[1382] Ried, Franz Jordan von, zu Jena, geb. 11. Febr. 1810 zu Kempten, studierte seit 1828 in Erlangen, Würzburg und München, war an ersterer Univ. besonders Schüler Mich. Jaeger's und wurde 1832 promoviert. 1833 bis 35 Assistent zuerst der med., dann der chir. Klinik bei Mich. Jaeger, hielt er sich 1836 einige Monate in Berlin auf, vertrat 1837 bis 38 seinen erkrankten Lehrer Jaeger in dessen Klinik, habilitierte sich, nachdem Stromeyer die Professur des 1838 verstorbenen Jaeger erhalten hatte, 1839 und hielt Vorlesungen auf verschiedenen Gebieten der Medizin. 1840 bereiste er mit einem Regierungsstipendium Frankreich, war dann wieder 5 Jahre lang in Erlangen als Assistent von Stromeyer und Heyfelder thätig, bis er 1846 als ord. Prof. der Chir. nach Jena berufen wurde. Hier wirkte er mit seinem Freunde Siebert, dem med. Kliniker, zunächst für Verbesserung der Krankenhäuser. 1847 erschien sein Hauptwerk: »Die Resectionen der Knochen« (Nürnberg), später folgten andere Publikationen. Eine Reihe von Berufungen lehnte er ab, so nach Greifswald (1849), nach Marburg (1850), nach Würzburg (1853), nach Kiel (1854), um sich seinem Wirkungskreise zu erhalten. Bis 1884 (also 38 Jahre lang) leitete er die chir. Klinik, wurde 1853 Hofrat, 1858 Geh. Hofrat, erhielt 1882 das Ehrenbürgerrecht von Jena, wurde 1890 Grossh. Sächs. Wirkl. Geh. Rat und Exz., 1892 bei seinem 60jähr. Doktorjubiläum geadelt und starb als Veteran der Deutschen Chirurgen 11. Juni[1382] 1895. Er war ein ausgezeichneter Operateur und hat sich um die Pflege der Resektionen und plast. Operationen ein grosses Verdienst erworben.