Crepaz, Frau Adele

[137] *Crepaz, Frau Adele, Wien I, Bauermarkt 14. Als Tochter eines höheren Staatsbeamten, in Brünn den 24. Oktober 1849 geboren, bekundete sie ihre poetische Begabung schon in frühester Jugend. Sie schrieb Gedichte, Novellen, Dramen, Studien und Aphorismen, ohne jedoch mit diesen litterarischen Versuchen in die Öffentlichkeit zu treten. Mit dem Hof- und Gerichtsadvokaten Dr. Giacomo Crepaz vermählt, widmete sie sich mit voller Hingebung ihrem Familienglück; erst, als ein unerbittliches Geschick ihr ihre beiden heissgeliebten Kinder entriss, suchte sie Trost in ihrer litterarischen Begabung. 1884 veröffentlichte Anzengruber in der von ihm damals redigierten Heimat ihre erste Novelle: »Ein Kindeswort«. Bald darauf brachte die »N. III. Zeitung« Novelletten und Studien aus ihrer Feder. Seitdem sind ihre litterarischen Arbeiten in vielen Zeitschriften des In- und Auslandes erschienen. Aufsehen erregte ihre 1892 bei Karl Reissner in Leipzig erschienene Broschüre: »Die Gefahren der Frauen-Emanzipation.« Dieselbe erschien auf Gladstone's Wunsch in englischer Übersetzung in London und New-York und wurde bei der Weltausstellung in Chicago mit Diplom und Medaille ausgezeichnet. Gegenwärtig arbeitet die Verfasserin, welche auch aus dem Französischen, Englischen und Italienischen übersetzt, an einem grösseren Werke, welches der Frau als Mutter gewidmet ist.

‒ Die Gefahren der Frauen-Emanzipation. Ein Beitrag zur Frauenfrage. 8. (55) Leipzig 1892, C. Reissner. n 1.–

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 137.
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