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Der Zehner (in Vers 2) ist Repräsentant einer Schar von zehn Halbgöttern, die den Indra bei seinen Kämpfen begleiten. Der Refrain ist (wie gewöhnlich) nur lose angeknüpft.
1. Welch Rausch, Indra, der stärkste ist,
vom Somatrunk erregteste,
Durch den du niederschlägst den Feind,
den wünschen wir.
2. Durch den du Schutz dem Zehner gabst,
dem eilenden, dem Glanzesherrn,
Dem Allerreger, und dem Meer,
den wünschen wir.
3. Durch den du vorwärtstriebst den Strom,
die grossen Wasser Wagen gleich,
Dass sie auf rechtem Wege gleich,
den wünschen wir.
4. Dies Lob geniess zur Freude dir
wie reines Schmalz, o Schleuderer,
Durch das du alsobald mit Macht
gewachsen bist.
5. Dies Lob, o der du Lieder liebst,
gleich einem Meere schwillt es an;
Durch all die Laben Indra bist
gewachsen du.
6. Der uns als Gott von ferne her
geführt hat zur Genossenschaft,
Wie Hiinmelsdunst dich breitend bist
gewachsen du.
7. Es wuchsen seine Lichter auf,
und in den Armen ihm der Blitz,
Als Erd' und Himmel sonnengleich
er kräftigte.
8. Sobald, o grosser starker Held,
du hundert Büffel aufgezehrt,
Da war's, dass deine Indramacht
sich kräftigte.
9. Den Frevler brennet Indra weg
wie mit der Sonne Strahlenglut;[410]
Wie Feuer, das den Wald verbrennt,
ward kräftig er.
10. Dies regelrechte Andachtslied,
dies neue eilet hin zu dir,
Anbetungsvoll und vielbeliebt,
es ist bereit.
11. Des Opfers gottgefäll'ger Spross
durchläutre stetig seine Kraft,
Durch Indra's Loblied ward er stark;
er steht bereit.
12. Des Freundes Spende dehnt sich aus,
so Indra auch zum Somatrunk,
Gleich wie das Beil in Pressers Hand,
ist sie bereit.
13. Ihm, den die muntre Sängerschar
durch Sprüche recht erheitert hat,
Ihm schwillt wie Butter in dem Mund
des Opfers Werk.
14. Und Indra, dem selbstleuchtenden
hat Lobsang Aditi erzeugt;
Zur Wonne, vielgepriesen ist
des Opfers Werk.
15. Es jauchzten ihm die Priester zu
zur Wonne, zur Verherrlichung,
Nicht widerstrebt sein Füchsepaar
dem Opferwerk.
16. Ob du beim Vischnu, Indra, dich
ob bei dem Trita Aptia,
Bei Maruts dich des Soma's freust
am Indusaft,
17. Ob du in weiter Ferne dich
erfreust, o Held, am Somameer,
Ergötz vor allen dich bei uns
am Indusaft,
18. Magst du des Pressers Beistand sein,
des Opfernden, o tapfrer Held,
An Sängers Spruch erlaben dich
am Indusaft.
19. Zum Heile preiset euren Gott,
den Indra, Indra fort und fort,
Um Opfers Segen zu empfahn,
sie drangen durch.[411]
20. Durch Opfer ihn, der Opfer liebt,
durch Soma ihn, der Soma schlürft,
Durch Lieder stärkten Indra sie;
sie drangen durch.
21. Voll Heil sind seine Führungen,
und reichlich seine Segnungen,
Dem Frommen schenkt er alles Gut;
sie drangen durch.
22. Den Indra hat die Götterschar
zur Vritratödtung ausersehn,
Ihm tönet zu der Sänger Chor
zu hoher Kraft.
23. Den grossen preisen wir mit Macht;
mit Loblied den, der Ruf erhört,
Erheben ihn mit Lieder Schall
zu hoher Kraft.
24. Den Erd' und Himmel nicht umfasst,
die Lüfte nicht, den Blitzenden,
Vor seinem Andrang bebt das All,
und seiner Kraft.
25. Als Indra dich zur Feindesschlacht
die Götter hatten ausersehn,
Da wuchs empor dein Füchsepaar,
das herrliche.
26. Als du den Stromverschliessenden,
den Vritra blitzend schlugst mit Macht,
Da wuchs empor dein Füchsepaar,
das herrliche.
27. Als Vischnu dann durch deine Kraft
der Schritte drei vollendete,
Da wuchs empor dein Füchsepaar,
das herrliche.
28.399 Als dein geliebtes Füchsepaar
an Grösse zunahm Tag für Tag,
Da schmiegten alle Wesen auch
sich eng an dich.
29.400 Als deine Marutscharen dann
um dich, o Indra, scharten sich,
Da schmiegten alle Wesen auch
sich eng an dich.
30.401 Als jene Sonn' am Himmel du
als helles Licht befestigtest,[412]
Da schmiegten alle Wesen auch
sich eng an dich.
31. Dies Preislied bringt, o Indra, dir
der Sänger dar mit frommem Sinn,
Das schwesterlich den Schritten folgt
beim Opferfest.
32. Und wenn in deinem Lieblingssitz
die Melker rauschen im Verein
In der Verehrung Mittelpunkt
beim Opferfest,
33. So gib uns, Indra, reiche Schar
an Söhnen, Rossen, Rindern auch
Auf ersten Wunsch als Priester du
beim Opferfest.
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