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[502] An Indra. Das Lied ist eine Umbildung des vorigen.


1. Wie du, o starker, bei dem Manu, dem Sohne des Vivasvat, den gepressten Soma getrunken hast, wie du, o Indra, beim Trita das Zauberlied huldvoll annimmst, so erfreue dich auch bei dem Aju.

2. Wie du bei Prischadhra, Medhja, Mātariçvan, o Indra, dich am gepressten Tranke erfreut hast, wie du den Soma [trankst] bei Daçaçipra, Daçonia, Sjūmaraçmi und Ridschūnas.

3. [Er ist es,] welcher allein die Sprüche sich angeeignet hat, der den Soma herzhaft [dhṙṣatâ zu lesen] getrunken hat, und für welchen Vischnu die drei Schritte schritt nach den Ordnungen des Mitra.

4. An wessen Lobliedern du, o Indra, Gefallen findest und an wessen Labung, [dem bist du] labungsreich, o hundertfach wirkender; drum rufen wir dich wie die Melker eine schönmilchende Kuh, nach Schätzen begierig.

5. Der uns Gaben zutheilt, der ist unser Vater, der grosse, gewaltige, der als mächtiger Herrscher wirkt; auch ohne zu kommen (?), schenke uns der starke, mächtige, sehr reiche Rinder und Rosse.

6. Wem du, o guter, Geschenke ertheilst, derför dert seines Reichthums Blüte; nach Gut begierig rufen wir den hundertfach thätigen Herrn der Güter, den Indra durch Loblieder.

7. Nimmer bist du fern; du schützest beide Geschlechter [Götter und Menschen]; o vierter Aditja, dein ist die Indraanrufung und der Göttertrank ist zum Himmel gestiegen.

8. Welchem Verehrer du, o mächtiger, liedliebender Indra, o freigiebiger, Huld erweisest, [den erhörst du]; erhöre, o guter, unsere Lieder und unsern Lobgesang, wie du Kanva erhört hast.

9. Gesungen ist das alte Lied, dem Indra habt ihr das Gebet gesprochen; erklungen sind viele Brihativerse des Opfers, des Lobsängers Lieder haben sich ergossen.

10. Indra hat grosse Reichthümer hervorgeschüttelt, er die beiden Welten, und er die Sonne; jetzt haben den Indra die reinen, hellen, milchgemischten Somatränke erfreut.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 502.
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