Blacker, Frau Carola

[74] *Blacker, Frau Carola, London, 13 Queensborough Terrace, Kensington Gardens und Freiburg i. B. Karlsplatz 1, wurde am 8. April 1842 in Karlsruhe geboren, wo ihr Vater Direktor des Polytechnikums war. Zu ihren frühesten Erinnerungen gehört die Freude an der Natur. In ihrem 10. Lebensjahre zogen die Eltern nach Freiburg um, wohin sie noch jetzt alljährlich von ihrer neuen Heimat London zurückkehrt. Daselbst besuchte sie, die den ersten, wie auch den späteren Unterricht von ihrer Mutter erhielt, während eines Jahres die Schule der Ursulinerinnen des »schwarzen Klosters«, und, wie sie schreibt, »legte der nahe Verkehr mit Kindern aus dem Volke den Grund zu einer warmen, etwas demokratisch angehauchten Sympathie für die untern Stände.« »Was meiner intellektuellen[74] Erziehung an streng durchgeführtem System abging, ersetzte in reichem Masse der Geist der Freiheit und der Unabhängigkeit des Denkens, der sie durchdrang.« Auf einer Erholungsreise in der Schweiz machte sie die Bekanntschaft ihres zukünftigen Gatten, mit dem sie sich 1864 verband und nach dem in der Nähe von London gelegenen neuen Heim zog. Erst mit dem im Jahre 1886 erfolgten Tode desselben hat sie zu schreiben angefangen. Ihre Arbeiten bestehen in Aufsätzen, hauptsächlich sozialen Inhalts, über Frauenfrage, Shakespeare-Studien, und sind in verschiedenen Zeitschriften erschienen, wie »Nord und Süd«, »Zukunft«, »Deutsche Romanzeitung«, »Shakespeare-Jahrbuch« u.a.m.

‒ Innenschau u. Ausblick. Mit einem Worte der Einführung von Moriz Carriere. 8. (126) Heidelberg 1895, Gg. Weiss. 2.–, geb. 3.20

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 74-75.
Lizenz:
Kategorien: