[738] Hiller, Arnold, zu Breslau, geb. 22. Dezember 1847 zu Seehausen in der Altmark als jüngster Sohn des Kreisphysikus und Sanitätsrats H., war Zögling des med.-chir. Friedrich Wilhelms-Instituts zu Berlin, Schüler von Virchow und Traube, später Leyden, wurde 1871 Doktor, war 1880 bis 82 Assistent an Leyden's Klinik zu Berlin, habilitierte sich daselbst 1883 für innere Medizin, wurde als Stabs- und Bataillonsarzt nach Breslau versetzt und habilitierte sich 1884 als Privatdozent für innere Medizin an der dortigen Universität. 1890 nahm er seinen Abschied als Militärarzt, wurde jedoch 1898 als Oberstabsarzt z. D. und Vorstand der[738] Sammlungen an die Kaiser Wilhelms-Akademie in Berlin berufen. Er veröffentlichte bald nach Beendigung seiner Universitätsstudien eine Reihe kritischer u. experimenteller Arbeiten zur Bakterienfrage und über Fäulnis, polemisierte (1874 bis 78) gegen die damals üblichen Methoden der Erforschung pathogener Organismen, veröffentlichte 1879: »Die Lehre von der Fäulniss« (Berlin) und seit 1880 mehrere Arbeiten klin.-med. Inhalts in den Charité-Annalen und der Zeitschrift für klin. Medizin. Bemerkenswert ist eine grössere Arbeit: »Über Lungensyphilis und syphilitische Phthisis« (Charité-Annalen, 1884, m. 2 Taff.). Von seinen in Breslau veröffentlichten Arbeiten haben namentlich seine Untersuchungen über die Aetiologie, Pathogenese u. Therapie des Hitzschlages, über porös-wasserdichte Kleidung, ferner über Darmdesinfektion, über künstliche Ernährung und über Fieber grössere Beachtung gefunden.