Die Arten leben auf Verbascum u. Scrophularia, die Larven verpuppen sich auf den Blättern in einem faserigen, rundlichen, durchsichtigen Gespinste.


1'' Augen auf der St. stark genähert, die St. zwischen den ersteren nicht halb so breit als der Rüssel. OS. dicht u. fein tomentartig behaart; Fld. mit den normalen 2 schwarzen, manchmal reduzierten, sehr selten fehlenden Nahtmakeln, hiervon steht die vordere vor der Mitte, die andere vor der Spitze, die vordere niemals nach vorne verbreitert.

2'' OS. nur mit niederliegender Behaarung.

3'' Der schwarze vordere Nahtfleck nimmt bloss den ersten, um die Makel erweiterten Zwischenraum in Anspruch, der zweite ist daselbst infolge der Ausweitung verschmälert, aber deutlich vom ersten getrennt.

4'' Hsch. dicht gelb tomentiert, längs der Mitte mit breiter, schwarzer, kahl erscheinender (am Grunde aber fein schwarz behaarter) Längsbinde. Die S. der VBr. u. die Episternen der M.- u. HBr. dicht gelb tomentiert, die übrige US. schwarz, mit spärlichen, greisen Härchen dazwischen. Schwarz u. fein schwarz be haart, dazwischen mit einzelnen unauffälligen, feinen greisen Härchen durchsetzt, die den schwarzen UGrund nicht beeinträchtigen, die abwechselnden etwas höheren Zwischenräume schwarz u. greis gegittert, die 2 schwarzen Suturalmakeln rund, die vordere hinten, die hintere vorne gelb gesäumt. 3,5–4 mm. – (C. verbasci F.) – T. 165, Fg. 5.

Auf Scrophularia nodosa u. aquatica, häufig

tuberculosus Scopoli

4' Hsch. weiss oder gelb behaart, höchstens mit ganz schmaler, schwarzer Längsbinde, oder mit makelartigen, dunklen Flecken. Die ganzen STeile der V.- u. HBr. im weiten Umfange nicht gelb oder weiss behaart oder beschuppt.

5'' Die vordere schwarze Suturalmakel ist hinten abgestutzt oder ausgerandet, dahinter mit einem prononcierten hellen Haarflecken, die hintere mehr rundlich u. vorne u. hinten hell gesäumt. Die Fld. vorherrschend dunkel oder schwarz behaart, dazwischen mit dünnen, hellen Härchen unauffällig besetzt, die abwechselnden, etwas höheren Zwischenräume schwarz oder greis, oder schwarz u. gelblich gegittert, am 3. Zwischenräume mit kleiner, schwarzer Basalmakel. Hsch. ganz (selten mit schmaler, dunkler MLinie) u. die ganze Br. dicht weiss oder gelb tomentiert, Bauch vorherrschend fein schwarz behaart, die hinteren Sternite mit helleren Haarflecken. 4–5 mm. – T. 165, Fg. 6.

Auf Scrophularia aquatica, sehr häufig

scrophulariae Lin.

5' Der vordere schwarze Nahtflecken ist rund oder elliptisch, selten aus 2 Tüpfelchen bestehend, oder ganz fehlend, dahinter ohne prononcierten, [233] hellen Saumflecken, oder dieser hat die Färbung der helleren Grundbehaarung, die geraden, flachen Zwischenräume sehr selten mit schwarzer Grundbehaarung.

6'' Die vordere Hälfte des Rüssels beim Q1 glatt u. glänzend u. auch in der VAnsicht verengt, beim S normal rauh punktiert. Körper schwarz, manchmal die Fld. dunkelbraun, die helle Grundbehaarung ist gelblich graugrün, spärlich auf den flachen Zwischenräumen u. die Gitterflecken auf den ungeraden Zwischenräumen reichen bis zur Basis; seltener ist die helle Grundbehaarung dichter gestellt, sowie auf den ungeraden, schwarz gegitterten Zwischenräumen die hellen Flecken; im letzteren Falle erreichen die inneren Gitterflecken nicht ganz die Basis, oder die dunkeln Flecken sind reduziert. 3–3,8 mm.

Auf Scrophularia nodosa, häufig

hortulanus Geoffr.

6' Der Rüssel ist beim S u. Q, manchmal mit Ausnahme des SpitzenR. überall rauh punktiert, von vorne gesehen gleich breit oder zur Spitze ein wenig angeschwollen.

7'' Rüssel beim Q kaum die Mitte der HBr. erreichend, die F. beim S fast im 1. Drittel, beim Q etwas vor der Mitte des Rüssels eingefügt, das Klauengld. der VTr. beim S höchstens so lang als die vorhergehenden Gld., die Klauen kurz, wenig länger als das Klauengld., an der Spitze breit, wenig in ihrer Länge verschieden. Kleinere, mehr gefleckte Art, dem C. hortulanus täuschend ähnlich u. im S Geschlechte ziemlich schwer zu erkennen, beim Q durch den rauh skulptierten Rüssel verschieden. Die FBasis u. die Tr. sind gelbrot, bei v. nigritarsis Reitt aber schwarz; bei der letzteren Form ist auch die dunkelfleckige Behaarung ausgedehnter u. besser von der hellen begrenzt. 4 mm. – ( C. similis Gemm.) – T. 165, Fg. 7.

Auf Verbascum thapsus u. thapsiforme, häufig; die Larven in den Blüten u. dem Samen

thapsi F., Gyll.

7' Rüssel lang u. ziemlich dick, beim Q fast den HR. der HBr. erreichend, die F. beim Q in der Mitte, beim S wenig vor der Mitte des Rüssels eingefügt, das Klauengld. der VTr. des S etwas länger als die restlichen Gld., die Klauen beträchtlich länger als bei der vorigen Art, viel länger als das Klauengld., an der Spitze breit, von sehr ungleicher Länge. – Hierher unsere grösste Art. O.- u. US. gleichmässig sehr dicht gelblich behaart, die Punktur der Streifen u. die Zwischenräume durch sie verdeckt, die Härchen zugespitzt, anliegend, dazwischen am Absturze meist einzelne etwas weniger anliegend, die schwarzen Makeln auf den ungeraden, kaum höheren Zwischenräumen spärlich gestellt u. auf dem vorderen Drittel meistens ganz fehlend. 4,5–5 mm. – (C. Clairvillei Boh.) – T. 165, Fg. 8.

Auf Verbascum, bei uns überall, aber viel seltener als die vorigen.

Olivieri Rosensch.

3' Die vordere schwarze Nahtmakel rund u. grösser, sie nimmt die ersten 2 Zwischenräume der Streifen in Anspruch, indem die Erweiterung des 1. bis zum 2. Streifen reicht.

Körper sehr dunkel rostbraun, oben u. unten greis, wenig dicht, auf den Fld. braun u. weiss fleckig behaart, die Flecken schlecht begrenzt, gegen die S. zu oft undeutlicher werdend; die S. der M.- u. HBr., sowie 1 kleiner SFlecken am vorderen Teile der Fld. viel dichter u. heller [234] gelb behaart. Dem C. thapsi ähnlich, aber durch die grosse vordere, schwarze Samtmakel, den hellen SFlecken vor der Mitte der Fld. u. länglichere Körperform verschieden. 4 mm.

Im Allergebiet, selten

longicollis Bris.

2' Fld. mit doppelter Behaarung; mit einer anliegenden dichten Grundbehaarung u. dazwischen mit längeren, gerade abstehenden borstenartigen Haaren. Körper gleichmässig mit gelber, grauer oder grünlichgelber anliegender Behaarung, Fld. ausser den 2 schwarzen Nahtmakeln, wovon die hintere in seltenen Fällen fehlt, ohne ausgesprochene schwarze Flecken; B. meistens rotbraun. 3,5–4 mm.

Nicht häufig; fehlt im nördlichen Deutschl. Die Larve miniert auf den Blättern von Verbascum pulverulentum

olens Fabr.

1' Die St. zwischen den Augen fast so breit als der Rüssel. OS. dicht weisslich, auf der hinteren Hälfte dicht kleinfleckig weiss u. schwärzlich behaart, die samtschwarzen Nahtflecken gross, der hintere rund, der vordere quer u. breit u. nach vorne bis zur Naht erweitert, die SR. dieser Makel u. die Spitze des Sch. weisslich gefleckt, aussen wird die grosse Makel von einer verschwommenen, breiten, weissen Beschuppung gesäumt; der 3. Zwischenraum an der Basis mit höherem schwarzen Flecken. Oft ist die grössere vordere an die Basis reichende Makel in viele schwarze Fleckchen aufgelöst. 2,5–3 mm. – (C. blattariae F.) – T. 165, Fg. 9.

Auf Verbascum blattaria u. Scrophularia nodosa, in ganz Deutschl., nicht selten

alauda Hrbst.

Fußnoten

1 Der Rüssel ist beim Q etwas länger u. die F. sind in der Mitte, beim S kürzer u. die F. vor der Mitte eingelenkt.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1916, S. 235.
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