I, 156. An Vischnu.[155] 147

1. Sei, fettgetränkter, du wie Mitra heilvoll uns,

glanzreicher, grosser, gehend den gewohnten Gang,

Dann ist dir, Vischnu, Lobgesang vom kundigen

zu bringen und das Opfer von dem Opferer.

2. Wer ihm, dem alten Ordner und dem neusten auch,

dem Vischnu sammt der Gattin seinen Dienst erweist,

Und wer des Hohen hohen Ursprung kündiget,

der überragt den ebenbürt'gen auch an Ruhm.

3. Und ihn, o Sänger, der von Alters her besteht,

den Spross des Rechts beschenket nun nach seiner Art;

Die ihr ihn kennt, verkündet seinen Namen auch,

uns wird zu Theil, o grosser Vischnu, deine Gunst.

4. Es folgte seinem Willen König Varuna,

die Ritter und die Führer auch der Marutschar;

Die höchste Kraft, die Licht verschafft, besitzet er,

Vischnu erschliesst mit seinem Freund der Kühe Stall.

5. Der göttliche, der zur Genossenschaft erschien

dem treuen Indra-Vischnu, der noch treuere

Der dreifach thront, beförderte den Arier,

der Ordner gab des Opfers Theil dem opfernden.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 155-156.
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