προ-φέρω

[796] προ-φέρω (s. φέρω), vorwärts tragen, fortführen; αἴϑε μ' ἀναρπάξασα ϑύελλα οἴχοιτο προφέρουσα, Od. 20, 64, vgl. Il. 6, 346; – hervortragen, vor Einem hintragen, zubringen, darbringen, Hom., der nur praes. u. imperf. hat: ὡς δ' ὄρνις ἀπτῆσι νεοσσοῖσι προφέρῃσιν μάστακα, Il. 9, 323; αἴ κε νέκυν περ Ἀχιλλῆϊ προφέρωμεν, 17, 121; auch οὐκ ἄν σφιν ὀνείδεά τε προφέροις, Il. 2, 251, Schmähworte vorbringen gegen sie; daher μή μοι δῶρ' ἐρατὰ πρόφερε χρυσέης Ἀφροδίτης, wirf mir nicht die Gaben der Aphrodite vor, 3, 64; u. so übh. im Reden vorbringen, vortragen, erwähnen, Αἴγιναν προφέρει στόμα πάτραν, Aegina bringt ihr Mund als ihr Vaterland vor, Pind. I. 4, 43; δόμοισι προὐνεχϑέντος ἐν χρηστηρίοις, Aesch. Ag. 938, vgl. 194; τίν' αὐδὰν τάνδε προφέρεις νέαν, Eur. Suppl. 600; μῠϑον, Med. 189, so von der Pythia. mit folgdm acc. c. inf., Her. 5, 63; bes. auch Einem Etwas, vorwerfen, vorrücken, τινί τι, 1, 3. 4, 151; vgl. ὅςτις ἄνϑρωπος ὢν ἀνϑρώπῳ τύχην προφέρει, Dem. 18. 252, ἑκάστῳ τὰς ἰδίας συμφοράς, neben ὀνειδίζειν, 22, 62; u. med., Pol. 5, 11, 2; τἀναντία ἀεὶ προφέρειν ἐν τοῖς λόγοις, Plat. Soph. 259 d, auch im med., οὗ ἕνεκα ταῦτα προηνεγκάμεϑα εἰς τὸ μέσον, Phil. 57 a; μὴ προφέρετε τὴν τότε γενομένην ξυνωμοσίαν, führt nicht an, Thuc. 3, 64, πολλὰς δικαιώσεις προενεγκόντων [796] ἀλλήλοις, 5, 17; Xen. u. Folgende; auch = aussprechen, προφέρεται κατ' ὀξεῖαν τάσιν, Ath. II, 53 a; – hervortragen, sichtbar werden lassen, zeigen, μένος, Muth zeigen, beweisen, Il. 10, 479; ἔριδα, Wetteifer zeigen, einen Wettkampf anstellen, Od. 6, 92; u. eben so im, med., ὅστις ξεινοδόκῳ ἔριδα προφέρηται ἀέϑλων, dem Wirthe einen Wettkampf entgegenbringen, antragen, sich mit ihm in einen Wettkampf einlassen, Od. 8, 210, vgl. Il. 3, 7; εἰς μέσον, Plat. Legg. XI, 936 a; u. med. erwähnen, vorbringen, ἀναμνήσεως χάριν προηνεγκάμεϑα, Pol. 4, 66, 10; Sp. – Pass., γέλως προοῖσται, Luc. Paras. 2. – Vorwärts, weiterbringen, fördern, ὁδοῠ, ἔργου, beim Gehen, bei der Arbeit förderlich sein, gleichsam φέρειν πρόσω ὁδοῠ, ἔργου, Hes. O. 581; ἐν πάντα νόμον εὐϑύγλωσσος ἀνὴρ προφέρει, Pind. P. 2, 86, er ist förderlich, wie Thuc. 1, 93, καὶ αὐτοὺς ναυτικοὺς γεγενημένους μέγα προφέρειν ἐς τὸ κτήσασϑαι δύναμιν; pass. zunehmen, gedeihen, Sp., wie Plut. – Übertreffen, Vorzüge haben, τινός τινι, vor Einem in Etwas, εἴρια καλλονῇ τε προφέροντα καὶ ἀρετῇ τῶν ἀπὸ τῶν ὀΐων, an Güte u. Schönheit Vorzüge habend vor der Schaafwolle, diese übertreffend, Her. 3, 106; πλούτῳ καὶ εἴδεϊ προφέρων Ἀϑηναίων, an Reichthum u. Schönheit alle Athener übertreffend, 6, 127; εὐψυχίᾳ οὐδέν, Thuc. 2, 89; auch τινὸς εἴς τι, wie προφέρω σου εἰς εὐτυχίαν Eur. Med. 1088.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 796-797.
Lizenz:
Faksimiles:
796 | 797
Kategorien:

Buchempfehlung

Lessing, Gotthold Ephraim

Philotas. Ein Trauerspiel

Philotas. Ein Trauerspiel

Der junge Königssohn Philotas gerät während seines ersten militärischen Einsatzes in Gefangenschaft und befürchtet, dass er als Geisel seinen Vater erpressbar machen wird und der Krieg damit verloren wäre. Als er erfährt, dass umgekehrt auch Polytimet, der Sohn des feindlichen Königs Aridäus, gefangen genommen wurde, nimmt Philotas sich das Leben, um einen Austausch zu verhindern und seinem Vater den Kriegsgewinn zu ermöglichen. Lessing veröffentlichte das Trauerspiel um den unreifen Helden 1759 anonym.

32 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon