12. Einweihung des Hauses.

[18] 1. Hier mess' ich ab die dauerhafte Wohnung,

Bequemlich stehe sie, von Butter triefend;

Mögen wir, Wohnung, dich begehn, gesegnet

Mit Kindern, guten, unversehrten Kindern.


2. Hier stehe fest und dauerhaft, o Wohnung,

Reich an Rossen und Rindern, reich an Wohlordnung,

Reich an Nahrung, an Butter und an Milch reich,

Erhebe dich zu großem Wohlergehn!


3. Wohnung, du bist die Halterin, reich an Sängen und Opferduft;

Zu dir komm' unser Kalb und unser Knabe,

Zu dir die Küh' herbeiströmend am Abend.


4. Der Gott der Sonne, Wind, Indra, Brihaspati,

Soll diese Wohnung messen ab wohlkundig;

Wehn sollen feucht von Butter die Maruten

Den Ackerbau soll König Glück anspannen.


5. Die Frau des Maßes, schöne Zufluchtstätte,

Göttin von Göttern angelegt von vorne,

Mit Stroh bekleidete, sei wohlgesinnt uns,

Gib uns mit Mannschaft wohlversehnen Reichtum!


6. Ersteig den Pfeiler mit Gebühr, o Schilfrohr,

Und wehre scharfen Strahles ab die Feinde.

Sei unverletzt, wer wohnt in deinen Räumen;

Leben wir hundert Herbste mit allen Kindern!


7. Zu ihr der junge Knab', zu ihr das Kalb mit allem, was da geht,

Zu ihr die Güss' im Napf, zu ihr kommt man mit Molkenkübeln.


8. Du bring, o Weib, her jenen Napf, den vollen,

Des Rahmes Träufelung gemischt mit Amrit,

Mit Amrita benetze diese Trinker;

Des Opfers Fülle schütze diese Wohnung!


9. Hier dieses Wasser bring' ich her, krankheitlos krankheitscheuchendes;

Im Hause schlag' ich auf den Sitz mit Amrita und Agni.

Quelle:
Atharwaweda. Hannover 1923, S. 18-19.
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