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[531] Das zusammenhängende in Vers 2-6 enthaltene Lied ist oben übersetzt. Die Verse 17-20 hängen dem Sinne nach zusammen,[531] indem sie die Bitte um Bewahrung des von einem grossen Zuge heimkehrenden Wagens und um glückliche Heimkehr der Fahrenden enthalten, und an sie schliesst sich wol Vers 21 als Schluss an. Aber das Versmass wechselt stets zwischen Trischtubh und Anuschtubh, ein Wechsel der sonst in keinem Liede, welches eine ursprüngliche Einheit bildet, stattfindet. Ausserdem haben Vers 9 und 11 einen ähnlichen Sinn, indem sich beide auf den Kriegszug des im siebenten Buche so oft erwähnten Sudas beziehen, bei dem durch des Viçvamitra und seines Stammes Gesänge der Strom, den sie zu durchschreiten haben, zum Stillstande gebracht wird, wobei das Lied 267 zu vergleichen ist. Aber diese zwei Verse sind durch den nicht hergehörigen Vers 10 unterbrochen, und die übrigen Verse stehen fast ohne Ausnahme ganz vereinzelt.


1. O Indra und Parvata, auf grossem Wagen fahrt schöne mit tapfern Männern versehene Labungen herbei; verzehrt die Tränke bei den Opfern, o Götter, werdet beide erquickt durch Lieder, durch Trank euch berauschend.

7. Die freigiebigen Angirasen und Virupa's, die Söhne des Himmels, des Asura Mannen [die Götter überhaupt, oder die Aditja's] dem Viçvamitra Schätze schenkend, mögen bei tausendfacher Somapressung sein Leben verlängern.

8. Andre und andre Gestalt nimmt der Mächtige [Indra] an, Zauberbilder schaffend um seinen Leib, wenn dreimal des Tages er herbeikommt in einem Augenblick, nach eignem Ermessen ausser der Zeit trinkend, der heilige.

9. Der grosse Sänger der gottgeborene, gotterregte, die Männer beschauend, hielt den wogenden Strom auf; als Viçvamitra den Sudas überfuhr, da befreundete Indra sich mit den Kuçikern.

10. Wie Gänse macht ihr Lärm mit den Somasteinen mit Liedern sprudelnd an dem Opferfeste bei dem Saft; mit den Göttern, o begeisterte Männer, leitende Sänger, trinkt ihr, o Kuçiker, den süssen Soma.

11. Schreitet vor, o Kuçiker, merket auf, lasset dem Rosse des Sudas die Zügel schiessen um Reichthum zu gewinnen; der König schlage den Feind im Ost, West und Nord, dann opfere er im weiten Raum der Erde.

12. Der ich diese beiden Welten erregt habe, den Indra zu preisen, mein, des Viçvamitra, Gebet beschützt dies Geschlecht der Bharater.

13. Des Viçvamitra Nachkommen weihten Gebet dem Blitz tragenden Indra; er mache uns an Schätzen reich.

14. Was nützen dir die Kühe bei den Kīkatern, nicht lassen sie Mischtrank strömen, noch Brühe sieden; bringe uns her die Habe des geizigen Wucherers, das niedrige Gesindel, o mächtiger, überliefere uns.

15.7 Die reichlich strömende Kuh [siehe Anmerkungen], die den Mangel abwehrt, brüllte laut; die von Dschamadagni geschenkte, sie, die Tochter der Sonne, verbreitete bei den Göttern als preisenswerthes Gut, das unvergängliche Amrita.

16.8 Die reichlich strömende Kuh führte ihnen preisliches Gut zu bei den Geschlechtern der fünf Menschenstämme, sie, die in jedem Halbmonat (?) neue Erquickung spendet, welche mir die Palasti's und Dschamadagni's schenkten.[532]

17. Stark seien die Riemen, fest die Wagenachse; nicht zersplittere die Deichsel, nicht zerbreche das Joch; Indra bewahre die beiden Radbüchsen vor Zertrümmerung, du, dessen Radkränze unversehrt sind, sei uns huldreich.

18. Gib, Indra, unsern Leibern Kraft, Kraft unsern Wagenstieren, Kraft zum Leben unsern Kindern und Enkeln, denn du bist es, welcher Kraft gibt.

19. Hülle dich ein in das Mark der Saft-Akazie, setze in das Fuhrwerk die Kraft des Sisubaumes [çiṅçápāyāh zu lesen]; o festige dich, o feste, starke Achse; nicht lass uns hinabfallen von diesem Wagen.

20. Nicht möge dieser Waldbaum [Wagen] uns im Stiche lassen noch auch beschädigen; Heil sei uns bis zu unsern Häusern hin, und bis zur Einkehr reiche unsere Wegezehrung.

21. Erfreu uns heute, o Indra, mit vielen allerbesten Hülfen, o mächtige Held; wer uns hasst, der falle in die Tiefe, und wen wir hassen, dem gehe aus der Odem.

22. Ein jedes Blatt [palāçám vermuthe ich statt paraçúm] brennt er hinweg, und jede Blüte bricht ab; jeder Topf, o Indra, wenn er kocht und übersiedet, wirft er Schaum.

23. Nicht nimmt man wahr des fliegenden Geschosses, o Leute, nicht reiset man [ná yanti statt nayanti] einen Fuchs (?) für ein Zugvieh haltend, nicht lässt man ein träges Ross mit einem raschen wettrennen, nicht führt man den Esel vor den Rossen.

24. O Indra, diese Söhne des Bharata haben das Ferne im Auge, nicht das Nahe, sie entsenden [beim Wettrennen] das eigne Ross gleichwie ein fremdes; das sehnenstarke führen sie zum Wettlauf.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 531-533.
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