Schmieden, Else

[256] *Schmieden, Else, geb. Robert, Ps. E. Juncker, geboren den 6. November 1841 in Berlin als Tochter des Rittergutsbesitzers Dr. Kobert und verlebte den grössten Teil ihrer Kinderjahre auf dem Gute ihrer Eltern. Von entscheidendem Einfluss auf ihr geistiges Leben war zunächst ihre Mutter. In Berlin genoss sie an der Wangenheimschen höheren Töchterschule den einflussreichen Unterricht des Professors Otto Lange und des Predigers Sydow. 1860 vermählte sie sich mit[256] dem Gerichtsassessor H. Schmieden, dem jetzigen Kammergerichtsrat. In Sorau, wohin seinerzeit ihr Gatte als Staatsanwalt versetzt wurde, veröffentlichte Else unter dem Familiennamen ihrer Mutter im »Daheim« ihre erste Novelle »Die Frau des berühmten Mannes«, später in die Novellen-Sammlung im Zenith aufgenommen. Die Jahre 1867–1876 verlebte sie, ihrem Gatten folgend, in Posen, um dann dauernd nach Berlin zu übersiedeln, wo ihre eigentliche schöpferische Thätigkeit begann und die sensationellen Werke »Lebensrätsel«, »Schleier der Maja«, »Werner Eltze«, »Götterlose Zeiten« entstanden. Neben diesen Romanen, die mit »ihrem Herzblut« geschrieben waren, erschienen eine Reihe von Novellen und Erzählungen, unter denen die preisgekrönte Schrift »Im Schatten des Todes«, »Höhere Harmonie«, »Frühlingsstürme« und »Unter Kosacken« besonders zu erwähnen sind. Am 8. August 1896 erlag Else Schmieden einem Schlaganfall.

Werke s. E. Juncker.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 256-257.
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