προ-τίθημι

[792] προ-τίθημι (s. τίϑημι), 1) vorstellen, vorlegen, vorsetzen, z. B. Essen, zum Verzehren, κυσὶν προὔϑηκεν, Il. 24, 409; Hes. Th. 537; daher auch δαῖτά τινι προϑεῖναι, Her. 1, 207; ξείνια , 7, 29; u. med., τραπέζας προτίϑεντο, sie stellten Tische vor sich hin, Od. 1, 112; δεῖπνον, Her. 4, 26; vgl. Soph. Ἀτρέα προϑέντ' ἀδελφῷ δεῖπνον οἰκείων τέκνων, Ai. 1273; φορβῆς τοσοῦτον, ὡς ἄγος, μόνον προϑείς, Ant. 771; vgl. Eur. El. 896 Alc. 752; τὴν ἀσπίδα τοῦ κειμένου προϑέμενος, seinen Schild zum Schutz vorsetzend, Plut. Timol. 4; – ein Ziel vorsetzen, vorstecken, σκοπόν, Pol. 7, 8, 9; auch med., Plut. Dion et Brut. 3; Strafe, Belohnung wofür aussetzen, οἱ νόμοι τὰ ἔσχατα ἐπιτίμια προτεϑείκασι, Dem. 34, 37; στέφανον, Thuc. 2, 46; so auch ἅμιλλαν σὺ προὔϑηκας λόγων, Eur. Med. 546; ἆϑλα, Xen. Cyr. 1, 6, 18; übh. festsetzen, bestimmen, οὖρον, Her. 1, 32. 74; νόμον, Eur. Hipp. 1046; παραδείγματα προϑεὶς ταῠτα, als Beispiel aufstellend, Plat. Soph. 226 c; πονηρίας ἀγῶνα, Phaed. 90 b; τοῠ προτεϑέντος ἀνϑρώποις ὑπὸ ϑεῶν ἀρίστου βίου, Tim. 90 d; ἄπορον αἵρεσιν προτίϑης, Theaet. 196 c; Folgde; σκοπὸν προέϑηκε κάλλιστον ἐν τῷ ζῆν, Pol. 7, 8, 9; – med. sich vorsetzen, ϑνητοὺς δ' ἐν οἴκτῳ προϑέμενος, Aesch. Prom. 239; ὅπερ νῠν προὐϑέμεϑα, Plat. Phaedr. 259 d; u. c. inf., ὅπερ τὸ ὕστερον προὐϑέμεϑα σκέψασϑαι, was wir uns zu betrachten vornahmen, Rep. I, 352 d. – 2) öffentlich aussetzen, ausstellen; im med. bei Her., ποτήρια χρύσεα προϑεῖτο, 3, 148; auch übtr., πένϑος μέγα προεϑήκαντο, 6, 21, sie trugen große Trauer zu Schau; u. so eine Leiche zur Schau stellen, Eur. Alc. 667; Thuc. 2, 34; Lys. 12, 18; Plat. Phaed. 115 e; D. Cass. 58, 2. – Waaren ausstellen zum Verkauf, τὴν ἀρετὴν ὤνιον ὥςπερ ἐξ ἀγορᾶς προϑεῖναι, Luc. Nigr. 25. – Ueberh. öffentlich bekannt machen, auch eine Sache zum Berathen od. Abstimmen vortragen, eine Ansicht darlegen, προϑεῖναι πρῆγμα, λόγον, Her. 1, 206. 8, 59; auch c. inf., προϑεῖναι λέγειν, ἐκλέξασϑαι, 3, 38. 9, 27; Aesch. 2, 65; οὐ προὐτέϑη σφίσι λόγος, Xen. Hell. 1, 7, 5; vgl. Soph. ἥντιν' αἰτίαν προϑείς, Ai. 1030, προϑήσειν πένϑος οἰκεῖον στένειν, Ant. 1234; νεωτέρῳ τῳ τοῠτο βαστάζειν πρόϑες, lege es einem Jüngern zu tragen auf, ib. 246, vgl. Trach. 1038; u. im med., ὅτι σύγκλητον τήνδε γερόντων προὔϑετο λέσχην, Ant. 160, daß er öffentlich die Versammlung einsetzte od. berief; προτίϑεσϑαί τινι ἔχϑραν, μῆνιν, πόλεμον, Einem Feindschaft, Haß, Krieg erklären, Her. 4, 65. 8, 229 (v. l. προςτίϑεσϑαι); Thuc. 8, 68; aber εὐλάβειαν τῶνδε προὐϑέμην ist = ich hütete mich, Soph. El. 1326. – 3) voransetzen, voranstellen; ὅτι χρὴ προτιϑέναι παντὸς τοῦ λόγου τὸ πεφυκὸς προοίμιον ἑκάστοις, Plat. Legg. IV, 723 c, vgl. Soph. 257 b; u. med., προϑέμενοι τοὺς γροσφομάχους, Pol. 1, 33, 9; vorziehen, πάρος τοὐμοῠ πόϑου προὔϑεντο τὴν τυραννίδα, Soph. O. C. 419; τί τινος, Her. 3, 53; u. c. inf., 9, 27; ἡμᾶς προϑήσει χρημάτων, Eur. Med. 963; ἡδονὴν προϑέντες ἀντὶ τοῦ καλοῦ, Hipp. 382.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 792.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:

Buchempfehlung

Anselm von Canterbury

Warum Gott Mensch geworden

Warum Gott Mensch geworden

Anselm vertritt die Satisfaktionslehre, nach der der Tod Jesu ein nötiges Opfer war, um Gottes Ehrverletzung durch den Sündenfall des Menschen zu sühnen. Nur Gott selbst war groß genug, das Opfer den menschlichen Sündenfall überwiegen zu lassen, daher musste Gott Mensch werden und sündenlos sterben.

86 Seiten, 5.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.

428 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon