Ahnung von verbrecherischen Thaten.1

[114] Zwei Prinzen stiegen in die Schiffe,

Schon ist ihr Schatten fortgegangen.

Der Prinzen denk' ich sehnsuchtvoll,

Im tiefsten Herzen ahnend Bangen.


Zwei Prinzen stiegen in die Schiffe,

Schon sind sie ihres Wegs geschwommen.

Der Prinzen denk' ich sehnsuchtvoll;

Sie sind doch nicht in Unglück kommen?

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Siuān-kiāng gebar zwei Söhne, Schéu und Sŏ. Sŏ und Siuān-kiāng klagten Kĭ« – den Sohn einer früheren Gemahlin (vgl. voriges Lied) – »beim Fürsten an. Der Fürst beauftragte Kĭ, nach Thsĭ zu gehen, und schickte Mörder voraus, ihm unterwegs aufzulauern und ihn zu tödten. Schéu erfuhr dieß und warnte Kĭ. Kĭ sprach: Hat es der Fürst befohlen, so kann ich dem nicht entgehen. – Schéu nahm insgeheim dessen (Kĭ's) Aussehn an und ging voraus. Die Mörder tödteten ihn. Kĭ kam dazu und rief: Der Fürst hat befohlen, mich zu tödten; was hat Schéu verschuldet? – Die Mörder tödteten ihn auch. – Die Leute des Landes betrauerten sie und machten dieß Lied.« – So Tschū-hī.

Quelle:
Schī-kīng. Heidelberg 1880, S. 114-115.
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