Vogel, Julius

[1780] Vogel, Julius, hervorrag. Patholog, geb. 25. Juni 1814 zu Wunsiedel, studierte und promovierte 1838 in München mit der Abhandlung: »Prodromus disquisitionis sputorum in variis morbis excretorum continens sputorum elementa chemica et microscopica«, habilitierte sich 1840 in Göttingen, wurde 1842 Prof. e. o. und Mitdirektor des von Rud. Wagner errichteten physiol. Instituts, nahm 1846 eine ord. Professur in Giessen an und erhielt 1855 die mit dem Direktorium der inneren Klinik verbundene Professur der[1780] spez. Pathol. und Ther. in Halle. 1861 gab er die Klinik auf und erhielt für dieselbe einen Nachf. in Th. Weber. Er selbst beschränkte sich hauptsächlich auf die allgem. Pathol. und pathol. Anat. Später wurde er durch Kränklichkeit genötigt, auch das Lehramt in der pathol. Anat. an Ackermann abzutreten. Er starb als Senior der med. Fakultät zu Halle 7. Nov. 1880 an den Folgen eines Herzleidens; die Obduktion ergab Ruptura cordis. V. gehörte Ende des 4. und im 5. Dezennium des 19. Jahrh. zu den hervorragendsten Vertretern der deutschen Med. auf dem Gebiete der pathol. Anat. und allgem. Pathol. Seine bedeutendste Arbeit ist sein Beitrag im 1. Bd. von Virchow's »Handb. der spez. Pathol. und Therapie« (Erlangen 1854), betitelt: »Die Störungen der Blutmischung«. Besonders bekannt ist er in der wissenschaftl. Welt durch seine zusammen mit Neubauer herausgegebene vortreffliche: »Anleitung der qualit. u. quantit. Analyse des Harns« (3. Aufl., Wiesbaden 1858; 7. Aufl. 1876). Andere Schriften V.'s sind im älteren Lexikon zusammengestellt. In späteren Jahren verfasste V. mehrfach populäre Schriften. Seine bekannteste nach dieser Richtung hin ist die die Banting-Kur darstellende Arbeit, betitelt: »Corpulenz. Ihre Ursachen, Verhütung und Heilung durch einfache diätetische Mittel etc.« (Wien 1865; 17. Aufl. Berlin 1879). Auch war V. seit 1840 Mitredakteur von Haeser's Archiv, Referent für Canstatt's Jahresber. über Histologie seit 1841.