Hiller von Gärtringen

[338] Hiller von Gärtringen, 1) Johann August Fried ri ch, Freiherr, preuß. General, geb. 11. Nov. 1772 in Magdeburg, gest. 18. Jan. 1856 in Berlin, trat in preußische Dienste, machte die Feldzüge in Holland und am Rhein mit, wurde 1806 in Hameln gefangen, nahm 1812 als Major und Adjutant Grawerts, dann Yorcks am Krieg in Rußland teil, führte 1813 als Brigadekommandeur den Vortrab des Yorckschen Armeekorps und trug wesentlich zur Entscheidung des Treffens bei Möckern bei, wo er verwundet wurde. 1814 befehligte er als Oberst die Infanterie der Avantgarde unter dem Prinzen Wilhelm von Preußen und 1815 die 16. Brigade, an deren Spitze er in der Schlacht bei Waterloo das Dorf Planchenois nahm. wurde Generalmajor und Kommandant von Stettin, kam 1817 als Divisionskommandeur nach Posen und 1826 nach Breslau, wurde dann Generalleutnant und verließ als General 1836 den aktiven Dienst.

2) Wilhelm, Freiherr, preuß. General, Sohn des vorigen, geb. 28. Aug. 1809 in Pasewalk, gest. 3. Juli 1866, trat 1826 in die preußische Armee, machte 1842–44 die Kämpfe im Kaukasus mit, wurde 1846 Flügeladjutant des Königs, 1856 Kommandeur des 1. Garderegiments, 1859 Generalmajor. Im Kriege von 1866 befehligte er die 1. Gardedivision, siegte 28. Juni bei Burkersdorf und entschied durch die Eroberung von Chlum und Rosberitz 3. Juli den Sieg von Königgrätz, fiel aber beim Vorstoß der Österreicher, von einer Granate getroffen. – Zu Ehren beider Generale erhielt 1889 das 4. Posensche Infanterieregiment Nr. 59 den Namen H. v. G.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 338.
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