Thái-ssè's Liebe.

[68] Im Süden stehen Hängebäum'1

Und Kŏ-Gerank umschlinget sie.2

Sie freut sich nur des hohen Manns,3

Und Glückes Füll' umringet sie.


Im Süden stehen Hängebäum'

Und Kŏ-Gerank bedecket sie.

Sie freut sich nur des hohen Manns,

Und Glückes Fülle schmecket sie.


Im Süden stehen Hängebäum'

Und Kŏ-Gerank umwindet sie.

Sie freut sich nur des hohen Manns,

Und Glückes Fülle findet sie.

1

Kiēu mŭ, sind Bäume mit niederhangenden Zweigen, wie unsere Hängebirken, Hängeeschen u.s.w.

2

S. I. 1, 2.

3

Tschū-hī will unter kiūn tsè die Thái-ssé verstehen, und dieß damit rechtfertigen, daß eine Fürstin wol auch siào kiūn, eine hohe Beamtenfrau néi tsè heiße. Legge stimmt ihm bei. Kiūn-tsè (wörtlich: Fürstensohn) heißt aber in allen klassischen Schriften stets »ein hoher Mann« oder »Herr, ein Edler«; nie heißt eine Frau so. Auch das Mandschu hat hier ambasa saisa.

Quelle:
Schī-kīng. Heidelberg 1880, S. 68-69.
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