Amerlan, Frl. Frieda

[10] *Amerlan, Frl. Frieda, Stiftsdame zu Dahme, geboren in Angermünde den 19. März 1841. Das kleine uckermärkische Städtchen besass damals nur eine Elementarschule, auf deren Unterricht sie hauptsächlich beschränkt blieb. Ausser französischen Stunden bei einem alten Fräulein, welches in ihrer Jugend als Kammerjungfer mit vornehmen Leuten auf Reisen gewesen war, und ausser gelegentlichen Privatstunden bei jungen Kandidaten, die des Examen halber das kleine Landstädtchen aufsuchten, verdankt sie den meisten geistigen Gewinn dem mit den besten Werken ausgestatteten Bücherschranke ihres Vaters. Die erste Anregung zum Aufschreiben und in Druckgeben[10] der kleinen Geschichten, welche sie den Kindern ihrer Schwester erzählte, gab die bekannte Illustrateurin zahlloser Kinderbücher Frl. Luise Thalheim. »Auch in der Folge; bis auf den heutigen Tag, ist mir stets am besten gelungen,« schreibt F. A. an die Herausgeberin, »was ich – mindestens im Geiste – ganz bestimmten Kindern oder jungen Mädchen meiner Bekanntschaft erzähle. Die Vorstellung von einem unbestimmten Leserkreis hat mich niemals zum Schaffen angeregt.« Ehe sie vor wenig Jahren Stiftsdame in Dahme wurde, war ihr Leben in der häuslichen Fürsorge für die Ihrigen hauptsächlich durch praktische Thätigkeit ausgefüllt. Mehrere Jahre war sie Mitarbeiterin an den bei Spemann in Stuttgart erscheinenden Jugendschriften: »Der gute Kamerad« und »Das Kränzchen«.

‒ Alte liebe Lieder. Eine anreg. gesellschaftl. Unterhaltg. f. junge Mädchen im Alter von 14–16 Jahren. 12. (31 u. 243 Kärtchen) Leipzig 1882, Ruhl. In Karton n 2.25

‒ »Am häuslichen Herd«. Praktisches Kochbuch. Mit 8 Farbentafeln, 9 Vollbildern u. vielen, kleineren Original-Illustrationen. 8. (500) Stettin 1897. Paul Niekammer. 6.–

‒ Annemarie. Eine Erzählg. f. Jung u. Alt. 8. (35 m. 2 Bildern.) Berlin 1891, Schorss. n –.25

‒ Aus Urväter Tagen. Altnordisches Götterleben u. Heldentum, der Edda nacherzählt. Mit 7 Vollbildern v. Joh. Gehrts. I. Aufl. 1890, 2. Aufl. 8. (IV, 249) Berlin 1891, H. J. Meidinger. n 3.–, geb. 4.–

‒ Die kleine Heldin. Eine wahre Begebenheit aus dem amerik. Leben. Für Jung und Alt erzählt. – Nummer drei. Eine Erzählg. f. Jung und Alt. 8. (43 m. 3 Bildern.) Ebda. n –.25

‒ »Ersungen!« Eine Erzählg. f. junge Mädchen. 8. (175) Berlin 1886, Eckstein Nachf. n 2.50 geb. n 3.50

‒ Fürs junge fröhliche Mädchenherz. Erzählgn., Märchen u. Gedichte. 1. Aufl. reich illustriert. 8. (235) Berlin 1890, Schorss.

‒ Kindergeschichten f. aufmerksame kl. Zuhörer von 4–7 Jahren. Mit 8 (chromolith.) Bildern v. L. Mühling, 3. Aufl. 4. (IV, 54) Glogau 1882, Flemming. geb. 2.25

‒ Was Grossmutter erzählte, als Schmiede-Wilhelm durchaus nach Amerika wollte. Eine Erzählg. f. Jung und Alt. 8. (46 m. 2 Bildern.) Zur Verteilung an Schulen. Berlin 1891, Schorss. n –.25

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 10-11.
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