[227] Was hat er in Tschū-lîn zu thun? –
Hià-nân besucht er nun.
Nicht um Tschū-lîn ist's ihm zu thun;
Hià-nân besucht er nun.
»So schirrt mir an mein Roßgespann!
In Tschū's Umgebung rast' ich dann.
Dem Fohlenspanne setz' ich zu
Und nehme Frühstück ein in Tschū.«
1 | Fürst Lîng von Tschhîn (612-598) hatte sträflichen Umgang mit Hià-kī, einer Tochter des Fürsten Mŭ von Tschhíng, welche an Hià, einen Großen von Tschhîn verheirathet war. Sie war Mutter von Hià-Nân, dessen Ehrenname Tschīng-Schū war, und wird nach der 2. Strophe unsres Liedes in der Umgegend von Tschū-lîn (oder Tschū) gewohnt haben, denn es wird angedeutet, daß Lîng daselbst die Nacht zubringe. Dieß ächte kleine Volkslied dürfte wol das jüngste im ganzen Schī sein. – Übrigens wurde Fürst Lîng in der Folge von Tschīng-Schū getödtet, welchen dann Tschuāng wâng von Thsù umbrachte. |