Vogel von Vogelstein

[214] Vogel von Vogelstein, Karl Christian, Maler, Sohn des Malers Christian Lebrecht Vogel (s. d. 10), geb. 26. Juni 1788 zu Wildenfels im Erzgebirge, gest. 4. März 1868 in München, erhielt den ersten Unterricht von seinem Vater, besuchte seit 1804 die Akademie in Dresden, war 1808–12 in Petersburg tätig und reiste 1813 nach Italien, wo er sich an die Nazarener anschloß und später zur katholischen Kirche übertrat. 1820 ward er zum Professor an der Akademie in Dresden und 1824 zum Hofmaler ernannt und malte dort zahlreiche Bildnisse, von denen sich fünf in der Dresdener Galerie befinden. Von seinen größern Werken sind die Deckengemälde im Speisesaal des königlichen Schlosses zu Pillnitz und die Fresken in der Kapelle daselbst zu nennen. Andre Altarwerke von ihm befinden sich im Dom zu Naumburg, in der Pfarrkirche zu Wolmar in Livland und in St. Petersburg. 1842 ging V. wieder nach Italien und führte dort eine Komposition aus Dantes »Göttlicher Komödie« aus, die der Großherzog von Toskana für den Palazzo Pitti ankaufte. Nach seiner Rückkehr nach Dresden malte V. noch zwei Szenen aus Dante und zwölf Szenen aus Goethes »Faust« (in der Dresdener Galerie) und Altarwerke für die katholische Kirche in Leipzig und die Hofkirche in Dresden. Seine reiche Sammlung von Bildnissen hervorragender Zeit-, besonders Kunstgenossen, größtenteils von ihm selbst nach dem Leben gezeichnet, ward vom König von Sachsen angekauft. 1831 erhielt er als V. den sächsischen Adel. 1853 aus der Dresdener Akademie ausgetreten, nahm er seinen Wohnsitz in München.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 214.
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