Baernreither, Frl. Franziska C.

[31] *Baernreither, Frl. Franziska C., Linz a. d. Donau, geboren am 3. März 1857 zu Linz, ist die Tochter eines Kaufmanns. Mit neun Jahren verfasste sie bereits ihr erstes »geschriebenes« Gedicht, wie sie überhaupt ein früh entwickeltes Kind war. Zuerst durch eine Erzieherin und dann durch einen Dr. phil. unterrichtet, trat sie in ein vorzügliches Institut ihrer Vaterstadt und absolvierte ihre Lernzeit mit bestem Erfolge wie im Fluge. In ihrem siebzehnten Lebensjahre ging sie nach Venedig, wo sie während ihres zweijährigen Aufenthaltes die Malakademie besuchte, Musik-, Sprach- und philosophische Studien trieb, bis sie der plötzliche Tod des Vaters in die Heimat zurückrief. Sie studierte dann in Wien, namentlich unter dem berühmten Darnaut, dem »österreichischen Achenbach«, weiter, vernachlässigte aber auch ihre schriftstellerische Ausbildung nicht. Sieben Jahre nach dem Tode des Vaters wurde ihr auch die einer alten böhmischen Adelsfamilie entstammende Mutter entrissen, und ganz ihren Liebhabereien und Studien hingegeben, lebt sie seitdem in Linz. Novellen und Hauswirtschaftliches erschienen anfänglich unter dem Namen »Erlen«, später unter dem eigenen in einer landwirtschaftlichen Zeitung. Sie wurde korrespondierendes Mitglied des österreichischen Bienenzüchtervereins. »Fürs Haus«, »Christliche Wiener Frauenzeitung«, »Mitteilungen über Landwirtschaft«, »Christlicher Kinderfreund« u.a.m. enthalten viele Beiträge aus der Feder von F. B.

‒ Bonfilia od. gutgemeinte Worte an kathol. Töchter. 12. (270) Einsiedeln 1894, Benziger & Co. 1896. 3. Aufl. geb. in imit. Leder m. Goldschn. n 3.–

‒ Vroni, ein die moderne Ehe behandelnder Rom., soll demnächst erscheinen.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 31.
Lizenz:
Kategorien: