König Tschhîng's erstes Ahnenopfer nach der Trauerzeit.

[487] Bekümmert bin ich kleines Kind;1

Unfertig fiel das Haus mir zu, –

In meinem Schmerz allein gelassen.

O mein verklärter Vater du,

Du übtest Sohnspflicht immerzu.

Du hielt'st im Sinn den hohen Ahnen,

Der im Palast geht aus und ein.2

Und so will auch ich kleines Kind

Bei Tag und Nacht voll Ehrfurcht sein.

O du erhabnes Königspaar,3

Vergessen will ich nie, daß ich dein Folger war.

1

Die ist zwar ein gebräuchlicher Demuthsausdruck der alten Könige, Tschhîng aber kam wirklich sehr jung zur Nachfolge und war damals noch ein Knabe.

2

Damit ist König Wên's Geist gemeint, der bei allen Ahnenopfern »auf und ab steigt im Palast«.

3

Wên und Wù.

Quelle:
Schī-kīng. Heidelberg 1880, S. 487.
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