Die Menge unwürdiger Hofdiener.

[234] O diese Hofgeleitsherrn da,1

Und ihre Spieß- und Lanzenpfleger!

Dergleichen Leute sind es nun –

Dreihundert Scharlachschürzeträger!2


Wol sitzt der Pelikan am Deich,

Doch nicht die Flügel mag er netzen.

Dergleichen Leute sind es nun –

Nicht ihrer Kleider werth zu schätzen.


Wol sitzt der Pelikan am Deich,

Doch nicht den Schnabel mag er nässen.

Dergleichen Leute sind es nun –

Nicht ihren Gunsten angemessen.


Und wie das wuchert! wie das schwillt!

Frühnebel auf des Südbergs Weiden! –

Die holde, ach, die schöne, ach,

Die zarte Maid muß Hunger leiden!3

1

»Heû sjîn«, eine Art Kammerherrn zum Einführen und Geleiten fremder Gäste.

2

»Tschhĭ fŭ«, scharlachne Knieschürze, Zeichen der Würde und davon Amtsname.

3

Ist dunkel. Die Ausleger verstehen unter der »zarten Maid« (ki niü) bald die würdigeren Männer, bald das Volk.

Quelle:
Schī-kīng. Heidelberg 1880, S. 234-235.
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