V, 76. [430.] An die Ritter.

[221] 1. Agni bestrahlt der Morgenröthen Antlitz;

es stiegen auf der Sänger fromme Lieder;

Kommt nah herbei, o Wagenlenker beide,

o Ritter, nun zum trankgefüllten Kessel.

2. Ihn, der bereit steht, meiden nicht die Gäste,

die Ritter nun, die hier von uns gerühmten,

Die schnell mit Hülfe kommen Tags und Abends,

zu grossem Heil dem Frommen wider Drangsal.

3. Und kommt zur Melkzeit frühe her am Tage,

zur Mittagszeit und bei der Sonne Weggang,

Bei Tag, bei Nacht mit segensreichster Hülfe;

nicht jetzt erst wartet auf die Ritter Trank hier.

4. Denn hier ist euch seit Alters Stand und Heimat;

hier sind die Häuser, hier der Herd, o Ritter;

Vom Himmel kommt, herbei vom hohen Gipfel

und von den Wassern fahrend Trank und Speise.

5(= 396, 18). Erlangen mögen wir der Ritter Hülfe,

die neuste, die erquickt und sicher leitet;

O fahret Gut her, fahret her uns Helden,

Unsterbliche, und alle Glückesgüter.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 221.
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