V, 75. [429.] An die Ritter.

[220] 1. Den Wagen, den beliebtesten,

den starken Güter fahrenden

Und euch, o Ritter, schmückt mit Lob

der Dichter aus, der euch besingt;

ihr lieben, höret meinen Ruf.

2. Hindurch zu uns, o Ritter, dringt,

und ich durch alle stets zu euch;

O hehre, ihr auf goldnem Pfad,

huldreiche, stromempfangende;

ihr lieben, höret meinen Ruf.

3. Kommt beide ihr, o Ritter, her

und bringet Schätze uns herbei,

O glänzende, auf goldnem Pfad,

willkommne, gabenreiche ihr;

ihr lieben, höret meinen Ruf.

4. Auf euren Wagen ist gelegt

des Sängers Harfe, Kräftige,

Und euer hohes Wagenross,

das wundervolle schafft uns Gut;

ihr lieben, höret meinen Ruf.

5. Achtsamen Sinnes kommet ihr,

o Ritter, hörend das Gebet,

Mit Vögeln zu TschjavanaA1 hin,

dem treuen, muntre Lenker ihr;

ihr lieben, höret meinen Ruf.

6. Euch Männer mögen Vögeln gleich

die bunten Rosse fahren her,

Die wunschgeschirrten zu dem Trunk,

o Ritter, mit Geschenk versehn;

ihr lieben, höret meinen Ruf.

7. O Ritter, kommet her zu uns,

ihr treuen, nicht entziehet euch;[220]

Auch durch die Feinde kommet her

zur Einkehr, o untrügliche;

ihr lieben, höret meinen Ruf.

8. Bei diesem Opfer nahet euch

dem Sänger, der nach Gunst verlangt,

O Herrn des Schmucks, untrügliche,

o Ritter, ihr dem preisenden;

ihr lieben, höret meinen Ruf.

9. Uschas mit lichter Heerde kam,

und Agni ward zur Zeit entflammt,

Eur Wagen, kräft'ge, ward geschirrt,

der nie vergeht, o Prächtige;

ihr lieben, höret meinen Ruf.


Fußnoten

A1 Vgl. 428, 5.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 220-221.
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