Woisky, Frl. Bertha v.

[448] *Woisky, Frl. Bertha v., Berlin, Gitschinerstrasse 102a, geboren am 3. Januar 1831 in Labiau, Ostpreussen, als Tochter eines kleinen Beamten. In beschränkten Verhältnissen aufgewachsen, war Bertha mit ihrer Ausbildung auf sich selbst angewiesen. Die Gaben der Poesie erntete Bertha schon als Kind. Mit 15 Jahren schrieb sie ihre erste Novelle »Wanda«. Dann trat eine lange Pause in ihrem schriftstellerischen Schaffen ein, bis es infolge unglücklicher Liebe neu erwachte. Es entstanden Poesieen, Novellen, Dramen in bunter Reihenfolge, die in der verschiedensten Form den Weg in die Öffentlichkeit fanden, freilich, schwer genug wurde ihr das Schaffen, denn[448] von früh bis abend musste B. v. W., die mittlerweile nach Berlin übersiedelte, die Sticknadel führen, um das liebe Brot zu verdienen, und erst wenn die Nacht ihre Schwingen über die Erde breitete, konnte der Genius der Poesie zu Worte kommen. Es ist ein überaus kämpf- und wenig erfolgreiches Leben, welches die greise Schriftstellerin hinter sich hat. Einzelne ihrer dramatischen Arbeiten fanden auf der Meininger Hofbühne, auf dem Hamburger Thalia-Theater und auf vielen anderen deutschen Bühnen Aufnahme.

‒ Friedrich der Grosse u. d. Mariechen m. d. Goldstück. 12. (96) Mohrungen 1864. E. Rautenberg. –.40

‒ Trotzköpfchen. Lustsp. 8. (50) Berlin 1879, Kühling. 2.50

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 448-449.
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