Fischer, Georg

[511] Fischer, Georg, zu Hannover, geb. daselbst 6. Februar 1836, studierte 1855 bis 59 in Gröttingen, war dann 2 Jahre lang unter Baum Assistent der chirurg. Klinik daselbst, liess sich nach einer Studienreise 1862 als Arzt in Hannover nieder, übernahm in den nächsten Jahren das chirurg. Referat für Schmidt's Jahrbb. und andere Zeitschriften, machte 1870 freiwillig den deutsch-französ. Krieg mit, war als Assistent von Stromeyer in Floing und Versailles thätig und erhielt 1880 als Oberarzt die Leitung der chir. Abteilung des Stadtkrankenhauses in Hannover-Linden. Er veranlasste in demselben verschiedene Reformen, u.a. die Einführung von Schwestern zur Krankenpflege, die Trennung der Geisteskranken und der syphilit. Mädchen von der chir. Abteilung u.s.w. Litterar. Arbeiten: Zu den in der älteren Quelle (VI, 777) genannten sind hinzugekommen: »Die Oesophagotomie bei Fremdkörpern Nachtrag« (D. Ztschr. f. Ch. XXVII, 1888) – »Oesophagotomie und Pleuraschnitt wegen eines Fremdkörpers. 120 Oesophagotomien« (Ib. XXIX, 1889) – »Angio-Fibrom der Zunge. Zur Nephrectomie bei Geschwülsten der Kinder. Cystadenom der Vorhaut. Zur Fussresection nach Wladimirow-Mikulicz« (Ib. XXIX, 1889) – »Complicirte Luxation des Akromialendes des Schlüsselbeins nach oben. Complicirte Diastase der Schambeinsymphyse beim Kinde. Umwandlung einer Luxatio pubica in eine Luxatio ischiadica. Angeborene Verengerung des Darms mit Incarceration durch Achsendrehung. Göttinger Studenten und Marchetti« (Ib. XXXI, 1891) – »Über Echinococcus in Gelenken« (Ib. XXXII, 1891) – »Über Stichverletzungen des Hüftgelenks. Depression am Thorax nach Fracturen des 1. bis 5. Rippenknorpels«[511] (Ib.) – »Exstirpation einer Halsrippe wegen Drucks auf den Plexus brachialis« (Ib. XXXIII, 1892) – »Theodor Billroth, Nachruf« (Hannoverscher Courier, 13. Februar 1894 Abendbl.) – »Definitive Heilung eines Kehlkopfkrebses nach partieller Exstirpation des Kehlkopfes« (D. Zeitschr. f. Chir. XXXVIII, 1894) – »Zur Tracheotomie bei Diphtherie« (Ib. XXXIX, 1894) – »Briefe von Theodor Billroth« (Hannover 1895, 5. Aufl. 1899). Dazu Schriften über Musik.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 511-512.
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